HEIZR Logistics 🔥🏗️

HEIZR – Das ist schwäbisch für Heizer (wer hätt’s denkt?) und damit ist auf jeden Fall mal nicht der schwer schuftende Mensch mit der Schaufel in der Dampflok gemeint. Nein, „herum zu heizen“ ist jene süße Sünde, die wir Autofans alle irgendwann mal begehen, manche sogar regelmäßig, manche gelegentlich und andere so lange, bis sie es ganz plötzlich nicht mehr tun (können). Aber bei einem solchen HEIZR-Event rollen die Autos höchstens im Schritttempo zu ihrem Parkplatz, danach stehen sie, sehen dabei gut aus und die Besitzerin oder der Besitzer sucht erstmal das Weite/den Food-Truck/die Toilette oder ihre bzw. seine Freunde aus dem Porsche-Club. Denn Porsche-Modelle, davon gibt es auf den HEIZR-Events Varianten in allen Farben und Formen, alt und neu, besonders und ganz regulär schnell/teuer/sportlich. Die Porsche AG war sogar ganz offiziell vor Ort vertreten. Weit haben sie es ja nicht, aber das muss man trotzdem erstmal hinbekommen. Aber bei Weitem nicht nur schwäbisch-boxendes, sondern auch viel alternativ-automobiles wird geboten, sei es aus Italien, aus England, den USA oder Japan. Auf dem HEIZR Logistics-Event, um das es hier konkret geht und welches im September in wunderbarem Industrie-Ambiente auf dem Gelände der Firma Wolff & Müller in Denkendorf bei Stuttgart stattfand… …wurden den Auto-Gourmets in der Tat allerfeinste Kfz-Qualitäten dargereicht. Unsere Marktforschung besagte kürzlich, ihr wäret schon groß. Also bildet euch am besten selbst ein Urteil: HEIZR, das sind beileibe nicht nur Autos, das ist auch ein Lifestyle. Beweise nachfolgend. Die Haupthalle mit den Highlights, wie den beiden Mercedes CLK GTR (warum nur einen, wenn man zwei haben kann?), einem leibhaftigen Shelby Daytona Coupé, einem diabolischen Lancia Stratos plus Deltra Integrale Sidekick, bot den Besucherinnen und Besuchern wahrlich außergewöhnlich und spektakuläre Ansichten, die noch mehr sättigten, als die tolle Pizza oder die leckeren Bowls aus der Food-Area es jemals könnten. Automobile Faszination in Reinkultur. Legenden aus vielen Jahrzehnten des Fahrzeugbaus und Rennsports. Mudflaps zum Niederknien, Hecks wie mit dem Fallbeil modelliert, Spoiler wie Cessna-Tragflächen. Und dazu freshe Beats im Ohr, Pizzazunge und Bier am Hals, gute Laune, alte Freunde, neue Bekanntschaften und ganz viel Inspiration (für Transpiration war es glücklicherweise bereits zu kalt) bei dem gleichzeitigen Gefühl, hier unter Gleichverspinnten zu sein. Unser eindeutiges Fazit: HEIZR is hot. Egal, ob man emotional bei Porsche, BMW, Mercedes oder JDM sein Kreuzchen macht, hier steppt für ein paar Stunden ganz gewaltig der Auto-Bär. Sollte man definitiv mal erlebt haben, bevor man irgendwann auf die ewige Autobahn A5 auffährt. Wir planen jedenfalls, auch beim nächsten HEIZR-Event mit wieder dabei zu sein, dann aber mit mindestens zwei S13. Die waren nämlich spürbar Mangelware. Sowas aber auch.   Text und Bilder: Niels Kreischer – USED4.net Alle Bilder und noch viele mehr, ab heute Abend auf unserer...

Leihen heißt teilen: Was es bedeutet, meinen GT-R einem Museum zu überlassen...

