In Kürze fliegt die Schürze – Allstedt 2022...

Ja, eigentlich heißt das Sprichwort korrekt „In der Kürze liegt die Würze“ und das passt auch viel besser zu meinem diesjährigen Allstedt-Main-Event. Ich war nur von Samstagmittag bis Samstagnacht vor Ort, für ein Event, das von Dienstag bis Sonntag geht, eine wirklich kurze Zeit. Aber Allstedt kickt auch schon, wenn man nur fünf Minuten an der Applauskurve steht. Allstedt, das ist Action, Adrenalin, Atmosphäre, Alkohol und eine kleine Prise Anarchie. A wie Allstedt also, aber wer A sagt, muss auch B sagen und das steht in Allstedt eindeutig für BMW. Die 3er-Reihe der Bayrischen Motor Werke ist die günstige und nicht minder spaßige Drift-Alternative, für alle die, denen ein S-Chassis mittlerweile zu teuer und/oder zu schade ist. So trieben sich einige weiß-blaue Schleuderfreunde auf der Strecke herum, teilweise dem Tod nahe, teilweise richtig schick und teuer aufgerüstet. Aber nicht alles ist BMW, es gibt zum Glück auch noch Unbeirrbare wie Jimmy, Kenny, Thommy und viele mehr, die mit ihrem S-Chassis nicht nur cruisen, sondern auch ballern. Besonders erwähnenswert sind für mich Jan und Alisha, das Duo Congeniale. Bei jedem Event als Tandem am Start und sich immer weiter verbessernd. Weitere tolle Nicht-BMWs… Der Flugplatz Allstedt wird bekanntlich immer beliebter, die Anzahl der Veranstaltungen steigt und so manches Event hinterlässt auch dauerhafte Spuren, wie zum Beispiel die neue Cross-Strecke direkt neben der Fahrbahn. Moto-Cross, das bedeutet hoch Springen, ein Zustand, der für Drifter in der Regel unerwünscht ist, die Ausnahme hieß Ebisu-Jump (mittlerweile übrigens auch eine Crossbahn für Dirtbikes und Offroadler.) Deshalb musste der neu augeschüttete Sprunghügel mit einer dicken Barriere Reifen vor ungewollten Abhebungen geschützt werden, als Nebeneffekt gab es witzige Bihoku-Circuit-Erdwall-Vibes. Nur dass eben nicht Keiichi Tsuchiya und Max Orido dort saßen und judgten, sondern fröhliche SXOCler, die die Aussicht genossen und die Fahrer anfeuerten. Das HATE-Briefing war kurz und knackig…. So wie Mr. Hettel himself auch. Und als dann die Dunkelheit ganz hereingebrochen war, ging der Zauber los. Die Gewinner des HATE: 1. Die Schweizer (Foot the Fuck down) 2. Team Durchfall (Kenny Dahlke und Thomas Gatke) 3. Die Gummibärenbande (Jimmy Willems und Danny Fernekohl) Allstedt Allstars: Jimmy Willems Weitester Abflug: Samuel Kern Bestes Kostüm: Ebenfalls die Schweizer Und zum Abschluss noch schnell in Kürze: Da flog die Schürze. Bis bald in Allstedt. 🙂   Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Das Facebook-Album mit allen Bildern auf...

