Das deutsche Epizentrum der Filmautos: Chromecars

Als wir am vorletzten Donnerstagabend nach Jena aufgebrochen sind, dachte ich zumindest, dass ich weiß, was mich erwartet. Klar, Chromecars war mir vorher schon lange ein Begriff. Das ist in Deutschland und vermutlich Europa die größte Sammlung von echten Filmfahrzeugen und generell Autos, die eine Geschichte zu erzählen haben. Eine sehr gute Auswahl davon gab es am vergangenen Wochenende in der Jenaer Sparkassen Arena beim ersten eigenen Chromecars Event zu sehen. Dieses hieß ganz simpel „Chromecars Live“. Wir waren zum Pre-Evening eingeladen, an dem man die Autos noch mehr aus nächster Nähe begutachten konnte und dazu war Craig Lieberman vor Ort und offen für einen kleinen Plausch über die The Fast And The Furious Filmfahrzeuge. Hat man die Sparkassen Arena betreten, wurde man direkt mit einem Auto begrüßt, bei dem wirklich jeder Fan von Actionserien der 80er Jahre feuchte Augen bekommt: B.A.´s Dienstwagen, mit dem er das gesamte A-Team in der gleichnamigen Serie von Fall zu Fall chauffierte. Das passende „Equipment“ ist immer an Bord. Dieses Auto hier von den „Dukes Of Hazzard“ kennt ihr auch alle, richtig? An dieses bis auf wenige Zentimeter herantreten zu können, war schon sehr besonders. Aber noch viel besonderer war es bei diesem hier: „Eleanor“ aus „Nur Noch 60 Sekunden“ gab es für den Film auch mehrfach, dieses Exemplar hier ist am besten erhalten. Da ich anfangs die „The Fast And The Furious“ Reihe erwähnt habe, folge nun mein bis zu dem Zeitpunkt absolutes Highlight: einige der tatsächlich genutzten Filmfahrzeuge aus den ersten drei Teilen. NOS Baby! Jesses Jetta: jetzt sogar mit Bremssätteln Schön zu sehen ist bei allen Autos, dass die Drehtage nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen sind. Jedes Auto erzählt eine kleine Geschichte. Außerdem ist Hollywood nunmal Hollywood: So sind die Lackierungen teils nur gut für die Leinwand… …und teilweise wirklich richtig gut. Preisfrage: aus welchen Filmen sind diese Fahrzeuge? Einen GM Futurliner gab es auch zu sehen. Auch wenn es nicht so wirkt, dieser ist aus den 1930er Jahren und nur einer von elf jemals gebauten Exemplaren. Die Busse wurden ursprünglich für die sogenannte „Parade of Progress“ konzipiert – eine pompöse Roadshow, die GM veranstaltete, um seine neuesten Fahrzeuge und Technologien im Inneren der Futurliner-Busse vorzuführen. Neun Fahrzeuge sind heute noch bekannt, zwei gelten als vermisst.  Der Cadillac Eldorado aus Besitz und mit Einschussloch von Elvis Presley. An diesem Punkt war ich bereits mega happy und dankbar, das alles gesehen zu haben. Wie gesagt, ich dachte, ich wüsste über alles Bescheid, was mich an diesem Abend erwarte würde. „Wollt ihr noch unsere heiligen Hallen sehen?“ – Und ob! 10 Minuten später bogen wir in einem Industriegebiet im Jenaer Umland auf ein unscheinbares Gelände ein und standen Minuten später im Chromecars Headquarter. UFF! Okay, damit hatte ich nicht ansatzweise gerechnet. Abgesehen von Magazintischen mit Lamborghini-Motoren darunter und einer generell äußerst geschmackvollen Einrichtung, gab es eine derartige Bandbreite an Autos zu sehen, dass es schwer fällt, etwas vergleichbares zu finden. Ein spezieller Anblick hat mich hier besonders um Luft ringen lassen. Allen Fans von japanischer Tunerkultur und Gran Turismo Spielern ist dieses Auto sehr gut bekannt: Der Amuse Carbon R. Gebaut vom leider nicht mehr existenten Tuner Powerhouse Amuse, ist dies die wohl extremste Version eines Nissan Skyline R 34 GT-R, die man erschaffen kann. Mit nur knapp über 1000 kg und 600 PS wurde ein Auto für die Rennstrecke erschaffen, welches Anfang der 2000er reihenweise Rundenrekorde in Japan brach. Gebaut wurde das Auto aus einer neuen Rohkarosse mit so viel Carbon, wie möglich ist. Aus diesem Grund hat dieses Auto auch keine Fahrgestellnummer. Der benachbarte R 34 GT-R von Nagisa Auto hat eine ähnliche Historie. Außerdem fand man hier alle möglichen Skyline-Varianten in den seltensten Farben und Varianten vor. Habt ihr schonmal vom R 35 GT-R T-Spec gehört? Dies ist ein auf 100 Einheiten limitiertes Sondermodell ausschließlich für die USA und den japanischen Markt. Dieser hier, ist der einzige jemals gebaute...