Was es bedeutet, meinen GT-R im Museum zu lassen Die Liebe im PACE ist keine einfache. Sie fühlt sich vielmehr wie ein Licht an.Es ist ein Atemzug. Es ist ein Fenster (oder Fenster, die die Ausstellung umgeben) in eine automobile Welt. Das Licht legt sich, egal ob natürlich durch die Sonne oder aus den perfekt inszenierten LEDs wie Staub auf eine Schallplatte, lässt die Konturen weicher wirken und gibt dem Raum und all den darin befindlichen Exponaten einen Puls. Und plötzlich klingt hier mein R32 Skyline GT-R etwas anders. Nicht lauter, sondern klarer. Fast so, als hätte das Museum ihm eine neue Stimme gegeben, ohne ihm die Straße zu nehmen. Als Jean Pierre mich im Dezember fragte, ob ich ihm meinen GT-R leihen würde, musste ich nicht überlegen. Weil es keine Selbstverständlichkeit ist, für Arbeit, Leidenschaft und Haltung gesehen zu werden. Und GENAU deshalb ist dies für mich eine Selbstverständlichkeit, zu teilen. Stolz war da, klar. Ein bisschen Scham auch. Man fragt sich: Ist das Auto wirklich perfekt genug? Entspricht es den Erwartungen? Aber vielleicht ist das die falsche Frage. Vielleicht geht es darum, dass manche Dinge größer werden, wenn sie vielen gehören. Zumindest für eine Saison. Es geht nicht über ihn, sondern über das, was er geschaffen hat Es ist mir wichtig, an dieser Stelle klar zu machen, warum dieser Artikel nicht über Jean Pierre selbst handelt. Nicht, weil ich ihm zu wenig Respekt zollen würde, im Gegenteil. Ich sehe ihn nicht als Prominenz, sondern als Mensch. Als jemanden, der der deutschen Szene in den letzten Jahren unbestreitbar viel Gutes getan hat. Technisch und auch menschlich. Aber über ihn ist bereits genug gesagt und geschrieben worden. Er steht im Rampenlicht, er trägt Verantwortung, er inspiriert. Dafür braucht es keine weiteren Hymnen. Das wäre Wiederholung und vielleicht sogar das Gegenteil von dem, was ihn im Kern ausmacht. Viel spannender ist es, über das zu sprechen, was er erschaffen hat. Denn Orte wie das PACE sind mehr als eine Verlängerung seiner Person. Sie sind ein Geschenk an die Community. Räume, in denen nicht nur die Projekte von JP, sondern auch die Leidenschaft vieler anderer Platz finden. Gerade als jemand, der die Gelegenheit hatte, sein eigenes Auto dort hineinzugeben, durfte ich sehen, wie respektvoll, professionell und menschlich dieses Projekt geführt wird. Ohne Filter, ohne künstliche Distanz. Und genau darüber will ich darüber schreiben: nicht über den Menschen, der längst genug Scheinwerferlicht trägt, sondern über das, was er möglich macht. Ein Museum, das nicht von Stars handelt, sondern von Geschichten, Maschinen und einer Kultur, die uns alle verbindet. Essen Motor Show – 08. Dezember Die Übergabe an JP war so unspektakulär, dass sie gerade deshalb magisch wurde. Nicht nur wegen dieser Übergabe…einfach weil dieser Tag etwas Umarmendes und Magisches hatte.Es war der letzte Abend der Essen Motor Show. Stände wurden abgebaut, Tore geschlossen, die letzten Besucher hinausbegleitet: Hektik, Chaos, Kälte. Mit meinem Freund Markus sinnierte ich noch durch die Hallen, als JP mich plötzlich kontaktierte und sich mit mir absprach, wie wir die Übergabe am schnellsten und besten über die Bühne bekommen. Als ich ihn an seinem Stand beim Abbau traf, hatten er und sein Team Stress ins Gesicht geschrieben, aber trotzdem Zeit für ein Lächeln. Wir sprachen uns kurz ab und natürlich klang das mal wieder alles einfacher als es war. Weil die Hallen untereinander abgeriegelt waren, konnte ich natürlich nicht einfach so „Godzilla“ an seinen Stand fahren. Selbst Jean Pierre konnte daran wenig ändern, als er zu mir kam um mich zu begleiten. Irgendwie schaffte ich es dann über Umwege in die andere Halle zu seinem Stand. Ich machte ein paar Bilder bei der Übergabe, er stieg zu mir in den GT-R, wir fuhren gemeinsam aus den Hallen hinaus, vorbei an abbauenden Crews und stapelnden Gabelstaplern. Kurze Worte, ehrliches Interesse, ein Händedruck und plötzlich war mein Auto nicht mehr nur meins. Also zumindestens fühle es sich irgendwie so an. Aber...