Apr.15

Okay, but hey, good style is forever

Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Style im Driftsport. Driftsport? An die spontan hochgezogenen Augenbrauen: Ja, Driften ist Sport. Sagt auch schon die FIA. Ob es am Ende des Tages auch Motorsport im eigentlichen Sinn ist, darüber lässt sich perfekt streiten, aber Driften ist auf jeden Fall eine Sportart ähnlich wie Skaten, Surfen oder Snowboarden. Es zählt, wer gut fährt – wer Skills hat und sich was traut. Aber mindestens genauso relevant ist auch, wie man dabei aussieht. Style und Optik war im internationalen Driften schon immer einer der wichtigsten Faktoren, nur in der deutschen Szene galt oft das Mantra „Shitboxen sind die besten Drifter“: Wenig finanzielles Risiko, Optik egal. Das kann man so machen, aber der Antritt von Stylestedt ist ein komplett anderer. Diese neue Veranstaltung, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und Anfang April auf der grob-genialen Hausstrecke in Allstedt umgesetzt, hatte das Ziel, nur schöne und/oder geile Autos einzuladen. Und das hat funktioniert. Auch wenn das Wetter wechselhaft war, die angetretenen Autos und die gebotenen Fahrkünste waren einfach klasse. Sicher, Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und die Herangehensweise an das Thema Style ist ganz individuell. Aber wer der Meinung ist, diese Autos sind nicht geil und/oder schön, sollte dringend seine Synapsen neu kalibrieren. Auch das Setting drumherum wurde dem stylisheren Anspruch angepasst und so traten zum allerersten Mal die brandneuen Banden des SXOC in Aktion. Und selbst das Fahrerlager strotzte nur so vor automobilen und humanoiden Schönheiten… Style ist nicht automatisch teuer oder aufwändig, Style ist in erster Linie eine Lebenseinstellung. Und es ist eigentlich so einfach, sein Auto tieferzulegen, nette Felgen dranzubauen, Neonfarben sparsam ein- und ein breites Grinsen aufzusetzen, wenn das erste Bier ploppt oder Jan mit mehr als 100 Klamotten lächelnd den Backward Entry droppt. Nächste Gelegenheit zum freestylen: Das SXOC-Mainevent vom 15.-19. Juni (Leider nur als Zuschauer, denn alle Plätze sind bereits weg.) Das Album mit allen Bildern von Stylestedt 2022 kommt in Kürze auf Facebook. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net  ...

Das Jahr 2021 – Zu kurz, aber schön

Mein Jahr 2021 für USED4.net war gefühlt wie ein Sommerwochenende mit Freunden: Schön, aber zu kurz. Dank der Pandemie, aber auch aufgrund des verregneten und kalten Frühlings und des ebenfalls sehr durchwachsenen Frühsommers, wurden reihenweise Events abgesagt oder verschoben. Es ist kaum zu glauben, aber meine erste Veranstaltung des Jahres fand daher im Juni statt. Dafür war dieses Wochenende dann aber auch direkt ein ganz besonderes Ereignis: SUMMER OF `21 – EDITOR/DRIVER Zusammen mit den Nightspeed-Jungs, der Trümmergang aus Essen und den Chemnitzer-Bois, wie unserem Editor Andy Kmoch und Max von Frameflex, erlebte ich ein wunderbares Wochenende, das in einem Doppel-Feature mit Andy, jeweils aus Editoren- und Fahrersicht, mündete. Es war mir ein Fest, soviel steht fest. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in diesem Jahr den russischen Beton in Allstedt unter meinen Reifen hatte.   Bereits im August war es dann schon wieder soweit: Der Main Event des SXOC Skidclub e.V., dessen Medienwart ich auch bin. Mein Job: Bilder, Bilder, Bilder und manchmal auch nicken, wenn außer mir noch jemand sein Leben als Fotograf/in in den Kurven der Strecke riskieren will. Aber das Ergebnis ist am Ende die Mühe und Gefahren immer wert: Allstedt bleibt anders   Der September war dann endlich warm und dazu auch noch japanisch. In der Klassikstadt Frankfurt stieg bei bestem Wetter die Party für das 60 jährige Jubiläum der Firma Honda, eingeladen waren alle Autos japanischer (oder zumindest asiatischer) Herkunft. Und es kamen viele schöne und außergewöhnliche Fahrzeuge zum Big in Japan 2021   Ebenfalls bei Big in Japan nutzte ich Gelegenheit für ein paar nette Aufnahmen dieses bösen Kraftfahrzeugs: den MX5 von Felix. Sein MX5 Turbo ist schnell offen.   Ende Oktober war, welch Überraschung, erneut Allstedt angesagt. Diesmal wieder ein Private Event und es wurde richtig spirituell: The Spirit of Allstedt   Nachdem 2020 die Essen Motor Show erstmalig ausgefallen war, fand sie dieses Jahr glücklicherweise wieder statt. Spür- und sichtbar kleiner, aber noch immer beeindruckend und als Fan einfach Pflicht: Essen Motor Show 2021 – Leichte Kost   Das war mein persönliches USED4-2021: viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Erkenntnisse. Und viel Spaß hatte ich auch. Aber liebes 2022, kannst du bitte ein mehr wenig von alldem bieten? Danke. Events wie Allstedt, das S-FEST und Next Level stehen bereits im Kalender und ich hoffe wirklich sehr, dass 2022 wieder mehr Normalität bringt. Im Carlife bedeutet „Normalität“ ja schließlich einfach nur den üblichen Wahnsinn, der am Ende dann doch wieder schön und viel zu kurz war. Niels Kreischer – USED4.net  ...