The Best Of Toyota: Gazoo Racing und 86 Meeting

Ihr habt sicher schon davon gehört, dass Toyota Deutschland mit Sitz in Köln ein eigenes Museum hat. Das ist richtig und falsch zugleich, denn die Toyota Collection ist zwar tatsächlich dort ansässig, versteht sich aber nicht als Museum. Es ist eine Sammlung für die Fans der Marke, welche jeden ersten Samstag im Monat geöffnet hat. Der Unterschied zum Museum ist: Es gibt kaum abgesperrte Exponate, stattdessen dürft ihr alles hautnah betrachten und euch in fast jedes Auto setzen. Zudem ist der Eintritt kostenfrei. Der Thementag am Tag meines Besuches lautete: Gazoo Racing/86 Meeting. Historie der Toyota Collection Das mehr als 1800 m² große Gebäude, in dem sich die Toyota Collection befindet, fungierte bis 2017 als Betriebssporthalle. Die heute dort befindlichen Fahrzeuge stammen größtenteils aus der Sammlung des Toyota Autohauses Pichert, einem Toyota-Händler der ersten Stunde in Passau. Peter Pichert war leidenschaftlicher Sammler von Toyota Oldtimern, welcher sich seinen Traum vom eigenen Toyota-Museum mit ca. 100 Exponaten erfüllte. Nach dem Tod von Herrn Pichert hat sich Toyota Deutschland mit Familie Pichert geeinigt, alles komplett übernommen und die Sammlung nach Köln umgezogen. Man munkelt, diese war vor allem für Toyota interessant, weil sich unter den gesammelten Werken ein Toyota 2000 GT befand. Wichtig ist aber, dass das Engagement für die Marke Toyota durch Peter Pichert von riesigem Wert war und sein Vermächtnis heute in der Firmenzentrale zu bestaunen ist. Die Collection heute Toyota Deutschland hat seit der Eröffnung über die Jahre verteilt auch immer weiter Fahrzeuge hinzugefügt. Abgesehen von den Volumenmodellen, bekommt man so inzwischen einiges mehr geboten: diverse Modelle aus der glorreichen Motorsportgeschichte,   Kuriositäten, wie den Toyota IQ Disco,   Prototypen, wie den Toyota FT-86 open concept,   sehr seltene Fahrzeuge, wie den Toyota Century als Linkslenker mit der Fahrgestellnummer „2“,   und Schnittmuster, wie unter anderem den Lexus LFA.   Auch die LandCruiser-Familie ist sehr umfangreich vertreten. Kein Wunder, denn Alexander Wohlfarth, ehrenamtlich für Toyota als Museumsführer tätig, ist der Buschtaxi-Papst und eine Legende in der Szene rund um Toyota-Geländewagen.   Mehrfach am Tag gibt er bei den kostenfreien Führungen Insiderinfos zu den verschiedenen Modellen preis.   Diesen Toyota Corolla AE 86 ist sein Besitzer auf eigener Achse von Malaysia nach Deutschland gefahren. Er wollte zum einen seine Frau abholen, die in Deutschland wohnt und zum anderen eine Runde auf der Nordschleife drehen. Das Auto verweilt jetzt bist auf Weiteres in der Collection. Nachdem ich die Story seinerzeit auf dem Instagramkanal verfolgt habe, war es mein persönliches Highlight, dieses Auto live zu sehen.   Den Supra A80 vor Augen, kann man auch direkt auf der Konsole eine Runde damit drehen, wenn man möchte.   „Faszination Toyota“ – Wer hätte vor 10 – 20 Jahren gedacht, so etwas einmal auf dem Titel eines Automagazins zu lesen?   Zu den verschiedenen Thementagen gibt es außerdem in der Regel wechselnde Exponate, wie hier zum Thema „Gazoo Racing“ unter anderem den GR Supra GT 4 Evo.   Vor dem Eingang des Gebäudes wartete ein großer Parkplatz mit einigen Highlights der GR-Modellfamilie auf. Zusätzlich waren zum 86 Meeting alle Besitzer von AE 86, GT 86 und GR 86 herzlich eingeladen, ihre Fahrzeuge zu präsentieren. Subarus fast baugleiche BRZ-Modelle wurden natürlich auch nicht mit Mistgabeln vom Hof gejagt.   