RØMØ: ONE FUEL, MANY CULTURES

  RØMØ: EINE ANDERE ZEIT, DIE GLEICHE LIEBE Ein Besuch beim Rømø Motor Festival – und was es mit meinem Blick auf unsere Szene macht Text & Fotos: Phigraphie Die Luft ist salzhaltig. Der Wind bläst einem den Sand so penetrant ins Gesicht, dass man irgendwann aufhört, ihn wegzuwischen. Die Augen tränen, nicht nur vom Gegenlicht des flachen Nordseehorizonts, sondern auch vom Sound, der irgendwo zwischen bassigen Wummern und metallischen Zwitschern liegt. Alte V8, flache Reihenmotoren, Harley-Fehlzündungen. Pure Liebe ❤️ Es ist laut – und doch so friedlich. Wie ein Sturm, den man schon lange gebraucht hat, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Der Ort Ich bin in Rømø, Dänemark. Genauer gesagt: auf einem kilometerbreiten Autostrand, der für ein Wochenende im Jahr zur Bühne wird. Nicht für Influencer. Nicht für Show-n-Shine-Wettbewerbe. Nicht für Trophäen. Sondern für alte Maschinen – und für Menschen, die sich erinnern wollen, wie es war, analog unterwegs zu sein. Daran, wie es einmal war. Und wie es immer noch sein könnte. Das Rømø Motor Festival Das Rømø Motor Festival ist kein neues Event. Und doch fühlt es sich an wie ein altes Versprechen, das man irgendwann gegeben und fast vergessen hat. Seinen Ursprung hat das Ganze viel früher, als man vermuten würde:Bereits 1916 fanden hier auf Rømø erste Strandrennen statt. Damals, als das Automobil noch jung war und der Strand als natürliche Rennbahn diente. Frei von Grenzen, Regeln und Asphalt.Piloten aus Dänemark und Deutschland kamen, um ihre Fahrzeuge über das Wattenmeer zu treiben. Ohne Sponsoren. Ohne Lautsprecher. Nur Wind, Sand und pure Power. Was heute als Rømø Motor Festival wiederbelebt wurde, ist also mehr als eine Hommage.Es ist eine Fortsetzung im Geist von Bonneville, wo Geschwindigkeit zur Religion wurde.Und im Takt des Race of Gentlemen an der amerikanischen Ostküste,wo man sich gegen den Lärm der Gegenwart entscheidetund für den Lärm alter Motoren im Morgengrauen. Nur dass hier keine Kulisse gebaut wird.Hier ist alles so.Seit über hundert Jahren. Hier, an der dänischen Nordsee, ist alles ein bisschen anders. Vielleicht, weil es karger ist. Vielleicht, weil es dadurch ehrlicher wirkt. Vielleicht, weil man sich fühlt wie auf einem fremden Planeten: Einem aus Stahl, Salz – und Sehnsucht. Ein bisschen Mad Max. Ein bisschen Dune. Aber vor allem: pure skandinavische Entschleunigung. Die Fahrzeuge? Keine Trailer-Queens. Sie tragen Rost. Patina. Kratzer. Geschichten. Charakter. Sie riechen nach Öl, Leder und vergangenen Zeiten. Manche sehen aus, als hätte man sie aus einem Muschelfriedhof gezogen. Andere wirken wie aus einem Bonneville-Zeitstrahl gefallen. Das hier ist Burning Man – für Autoenthusiasten. Okay die Musik ist eine andere. Keine elektronischen Beats, kein digitales Flimmern.Sondern der dumpfe Puls von V8-Motoren, das raue kreischen mechanischer Reihensechser, das metallische Einatmen durch offene Vergaser und Fehlzündungen in den Abgas- aber auch Ansaugtrakt.Kein Sounddesign, sondern in Klang gewordene pure Ehrlichkeit. Es ist diese ungeschönte Geräuschkulisse, die in Rømø zur Soundtrack-Spur wird.Sie vermischt sich mit dem Wind, dem Sand, dem rauschen des Meeres und plötzlich wirkt alles vollkommen im Einklang.Wie ein Festival, das nie mit einem Künstler Line-up geplant wurde. Es einfach passiert, weil Menschen zusammenkommen, die dasselbe fühlen. Und wer bist du? Ich bin ein absoluter Niemand hier. Ich bin kein Aussteller. Kein „GTR-Dude“. Kein Creator. Ich bin einfach da – nicht weil ich muss, sondern weil ich will. Und genau das fühlt sich richtig an. Denn plötzlich sieht man alles ein bisschen klarer. Es ist pure Entschleunigung. Etwas, das wir alle auch mal wieder gebrauchen könnten. Ohne diesen Social-Media-Filter, ohne „Du gehörst dazu“, ganz ohne Likes. Verrückt, oder? Entschleunigung und Speed schließen sich nicht aus. Gleich und gleich und doch ganz anders Ich treffe Ilja Heinrich, einen deutschen HotRod-Builder mit einem Dodge 440cui, der klingt, als hätte ihn der Teufel persönlich abgestimmt. Und gestaltet. Das Gespräch endet mit einem Gedanken, den ich nicht mehr loswerde: Es ist Zeit, sich zusammenzusetzen. Szeneübergreifend. Nicht, um Unterschiede zu diskutieren – sondern um unsere Liebe zu feiern. Die gleiche Sprache, in...