5 Personen, alle Antworten: das XXL-Drift Q&A!...

Falls ihr glaubt, dass USED4.net vermutlich bald in ALLSTEDT4.net, oder DRIFT4.net umbenannt wird, weil wir hier sehr häufig über unsere glorreichen Drift-Wochenenden mit coolen Menschen, Autos und vor allem Vibes berichten, dann liegt ihr falsch. Natürlich ist uns Abwechslung wichtig und auch, dass alle Autoliebhaber hier auf ihre Kosten kommen. Dennoch werden wir nicht müde von diesen Wochenenden. Ihr wart noch nie als Zuschauer dabei? Ihr seid noch nie gedriftet? Dann lest euch das folgende, ausführliche Interview mit ein paar Freunden vom vergangenen, privaten Allstedt Autumn Matsuri durch, denn ihr werdet Antworten auf eure Fragen bekommen und allem voran erfahren, warum diese Wochenenden so besonders sind. Unsere Interviewpartner v. l. n . r.: Daniel (Nightspeed), Dominik (Nightspeed), Richie (Team Zakusen), Robert und Thomas (von dem wir leider kein schönes Portrait gemalt haben.)   Andy: Jungs, ich freue mich sehr, dass ihr euch die Zeit für unser Interview nehmt. Das wird unseren Lesern hoffentlich einige Fragen rund ums Driften und unsere Wochenenden beantworten. Deswegen steige ich direkt ein und stelle die wichtigste Frage zuerst: wie lange driftet ihr denn schon? Dominik: Angefangen habe ich 2009, da habe ich mein erstes, ganz offizielles Drifttraining beim ADAC absolviert. Daniel: Solange eigentlich noch nicht wirklich, wenn man überlegt, dass ich damit eigentlich erst Anfang 2018 richtig angefangen habe. Das April-Event 2018 in Allstedt war mein erstes Event, das ich wirklich gefahren bin. Ich habe davor knapp ein halbes Jahr an meinem AE 86 rumgewerkelt und geschweißt und getan und habe den Spaß meines Lebens. Ich hoffe, dass das noch ein bisschen so weitergeht, denn das ist eine wunderschöne Zeit, kann man nicht anders sagen. Richie: Ihr fahrt echt schon lange im Vergleich. Bei mir ist es offiziell erst seit Oktober 2020 und das war ein Nass-Event auf dem Lausitzring, organisiert von www.funtracks.de. Andy: Man ist das lustig. Bei euch, Daniel und Richie, war ich live dabei, als es los ging. Ich selbst bin auch mit auf dem Lausitzring gewesen und dich (Daniel) kenne ich noch, als du ohne Driftauto unterwegs warst. Wie sieht es bei euch aus, Robert und Thomas? Robert: Driften habe ich das erste Mal auf Schnee mit meinem Audi Quattro probiert, dann mit meinem Ford Sierra mit Heckantrieb, auch auf Schnee. Später kam dann der Nissan, da wurden dann die ersten Trockenversuche unternommen. Das jetzt war das erste Wochenende offiziell auf einer Strecke, mit abgestecktem Kurs und eben nicht auf einem großen Parkplatz. Das war also tatsächlich zum erste Mal richtiges Driften. Thomas: Ich drifte jetzt schon seit knapp 6 Jahren. Das hört sich vielleicht bescheuert an, wenn ich selbst darüber nachdenke, ist aber die Wahrheit. Andy: Dann habt ihr ja sehr unterschiedlich lange Geschichten, die euch mit diesem Hobby verbinden. Dominik und Robert, euch trennen praktisch 12 Jahre Drift-Erfahrung. Warum sucht man sich gerade sowas als Freizeitbeschäftigung aus? Euer Leben könnte so viel ruhiger sein. 😅 Wie seid ihr dazu gekommen? Dominik: Ich fand Autos schon immer geil, weißte ja. Ich fand Motorsport schon immer sehr spannend, gerade so früher als Kind habe ich total viel Formel 1 und DTM geguckt und eben auch WRC auf Eurosport. Dazu kommt, dass ich als Kind Kart gefahren bin. Ja weiß nicht, dann kam halt irgendwann Gran Turismo und da waren diese ganzen wilden Autos drin, die man halt hier noch nicht so kannte zu der Zeit. Damals hat man sich ja sein Automobilwissen über Autozeitschriften und das Fernsehen angeeignet. Irgendwann ein, zwei Jahre später wurde dann YouTube groß und vor allem auch streetfire.net. Das war ja die Plattform, um sich Autocontent anzuschauen und da war eben richtig viel Zeug vom D1GP, Video Option und so weiter online. Andy: Wow, streetfire.net, das hatte ich ja schon fast vergessen. Diese Domain beschert mir gerade so wilde Flashbacks. In der Zeit habe ich auch noch Bilder über Morpheus, oder KaZaA runtergeladen.  Dominik: Naja und der ganze Kram hat auf jeden Fall einen krassen Grundstein gelegt. Ich...