Die Betreiber einer meiner liebsten Autokanäle auf YouTube, P1TV, brachten ihre beiden Generationen des Subaru BRZ mit.   Seit meinem letzten Besuch der Collection 2019 ist die Anzahl der Besucher auch stetig und deutlich gewachsen und so ist es keine Seltenheit mehr, zu den Public Openings ausländische Kennzeichen, selbst aus entfernten Ländern, zu sehen.   USED4: Toyota GR Yaris straight aus seinem natürlichen Habitat.   Viel Tumult: Vor der offenen Haube eines AE86 ist immer was los.   Dieses spezielle Exemplar stand 18 Jahre lang mit gerade mal knapp über 70 000 Kilometern auf dem Tacho bei einem Händler im Hinterhof. Der junge Besitzer hat ewig von einem AE86 geträumt, diesen dann schlussendlich nach einigen Verhandlungen kaufen...

The TLT/Puma Story – Mitsubishi Evo N1

Die Marke Die Idee Die Geschichte Die Umsetzung Das Finale 1. Die Marke Es gibt unzählige Brands von automobilen Apparels, die sich nur zu gern der Zurschaustellung des offensichtlichsten Elementes, dem Automobil selbst, gewidmet haben. Es gibt unzählige Hoodies voller Silhouetten und Shirts bedruckt mit „Krawallosprüchen“, die natürlich durchaus ihre Berechtigung haben und die entsprechende Zielgruppe erreichen. Doch nur die wenigsten widmen sich der Quintessenz unserer Kultur. Ich benutzte gern das Wort „Kultur“ in unserer Szene, denn nichts anderes stellen wir in der Gemeinschaft dar. Wir sind eine Kultur, die sich permanent neu zu definieren weiß, weiterentwickelt und Wertschöpfung betreibt. Der klassische Tuner, egal ob 90er GFK Breitbau, welcher seit ein paar Jahren wieder in der Gegenwart angekommen ist, Performance-Jünger, die sich der nächsten Topzeit auf einer Rennstrecke annähern und somit ihr Auto für ganz andere Zwecke trimmen, oder Drifter, die ein bisschen in beiden Welten zu Hause sind. Diese Kultur ist ein Ort für Künstler und Menschen, die sich davon gern inspirieren lassen. Ein Ort, der so vielfältig und vielschichtig interpretiert werden kann und gleichzeitig unsere Herzen zum Pochen bringt. Die Marke FLGNTLT selbst rollt das Feld von hinten auf und nimmt nicht das Motiv des Autos als leitendes Element, sondern baut eine Geschichte, manchmal mehr, manchmal weniger subtil, rund um die thematische Ausrichtung der anstehenden Kollektion. Es geht um Subkulturen, wie beispielsweise die der Lowrider, um Personen, wie Schaefchen, um Events, wie das Ultrace und natürlich um Lebensgefühle, wie unseren geliebten Sommer oder das Thema Reisen und Roadtrips. Es werden Muster und Stoffe aus bekannten Interieurdesigns eingebunden, oder Mottos integriert, wie beispielsweise das der historischen Formel 1, oder Tourenwagenserien. Bemerkenswert ist, welchen Weg diese Marke gegangen ist. 2003 in einer Studentenlaune von René Schmidt und Uwe Krause gegründet, um sich mit Felgenhandel das Studium zu finanzieren, wurde daraus schlussendlich 2012 eine sehr ausdefinierte Marke, die sich nun als TLT (gesprochen „tilt“, wie das englische kippen/neigen. Eben wie das Rad im Radhaus, oder die Stilrichtung der kommenden Kollektionen) komplett neu definiert hat. Als Michael („Bremi“) zum FLGNTLT Team hinzu kam, wurde die Marke mehr in die Richtung des urbanen Streetwear Dschungels gelenkt, da Bremi tief in der Breakdance Szene verwurzelt ist. Eine ausgesprochen gute Entscheidung von TLT, da hiermit ein kontinuierlicher Wandel Einzug halten und durch Kevin und Clemens als weitere Team Members fortgeführt werden konnte. Es folgten nun nicht mehr „nur“ eigene Themen, es wurden auch Kooperationen eingegangen, wie 2020 mit Alpha Industries, oder 2021 mit Casio. Regionen, in die sich bisher keine Automotive Brand gewagt hatte. Aber eben nicht nur die genannten Personen tragen dazu bei, inzwischen ist ein ganzes Team von Damen und Herren ständig mit der Entwicklung neuer Designs und der Weiterentwicklung des Shops beschäftigt. 