Feb.22

Porsche Kapitel II: Goin‘ back in time.

Previously on „Poor choices regarding motorvehicles“… [2017] Flashback Gedächtnismitschnitt einer Unterhaltung auf Arbeit spät am Abend in einem Monat im Jahre 2017. Ich: Irgendwie juckt es mich zur Zeit wieder besonders. Hab den ein oder anderen günstigen 944 ins Auge gefasst. Ein guter kostet aber mind. 5000 €. [Anmerkung aus 2024: HAR HAR] Kollege: Na Kollege XY hat doch noch so’n Ding in Kernschrott seit Jahren auf der Weide stehen. Vielleicht möchte er sich ja davon trennen… Dazu sei gesagt, dass besagter Kollege dazu tendiert Dinge als Schrott zu bezeichnen, die nicht in jeder Hinsicht perfekt durchdacht und makellos sind und er kann sich das leisten, da er selbst in seinem Tun diesen Ansprüchen gerecht wird. Nur war es dieses mal keine Übertreibung … Also rief ich erwähnten Arbeitskollegen an und schilderte ihm meine missliche Lage: Ich brauche (wir reden hier von einem physischem Bedürfnis) einen Porsche. Ach ja und kosten darf er nix. Nachdem wir zu Ende gelacht hatten, machten wir also einen Termin zur Besichtigung aus – zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts über das Auto, nur dass es schon lange stand. An besagtem Tag entstanden die Bilder rund um diese Textpassagen. Wenn ihr jetzt schon denkt: Holy Guacamole, damit kann man doch nichts mehr anfangen, dann scrollt ruhig weiter. Steigt ein in den vollen Umfang eines „Yard-Finds“. Puh, ja ok. Also Karosseriearbeiten kann man hier am untoten Objekt erlernen ja. Stay positive. Innenraum = Aquarium und feinste Pilz und Kulturzucht. Kabel liegen wirr durchs ganze Auto und auch wenn eigentlich alles da ist, kann man sich bei nichts sicher sein, ob es wirklich noch verwendbar ist.Cool, sich sowas mal anzugucken, aber der Wagen ist leider too far gone, um für mich als Projekt in Frage zu kommen … 2017.Denn nichtsdestotrotz machte ich mit dem Verkäufer einen Preis aus. Bezahlung und Abholung allerdings erst wenn ich einen Zweck für den 44er habe oder er dort weg muss, wo er die letzten 17 Jahre lang stand. [2023] Abholung Mittlerweile steht das Auto seit 22 Jahren an der selben Stelle. Aber jetzt ist Bedarf da.Der Zustand hatte sich allerdings in den fünf Jahren seit dem letzten Besuch nicht wirklich verschlechtert. Offensichtlich war das all time low bereits 2017 erreicht.Die Reifen waren (trotz vorherigem Aufpumpen) wieder platt, den Hänger haben wir beim Aufladen beschädigt, da der Porsche nicht gerade drauf wollte und am Zugfahrzeug flog eine Leitung des Luftfahrwerks weg, weshalb wir zwischenzeitlich in meinem SX zu dritt los mussten, um einen anderes Daimler-Zugfahrzeug zu holen … Project Car Life at its best. Und das schon ganz am Anfang. Nach einer stressigen After Work Session, um den Porsche zu seiner letzten Ruhestätte zu bringen, ging an diesem Abend außer einem Dankeschönbier für alle Beteiligten nichts mehr…Am nächsten Tag konnte ich allerdings nicht widerstehen und musste wenigstens mal die guten Räder draufstecken… bockt halt. Wie schon Vergangenheits-Max richtig vermutet hatte, war die Karosserie ein toter Vogel. Schweller beidseitig schonmal in den 90ern professionell mit GFK gerichtet und entsprechend rostig. Seitenteile und Heckblech auch übel von der braunen Pest betroffen.Zur Hölle, selbst Anbauteile haben sich zurück in den Kreislauf der Natur begeben… Ich hatte noch die milde Hoffnung, dass ich wenigstens den Motor einmal husten hören kann in seinem alten Körper.Kerzen raus, bisschen Water Displacement Rezept Nummer 40 in die Zylinder gejaucht und mal mit dem Endoskop reingeschaut. Keine Auffälligkeiten, Freigabe zum von-Hand-durchdrehen erteilt.Auch das ging ohne Probleme. Nächster Blick auf die (ja plural) Zahnriemen. Gut genug für einen kurzen Startversuch.Batterie anklemmen, kurz warten und riechen – der Brandcheck – nichts. Ok, dann ab ins Auto und am Knorpel drehen. Nichts. So garnichts. Die Kofferraumbeleuchtung war das einzige elektrische Bauteil, was ein Lebenszeichen von sich gab.Man kann ja noch träumen … Ab hier werden übrigens auch die Bilder besser, da ich tatsächlich eine Kamera und keinen Taschenrechner dafür genutzt habe. Trotzdem gehen Danke und Grüße an André raus, für ein paar...