The Spirit of Allstedt

Wie beschreibt man am besten den Spirit, den eine Veranstaltung innehat? Wie wäre es mit Fakten, Fakten, Fakten? Was: Der Driftober des SXOC Skidclub e.V. auch genannt Autumn (= Herbst) Matsuri (= japanisch 祭り oder 祭 für Volksfest) Wo: Auf dem Flugplatz Allstedt im Grenzgebiet Sachsen-Anhalt/Thüringen Wer: Eine Gruppe Freunde/Drifter/Mediatypen Womit: Nissan Skyline R32, 200SX S13, Silvia S14 und S15, Lexus IS 200, Toyota Chaser, BMW E36 und E46 Warum: Das ist eine berechtigte Frage. Die Antwort ist vielschichtig und sehr individuell. Ich denke, man kann es mit „Das ist die pure Lust am Leben“ zusammenfassen. (Wer das jetzt gesungen hat, ist selbst Schuld.) Wie sieht sowas aus? Vielleicht lassen wir einfach ein Bild sprechen. Denn nichts transportiert das Gefühl und die Atmosphäre des Moments besser, als ein Bild.     Oder noch besser: viele Bilder. Die sprichwörtliche Liebe zu Autos und speziell zur legendären Drift-Epoche in Japan, Anfang der 2000er, war etwas, das alle Beteiligten vor Ort verband. Die Optik der Wagen, die Tiefe, die Liveries (= Beklebungen), all das ist ein Teil des Spirits und spielt eine wichtige Rolle. Aber nicht alle waren mit ihren Autos zum Driften da, schließlich sind viele 90er-Jahre Japaner mittlerweile schon gestandene Wertanlagen. Da überlegt man es sich zweimal, ob man die teure Karosse über den russischen Beton schrubbelt. Es sich zweimal überlegt haben und trotzdem fest dazu entschlossen, das war der Teil der Crew, der die Strecke dann auch unter die (selbstverständlich period correcten) Räder nahm. Der Spirit mag das so. Darunter waren manche, die zum ersten Mal im Real Life quer fuhren, einige hatten dagegen schon etwas Erfahrung gesammelt und wieder andere waren richtig alte Hasen mit Wettbewerbserfahrung. Eine bunte Mischung also, die viele unterschiedliche Perspektiven bietet. Ein Umstand, den wir in einem weiteren Artikel über das Autumn Matsuri näher erläutern möchten. USED4-Editor Andy Kmoch (selbst Drifter, S15 Silber) hat einige der Fahrer interviewt und wird das Ergebnis in den kommenden Tagen ebenfalls auf USED4.net veröffentlichen. Man darf gespannt sein, welche Welten da aufeinanderprallen…. Trailern vs. auf eigener Achse Tandem vs. Don’t touch me Steering Lock vs. Kratzerschock Apropos Aufeinanderprallen… Natürlich klappt nicht immer alles und es gibt eigentlich kein Drift-Event, bei dem nicht mindestens eine Schürze fliegt oder sich zwei Autos berühren (wie die Nightspeed IS200 und Skyline auf dem ersten Bild). Manchmal ist auch ein Ladedruckschlauch undicht und das Auto spuckt wegen des überschüssigen Sp(i)rits Flammen (S15 Rot) oder die Turboleitung leckt und alle drei bis vier Runden muss man etwas Wasser nachfüllen (S14a). Wenn das ganze Auto aber nicht läuft, weil ein unerklärlicher Fehler den Motor zum Stottern und Minderleisten bringt, dann es natürlich schon sehr bitter, da die lange Anreise und der hohe Aufwand quasi umsonst waren (E36). Aber wenn’s läuft, dann ist richtig Party im Salat. Das Fahrerlager versprühte dabei ebenfalls mächtige JDM-Vibes. Like it’s 2001. Und wir meinen nicht das Britney Spears/Backstreet Boys 2001. Das Wetter war stets wechselhaft, selten schien die Sonne, oftmals war es windig, meistens war es kalt. Wenigstens hatten die Motoren so volle Leistung. Aber man macht das Beste draus: Mit Bier, Bass, Bommelmütze und bisschen Ballerei wurde einem schon schnell warm. That’s the Spirit. Wem das gefallen hat, der kann sich auf das bereits erwähnte Special-Feature von und durch Andy Kmoch freuen: ein Interview mit den Driftern dieses wilden Wochenendes!   Niels Kreischer – USED4.net...