2022 wird nun das Thema Kooperationspartner auf ein neues Level gehoben. Eine neue Silhouette, die Sneaker und Rennfahrerschuh kombiniert, der „Speedfusion“, LeadCAT 2.0 Slide, sowie klassische Slipstream. Detailverliebtheit ist mit dem Namen FLGNTLT ganz fest verankert. Die Aktuelle TLT Puffer Jacket zur Kollektion 2. Die Idee WELCOME PUMA / WELCOME PUMA MOTORSPORT Als mich Bremi also fragte, ob ich ein gemeinsames Projekt mit Puma unterstützen möchte, konnte ich mir ein breit grinsendes „JA“ nicht verkneifen. „JA JA JAAAAAAAA!“ Denn zum einen bin ich selbst ein Sneakerhead und ein TLT-Fan der ersten Stunde, weil es eine regionale Brand ist und zum anderen hatte ich auch gerade zufällig einen Mitsubishi Lancer Evolution 7 erworben, der perfekt zur Kollaboration passen würde. Auf jenem Schulhof, an dieser Bushaltestelle, träumte ich 20 Jahre zuvor von diesem Auto. Für mich war dies eine wunderbare Gelegenheit, das Auto etwas näher kennen zu lernen, da es sich um ein unvollendetes und aus finanziellen Gründen aufgegebenes Projekt handelte. Beulen, Kratzer, Lackschäden und fehlende Teile galt es auszubessern und zu komplettieren. Auch aktuell fehlen noch einige Puzzleteile, doch der Release-Termin am 08.12.22 war gesetzt. Mit tatkräftiger Unterstützung von Partnern, Freunden, aber auch meiner Partnerin wurde alles dafür getan, um innerhalb des vorgegebenen Zeitplans ein...

Dortmund Essentials – Ein Besuch bei JP Performance...

Machen wir uns nichts vor: das, was in diesem Artikel gezeigt wird, kennen die meisten von euch. Der Großteil ist sicher sogar bereits selbst vor Ort gewesen, hat die Autos aus nächster Nähe bestaunt und vielleicht noch einen leckeren Burger gegessen. Um die Firma JP Performance vorzustellen, sind wir wohl ein wenig zu spät dran, denn hier bedarf es keiner Erklärung mehr. Vielmehr soll dieser Artikel die Eindrücke widerspiegeln, wenn man die verschiedenen, rund um die Klönnestraße in Dortmund ansässigen Firmengebäude erstmalig besucht. Ja richtig, erstmalig! Ich kann selbst nicht glauben, dass es so lange gedauert hat, aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste. Die vergangenen Besuche der EMS waren für mich immer Ein-Tages-Trips, die Zeit somit knapp bemessen, also kam es nie zu einem Halt bei Deutschlands bekanntestem Tuning-Unternehmen. Es war jedenfalls an der Zeit, diesen Punkt auf der To-Do-Liste endlich streichen zu können. Einen der hoch gelobten Big Boost Burger zu essen, stand dabei ganz oben auf meinem Wunschzettel. Mit über 2,1 Millionen Abonnenten betreibt JP Performance den größten, deutschsprachigen YouTube-Kanal rund um das Thema Autos. Was das Team um Jean Pierre Kraemer auf die Beine stellt, sei es mit täglich veröffentlichten, höchst professionell geschnittenen Videos, als auch vor Ort in der Firma, beeindruckt wirklich sehr. So sehr sogar, dass ich mich auf den Besuch des Unternehmens auf unserem Wochenend-Trip am meisten gefreut habe. Doch vorher waren wir mit dem Freundeskreis auf