Okt.28

NÜR Porsche

Ein Porsche fährt auf der Nordschleife! Sofort ploppen Bilder wie diese vor dem geistigen Auge auf: Yellow Bird / 919 Hybrid Evo /  Turbinchen / GT2 RS / GT 3 RS Aber müssen es denn immer gleich die Zuffenhausener Superlative sein? Definitiv nicht. Auch ein Porsche 911 (964 C2) Baujahr 1990 bietet bereits Spaß und Adrenalinschübe in Hülle und Fülle auf der berühmtesten Rennstrecke der Welt… Und bereits so ein 33 Jahre alter 911 bringt serienmäßig die technischen Grundlagen mit, um Kurven adäquat zu durcheilen und die Geraden möglichst zu verkürzen. Das Modell in unserem konkreten Fall wurde zusätzlich optimiert, aber dazu später mehr. Es handelt sich dabei übrigens um einen Re-Import aus Japan, der Händler dort trug einen bedeutungsschwangeren Namen: MIDNIGHT PORSCHE WORKS Anfang der Achtziger bis zum Ende der Neunziger war MPW der Allein-Importeur für Porsche in Japan und damit auch für den sagenhaften Porsche 930 Mid Night Racing. Die sagenumwobene Aura des Wangan Mid Night – Clubs umwabert also auch diesen 964, der im Jahr 2017 wieder zurück nach Deutschland kam. Der Besuch der Nordschleife verband damit gleich zwei ikonische Orte des Motorports: den berühmt-berüchtigten Wangan Highway und den legendären Nürburgring. Apropos Highway, die Anfahrt zum Nürburgring erfolgte über die A3. Zwar ohne Maut wie auf dem Wangan, aber dafür in wirklich miserablem Zustand mit etlichen Baustellen. Aber halten wir uns nicht solchen Ärgernissen auf, der 964 ist deutlich interessanter… Die lange Liste der Umbauten reicht schon langsam an japanische Tuning-Verhältnisse heran. Die satte Straßenlage des 964 in Silber Metallic mit serienmäßigen 250 PS und 310 Nm rührt von einer Tieferlegung durch ein modernes H&R deep – Fahrwerk her. Nomen est omen. Die Reifenaufstandsfläche wurde signifikant gesteigert durch einen neuen Satz RH Speedline Turbo – Dreiteiler in den Maßen 8×18″ mit 225/40 R18 sowie 10×18″ mit 255/35 R18. Ein Cuprohr sorgt für einen markanteren Klang und ein Chip der legendären Marke RUF für eine Drehzahlanhebung und möglicherweise auch ein paar mehr PS und Nm: Porsche PS zählen doppelt Weitere Annehmlichkeiten wie ein Luisi-Deepcorn-Lenkrad, ein Blaupunkt Bremen Retrostyle-Radio, die aerodynamischen Cup-Spiegel und weiße Blinker vorne erhöhen den Spaßfaktor zusätzlich. Auf der To-Do-Liste steht aktuell noch ein Umbau auf die deutlich größere Turbo-Bremse (VA von 298mm auf 322mm und an der HA von 2-Kolben auf 4-Kolben-Sättel), damit die kommenden Ausflüge auf die Nordschleife in schöner Erinnerung bleiben können. Und ansonsten gilt: fahren und genießen. Ob auf dem Wangan, der Nordschleife oder auf einer Landstraße im Odenwald… So ein Auto ist zum Fahren da. Einfach NÜR Porsche. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Alle Bilder in voller Auflösung in Kürze auf unserer...