Sommer in Polen (Ultrace und Next Level Summer Drift Camp)...

Wer an einen perfekten Sommer in Polen denkt, sieht sich selbst vermutlich mit einem Cocktail an der polnischen Ostsee in Swinemünde am Strand liegen, oder einen coolen Städtetrip nach Warschau, Breslau oder Krakau unternehmen. USED4 bringt den polnischen Sommer eher mit supertiefen Autos und Gummiabrieb in Verbindung. Glücklicherweise konnte man das alles gleich bei zwei Events hautnah erleben. Zum einem beim Ultrace, dem bekanntesten und besten Stance-Event Europas, sowie dem Next Level Summer Drift Camp.   Ultrace 2021   Wer hier jetzt einen standardmäßigen Artikel über das inzwischen in Ultrace umbenannte Stance-Event der Extraklasse erwartet, der irrt. Zugegebenermaßen waren die ausgestellten Show-Autos wirklich eine Augenweide und es gab vieles live zu sehen, was man sonst nur von den bekannten Social-Media-Kanälen kennt. Unsere Anreise hatte jedoch einen anderen Grund: Kumpel Willi ist mit seinem Toyota Chaser JZX 100 auserwählt worden, Teil der Driftshow zu sein. Also haben wir gemeinsam einen Männer-Trip unternommen und ihn supportet. Bei unser Ankunft am Freitagabend am Stadion in Breslau wurden wir bereits mit reichlich Eye-Candy in Form der angereisten Drift-Autos begrüßt.     Doch nicht nur da wurde wieder in den Sinn gerufen, wie toll Polen eigentlich ist. Auch die Stadt Breslau selbst ist äußerst sehenswert und wirklich wärmstens für einen Besuch zu empfehlen.   Am nächsten Morgen waren wir bereits sehr früh, vor allen Besuchern, vor Ort. Zeit, sich einen Überblick über die doch sehr enge Strecke zu verschaffen. Diese wird künstlich mit platzierten Reifen und Betonmauern angelegt und führt über einen Parkplatz am Stadion vorbei. Die Skills und Balls der Fahrer waren also wirklich gefordert. Bei meiner Mitfahrt ist mir noch mehr bewusst geworden, wie eng diese Strecke eigentlich ist. Leider ist auch Willi im Verlaufe des Vormittags eingangs der ersten Kurve ein Fehler unterlaufen, der mit dem Heck...