der Essen Motorshow und auch in diesem Jahr waren dort diverse, von JP Performance umgebaute Fahrzeuge vorzufinden. Am eigenen Stand, den wir nach dem offiziellen Ende der Messe noch einmal komplett leer umrunden konnten, waren vier der vom YouTube-Kanal bekannten Fahrzeuge ausgestellt. Bei den japanischen Fabrikaten habe ich die meiste Zeit verbracht, da diese in mein persönliches Interessengebiet passen. Bekanntermaßen sehen in Videos und auf Bildern alle Autos gut aus, aber erst live kann man sich von der tatsächlichen Umbau-Qualität überzeugen. Der Pandem-Supra, als auch der BoostWars GT-R überzeugten mit super sauber angebrachten Breitbau-Kits mit perfekten Spaltmaßen und top Folierungen. Andere Fahrzeuge konnte man hier und da auf die Hallen verteilt an anderen Ständen bestaunen. Sei es der restaurierte RS 4 B 5, Doktor Crazys breites Audi Coupé, oder mein persönliches Highlight, der E 30 M 4, für jeden Geschmack war etwas dabei. Manche Bilder wurden leider mit dem Toaster gemacht, sorry dafür. Immerhin sind die Motive schön.   Wer mehr zur Essen Motorshow lesen möchte, sollte sich auf jeden Fall den Artikel von Niels anschauen.   Nach dem Samstag auf dem Essener Messegelände, machten wir uns also am Sonntag direkt nach dem Frühstück auf den Weg nach Dortmund. Bereits gegen halb 11 waren einige Besucher da und hier wurde meine Erwartung das erste Mal übertroffen. Da Big Boost Burger erst 11:00 Uhr öffnet, ging ich fest davon aus, dass wir vor einem verschlossenen Gebäude stehen werden und einmal alles durch die Scheibe anschauen. Das wäre okay und verständlich gewesen. Doch weit gefehlt. Die Tür war bereits offen und man ist herzlich eingeladen, sich die Autos anzuschauen, oder etwas aus der aktuellen Kollektion zu shoppen.   Hier gewann ich das erste Mal den Eindruck, dass es nicht nur „stumpf“ um das Thema Tuning geht. Vielmehr hat man das Gefühl, dass man Menschen, die diese Firma besuchen und sich für Automobile interessieren, eine Freude machen möchte. Denn aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnet sich sowas nicht, das sollte jedem klar sein. Viele Unternehmer würden hier sicher den spitzen Bleistift ansetzen, doch bei JP Performance gehört es einfach zum guten Ton, dass man sich als Besucher mehr als willkommen fühlt. Für mich als „Erstbesucher“ war also klar: das, was man in den Videos hört und sieht, wird vor Ort gelebt. Betritt man das Gebäude, findet man vor allem beim Thema Einrichtung viel Liebe zum Detail vor. So viel, dass ich von individueller Wandverzierung, coolen Sofas, Motorhauben an den Decken und Porsche-Karossen an der Wand gar keine Bilder gemacht habe. Shame on...

Nico bei Nissan: Trip ins JDM-Wunderland

Stell dir vor, du bist schon immer ein großer JDM-Fan und stehst ganz besonders auf Nissan. Wie sähe denn so deine Bucket-List für einen Japan-Trip aus? Wenn sie zufällig einen der folgenden Punkte enthalten sollte… Nismo Festival Nissan Heritage Collection Omori-Factory GarageMaK TopSecret Yashio Factory Autobacs Daikoku …haben wir dank unserem Gast-Editor Nico aka „S15R-Berlin“ richtig was zu bieten für dich. Aber schön eins nach dem anderen, also genauso wie beim Einsteigen in die Tokioter U-Bahn. Ab jetzt übernimmt erstmal Nico die Moderation: „Nismo Festival: Der Traum eines jeden Nismo Liebhabers – bei diesem Event werden jedes Jahr verschiedene Rennwagen aller Epochen der Motorsportgeschichte rausgeholt. Mit viel Glück kann man sogar Mitfahrten buchen und in einem Rennwagen der Vergangenheit oder gar der Gegenwart Platz nehmen. Leider waren die Tickets bereits ausverkauft, als ich versuchte, welche zu kaufen. Wenn man durch alle die Boxen läuft und so viele Rennwagen von Postern oder alten Zeitschriften wieder erkennt, möchte man am liebsten niederknien. Auch wenn auf dem Nismo Festival nicht nur Rennwagen ausgestellt werden, sondern artgerecht auf der Rennstrecke bewegt werden, kann man noch viel mehr erleben. Mein Glück war, dass 2019 das 50-jährige Jubiliäum der GT-R Geschichte war und somit schon auf der Anreise zum Fuji Speedway R32, R33, R34 GT-Rs keine Seltenheit auf der Autobahn waren.   Alle namenhaften Tuner waren ebenfalls vertreten und haben teils ihre Artikel zu günstigen Preisen rausgehauen. Beispiel: Bride – deren Sitze waren innerhalb der ersten 5 Minuten nach Eröffnung verkauft.   Nissan Heritage Collection: Es war für mich, neben der Reise nach Japan selbst, der größte Traum in diese Sammlung zu gehen. Dank Soufian hatte ich frühzeitig einen Termin bekommen. Als sich das Tor öffnete, wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Als Motorsportfan hab ich mich dann entschieden, zuerst in die Motorsport-Abteilung zu gehen. Neben den originalen Fahrzeugen wie dem Gr. A R32 GT-R, den Keiichi Tsuchiya gefahren ist, ist mir auch ein deutscher Name neben Florian Strauß in die Augen gesprungen: Lucas Luhr. Einige kennen ihn vllt von Ring Police und IronForce Racing. Was ich bis dato nicht wusste: Er ist GT1 gefahren und mit dem Nissan GT-R GT1 auch Weltmeister geworden. Natürlich konnten auch all die anderen Fahrzeuge unter die Lupe genommen werden. Ebenfalls ein weiterer R32 GT-R Gr. A, ein R33 GT-R GT500 und ein R34 GT-R GT500. Diese standen extra seperat und konnten hautnah in Augenschein genommen werden. Auch bin ich natürlich die anderen Fahrzeuge abgelaufen. Jedoch hab ich mich so in die Sammlung verliebt, das trotz Hundeblick und dem vollen Charme spielen lassen, ich nur 10 Minuten länger drin bleiben durfte, als andere.   Omori-Factory: Bevor ich zur Nissan Heritage Collection fuhr, musste ich natürlich bei der Omori Factory halten. Viele der Fahrzeuge, die dort umgebaut werden, standen teilweise schon auf dem Nismo Festival. Diese werden in der Modellbezeichung durch „ClubSpec“ ergänzt. Natürlich konnten durch die weltweit berühmt gewordene Glaswand auch wieder weitere Fahrzeuge betrachtet werden. Ebenso haben die Pokale an der Wand und auch der Shop meine volle Aufmerksamkeit genießen dürfen.   GarakeMaK: GarageMak liegt in Nagano, das ca. 260km von Tokyo entfernt ist. Da ich einen Mitsubishi Lancer Evo Wagon als Mietwagen hatte, musste ich natürlich auch mit Auto dort hin fahren. Die Maut und der Wagen selbst sind nicht gerade günstig, aber Hey den Urlaub machst du schließlich nur einmal. (Aktueller Stand. Hehe.) Als ich ankam, konnte ich bereits mehrere Z34 entdecken, GT-Rs und einen Evo der fast völlig auseinander genommen war. Auch war gerade auf dem hauseigenen Dyno eine S14 mit SR22VET Motor zur Abstimmung. Ziel: 700PS. Dieser Evo war übrigens Opfer des Taifuns, der vor kurzem Japan heimgesucht hatte und war komplett unter Wasser gestanden. GarageMaK restauriert das Fahrzeug nun von Grund auf für den Kunden.   TopSecret: Um ganz ehrlich zu sein, wollte ich dort einfach nur mal vorbei fahren und machte mir nach einigen Aussagen von Freunden nicht viel...

Off the Road again – Geländewagen Manufaktur...