Allstedt bleibt anders

Wahrlich außergewöhnliche Zeiten, in denen wir leben… Von Lockdown über Klimawandel, von E-Mobilität zu Abstandsregeln. Momentan gibt es wirklich vieles, das wichtiger scheint, als ausgelassenes Reifenschreddern im wilden Osten. Aber ist es nicht gerade dann wichtig, auch mal loszulassen (wie das Lenkrad beim Gegenpendler), sich zurückzulehnen (wie in die uralten, durchgeballerten billo Halbschalen) und sich das Hier und Jetzt ganz bewusst zu machen (z.B. mit einer Hopfenkaltschale in der Hand sowie aggressivem Euro-Dance von der aufgedrehten Großanlage im rechten und brutalem V8-Gehämmer im linken Ohr)? Das Freunde, ist das wahre Leben, das ist pure Existenz. Bevor wir aber zu sehr ins Philosophische abdriften, lieber zurück zu den harten Fakten: Coronabedingt gab es in 2021 bereits mehrere Privat-Events, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und von vielen Mitgliedern eifrig genutzt. Der übliche Massenansturm auf das Main-Event Anfang August fiel daher aus nachvollziehbaren Gründen etwas kleiner aus, am Ende waren es dann aber doch über 80 Autos, die an den Start gingen. Respekt. Ein Beweis für die Anziehungskraft, die das Driften in Allstedt ausübt. Vor Ort gab es die gewohnte Mischung bayerischer Mittelklasse. Mal mehr zerbumst… Mal weniger… Die jeweiligen Einstufungen sind dabei fließend. Der Zustand kann sich innerhalb einer Runde dramatisch ändern. Selbstverständlich waren auch japanische Sport-Youngtimer in vielen Farben und Formen vor Ort und hielten die Sonnenflagge Nippons hoch. Und auch Exoten wie der Frankenstein-Z31 mit V8 und zwei offenbar absolut serienmäßige C-Klassen mit spektakulärer Seitenneigung kamen schön quer. Zumindest die beiden Benz könnten aber noch an ihrer Optik arbeiten. Das Wetter war typisch 2021, also ein nicht enden wollender April mit ständigem Wechsel aus Regen und Sonne. Dass dabei auch mal ein grandioser Regenbogen entsteht, ist ein schöner Nebeneffekt. Die Abenteuer im Allstedter-Fahrerlager sind ähnlich bunt wie der Regenbogen… Gute Laune am Fliesentisch, Schrauben und Posen, Quatschen und Chillen, Trinken und Grillen, Dixi und Büsche, Relaxen und mal eben den Motor wechseln. Und mit der Rotweinflasche angesäuselt auf dem Motor-Scooter durch die Gassen ballern: Die Backstage in Allstedt bietet wirklich alles, was das Drifter- und das Rockerherz begehren. Bei der Wahl zu Mr. Allstedt treten an: Zahnfee, Lukas, Gaston & Kürsat (v.l.n.r.) Euer Vote bitte an niels.kreischer@used4.net Nachts sind alle Katzen grau. Nur Lukas ist manchmal blau. Deshalb bekam er auch seinen eigenen Limbo – Contest, ganz für sich alleine, aber mit vielen Gästen. Dank der Festbeleuchtung war es mir möglich, einige interessante Mitzieher zu machen. Lukas‘ liebevolle Anfeuerungen gaben dem Ganzen auch akustisch ein besonderes Flair. Das H.A.T.E.-Masters-Finale bekam ich dann leider nicht mehr mit (Termine, Termine), aber die glorreichen Sieger will ich euch nicht vorenthalten: Den Assis/Track_Maniax + ein Henkel vom Pokal für die Wälder. Gratulation! Eine Ost-West-Deutsche Gemeinschaft. Wir sehen uns spätestens beim nächsten Main Event 2022, wenn die Welt hoffentlich wieder etwas normaler geworden ist. Bis dahin fahrt bitte immer vorsichtig.   In Gedenken an Adrian. Bilder und Text Niels Kreischer – USED4.net Die komplette Bildersammlung erscheint morgen (01.09.)  bei Facebook:...