„Ihr Ziel liegt auf einer unbefestigten Straße“   Man kann sich sowas manchmal gar nicht ausdenken. An diesem warmen Juli-Morgen, ja solange dauert es manchmal bis ein Artikel fertig wird, steige ich in meine absolut Offroad-untaugliche S13 und gebe die Adresse der Geländewagenmanufaktur in Michendorf bei Potsdam in mein Navi ein und wie ein Wink mit dem Zaunpfahl wird mir nochmal verdeutlicht, dass ich mich aus meiner automobilen Wohlfühlzone begebe. Auch wenn die Straße dann, Gott sei Dank, doch nicht unbefestigt war. Na klar steh‘ ich auf tiefergelegte Hütten, wie jeder andere USED4-Afficionado. Aber eine eindrucksvolle Begegnung der höhergelegten Art auf dem Besucherparkplatz in Paaren/Glien aktivierte meine Auto-Spürnase und so musste ich diesmal der Fährte einer ganz anderen automobilen Spezies folgen. Ich schrieb eine Email an die Jungs der Geländewagenmanufaktur. Ich kann natürlich nur von mir selber reden. Aber die Tatsache auf ein Autotreffen zu fahren, wo einem eher anerkennend zugenickt wird, wenn man seine Karre eben nicht vorher bis in die Innenradhäuser poliert hat, klingt doch schon irgendwie verlockend. Aber ich bin auch ein fauler Hund, wenns ums Putzen geht… anderes Thema. Auf besagte Email meldeten sich die Inhaber Max Schrödel und (Allradfluchtwagen-) Tim Hendricks auch prompt zurück, um uns einen Einblick in ihre heiligen Hallen zu bieten. Wer eine Bande tättowierter Bartträger erwartet hat, die sich von einem Typen mit zurückgegelten Haaren und Ray Ban antreiben lassen müssen, ein Auto fertig zu kriegen, weil sie den Laden sonst dicht machen können, wird jetzt enttäuscht. Max und Tim sind zwei bodenständige junge Männer, die ihr Hobby und ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Leidenschaft ist ein in Firmenportfolios so überstrapazierter Begriff, „Gas, Wasser, Scheiße Firma Kaputtke – Leidenschaftlich Klempner“, dass ich den Begriff lieber meide. Aber es kommt halt vor, dass man ihn doch guten Gewissens anwenden kann.     Allradfluchtwagen     Ein guter Indikator für die Glaubwürdigkeit dieser Leidenschaft ist zum Beispiel Allradfluchtwagen-Tims, japp richtig geraten: Allradfluchtwagen.             Man muss nicht mal wirklich was mit Geländewagen oder generell Autos am Hut haben, um zu sehen, für was dieser Land Rover Defender umgebaut wurde. Anders als in unserer üblichen Berichterstattung heißt das in diesem Fall höher, breiter, untersetzter. Zusatzscheinwerfer, Schnorchel, Liftkit… alles wurde eingebaut, um einen Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist weder auf dem Mäcces Parkplatz zu beeindrucken, noch Pokale bei Show and Shine-Wettbewerben zu gewinnen. Es sind andere Pokale, die Max und Tim mit diesem Defender gewonnen haben.   Ein Wort, welches im Laufe unseres Gesprächs immer wieder fiel, war Freiheit. Und dabei ging es nicht nur, man verzeihe mir das Wortspiel, um Bodenfreiheit. Auch wenn diese eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt neben Air-locker- Differenzialen und PU-Buchsen für das gesamte Fahrzeug. Gemeint ist viel mehr, der wahre Grund hinter allen Modifikationen, die man an seinem Offroader tätigt. Freiheit. Die Freiheit da lang zu fahren, wo man möchte, auch wenn dort keine Straße ist.     Tims Defender ist ausgestattet, um an GPS-Trophies und anderen fortgeschrittenen Geländeveranstaltungen teizunehmen. CB-Funk, ein Terratrip Rally Computer und Laptophalter sind keine Must-Haves für einen motivierten Einsteiger in das „Hobby“ Offroading.   Eine Axt, Zusatzscheinwerfer und etwas Lieberté toujours sind aber auf jedem Trip in Gebiete jenseits asphaltierter Straßen durchaus hilfreiche Companions. Für diejenigen, die sich fragen, wieso man die Differenziale nur bei Bedarf zuschaltet: Durch große Räder und eine hohe Untersetzung sind die Antriebsstränge im Gelände unter sehr hoher Belastung. Da eine Differenzialsperre auch immer ein Verschleißteil ist, versucht man selbige nur zu nutzen, wenn es wirklich nötig ist. Des Weiteren gibt es auch Situationen, in denen es nicht von Vorteil ist, alle Räder anzutreiben. Wer sich bereits einen 4×4 geholt hat und sich diesbezüglich fortbilden möchte, kann Tim auch kontaktieren. In Seminaren am lebenden Objekt vermittelt er alles Wissenswerte und Nötige, um sich seiner ersten 4×4-Expedition zu stellen.     Allradler aus dem Hause Land Rover bieten sich in unseren Breitengraden als...