Summer of ’21 – Editor/Driver

Allstedt im Juni 2021 – Es geht endlich wieder los. Unser Bericht über ein ganz besonderes Drift-Event. Dieser Artikel ist aus zwei Sichtweisen geschrieben: Aus der des USED4-Editors und aus der des Fahrers. Viel Spaß.   Editors View: Wir haben kürzlich alle gelernt, dass es im Leben gerade die kleinen Dinge sind, die am meisten zählen: Freunde zu treffen, Spaß zu haben und ganz besonders auch, diese beiden wichtigen Punkte zu verbinden und endlich wieder gemeinsam das zu tun, was richtig Freude bringt. Zum Beispiel: Schmutz überall, Bier in rauen Mengen, Motorenlärm in den Ohren und Gummireste in den Haaren. Oder anders gesagt: Lebendig fühlen. Und exakt so ein Ereignis fand nach sehr langer Abstinenz endlich wieder statt: Auf dem legendären Allstedt Drift Compound. Bei einem Private Drift Event, vermittelt vom SXOC Skidclub e.V., mit geringer Teilnehmerzahl und vorheriger Testpflicht. Getestet, teilweise schon geimpft und mit riesiger Vorfreude kamen wir also zusammen: Team Nightspeed aus Hamburg, Team Trümmergang aus Essen und Team ANKRacing aus Chemnitz. Das Motto war klar: Freies Ballern all day long (Das „all day long“ eigentlich „nur bis 18 Uhr“ bedeutet, erfuhren die Anwesenden am Tag 1, gegen 22 Uhr) Und unter diesem fröhlichen Baller-Motto ging es dann auch ab: Tandems, Solo-Runs, Mini-Trains, einfach Fahren, Fahren, Fahren. Und sogar mein FWD-Bluebird konnte mal den Allstedt-Asphalt spüren. Es handelt sich dabei um meinen Old-Daily, der, im Gegensatz zu meiner S13, für das Driften absolut nicht geeignet ist, aber die Chance auf ein paar Runden über den Kurs ließ ich mir trotzdem nicht nehmen. Erkenntnis: Die Handbremse zieht eindeutig zu schwach. Team Nightspeed war mit den beiden altbekannten R32 in neuer Lackierung und weiter perfektionierten Skills vor Ort. Ein besonderes Einzelfeature als Fortsetzung des Artikels von 2018 folgt übrigens in Kürze. Seid gespannt. Bei Dominik im Auto erlebte ich dann meine bisher wildesten Allstedt-Runden. Großen Respekt, Herr Jahnke. Aber auch Daniel setzte in Sachen Wut, Hass und pipifeinen Drifts neue Bestmarken. Team Trümmergang (Alexa, Marco und Marvin) mit dem ultraheißen E 36 im BN-Style, ließ ebenfalls kein Auge trocken und überzeugte mit großen Winkeln, heftigem Speed und viel Qualm. Marvin gewann währenddessen unangefochten den Award für die weirdeste Beifahrerakrobatik. Andy alias ANKRacing, als Solo-Kämpfer in der sexy Sauger-S15 auf seinem ersten Trocken-Event (das dann öfter auch mal nass war) hatte Seat-Time noch und nöcher und verfeinerte seine Querfähigkeiten im Zeitraffertempo. Nicht im Zeitraffertempo ließen sich die 215/45 R17 messenden Reifen auf den 9 J breiten Work Emotion CR Kai Felgen montieren. Marvin und der Reifenbooster brachten die notwendige Abhilfe, damit die Luft im Reifen bleibt. Ich hatte nach über acht Monaten endlich wieder Autos im Drift vor der Linse (Danke an Frameflex.de fürs Ausleihen des Profi-Objektivs), ein kühles Helles auf heißem Asphalt in der Hand und eine schöne Zeit mit alten und neuen Freunden. Noch ein Wort zum Wetter: Es war typisch für das bisherige Jahr 2021: Einfach extrem. Wie ein mutierter April, der nicht enden will. Von praller Sonne bis prasselndem Gewitterregen war innerhalb eines Tages alles dabei. Aber dafür gab es immerhin gute Bilder. Mein Fazit dieses kurzen Trips nach Allstedt, frei nach Marius Müller-Westernhagen Ich bin wieder hier In meinem Revier War nie wirklich weg Hab mich nur versteckt Ich rieche den Dreck Ich atme tief ein Und dann bin ich mir sicher Wieder zu Hause zu sein Niels Kreischer – USED4.net   Drivers View: Genau wie USED4-Papa Niels konnte ich meine Vorfreude vor diesem Wochenende kaum noch in Worte fassen. Zum einen, weil es tatsächlich mein erstes Mal Driften im Trockenen sein sollte und zum anderen, weil ich genau wusste: mit meinen Freunden auf einem Flugplatz in der Wallachei ohne Handyempfang zu sein, würde einen richtigen „Kopf-Reset“ mit Entfernung zum Alltag und ein ganz großes Stück Normalität zurückbringen. Vorab: Meine Erwartungen wurden wirklich mehr als erfüllt. Das Auto wurde von meiner Seite entsprechend für das Wochenende vorbereitet. Der klassische „Nut-and-Bolt-Check“ und ein Ölwechsel waren ein...