Aug.15

Classic Remise 3.0

Wir von USED4 begehren ja grundsätzlich Autos. Und große Ansammlungen von schönen/interessanten/coolen Wagen begehren wir sogar über alle Maßen. Wahrscheinlich erklärt das auch, warum ich als mittlerweile dritter USED4-Editor eine der beiden „Classic Remise“ genannten Car Collections in Düsseldorf und Berlin betrat, um mir und euch ein aktuelles Bild zu machen. Dritter Editor? Ganz genau, vor mir waren bereits 2012 Stefan in Düsseldorf und 2018 Max in Berlin auf Schatzsuche. Nun also erneut Berlin und wenn ich mir Max‘ ca. vier Jahre alte Aufnahmen so ansehe, hat sich eigentlich nicht viel verändert: Glänzende Karossen, automobile Kinderträume, vierrädrige Pretiosen, es ist einfach ALLES vorhanden, was das Enthusiastenherz höher schlagen lässt. Selbst der Ort an sich beeindruckt mit seinen Panoramen, der strengen Backsteinstruktur und der lichten Luftigkeit durch die gläsernen Dachteile, seit der Renovierung im Jahr 2003 sicher in ganz besonderen Maße. Als ehemalig größtes Straßenbahndepot Europas liegt es aber eigentlich nahe, dass die Größe auch für eine ansprechende Autosammlung ausreichen würde. Die Classic Remise eine Autosammlung? Wie sehr kann man untertreiben? Ja. Die Remise – der Begriff kommt übrigens vom französischen remettre „wieder hinstellen, versorgen“ und beschreibt ein Wirtschaftsgebäude mit Unterstand, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Pferde, Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. (Quelle: Wikipedia ) –  ist viel mehr als nur eine klimatisierte, alarmgeschützte Autosammlung mit abgedeckten Oldtimerschätzen, die im Stand an Wert zulegen. Viel mehr sind die beiden Classic Remisen, wie auch die Klassikstadt Frankfurt und weitere ähnliche Konzepte, ausgemachte Schmelztiegel automobiler Leidenschaft. Hier wandeln autobegeisterte Familienväter, die ihren noch deutlich autobegeisterteren Töchtern recht geben müssen, wenn sie (die Papas) mal wieder beim Modelleraten falsch lagen. „Ha! Siehst du, es ist doch ein Alfa Romeo Montreal!“ Auch haben hier Werkstätten für Klassiker ihren Sitz, die teilweise marken-, andere aber auch eher nationenspezifisch orientiert sind. Beispielsweise werden in der Sternenhalle nur Pferde von Daimler, Mercedes und Benz versorgt, gleiches gilt in Little Zuffenhausen mit den Produkten der Ferdinand Porsche AG. Währenddessen sich in der French Connection alles von der Ente, über die DS bis hin zum DeLorean DMC-12 (mit franko-schwedischem V6 samt Renault-Getriebe) die Türklinke in die Hand gibt. Allez Allez. Ähnliches auch bei den Bella Macchinas, wo ein Ferrari Testarossa friedlich neben einem Alfa Romeo Spider parkt und man es einfach zum Niederknien schön findet. Die Jungs und Mädels von der Insel haben ebenfalls ihr eigenes Refugium, hier stehen E-Types, neben Ghosts und Caterhams, allesamt die Kunst des britischen Autobaus zelebrierend. Was das schwarze S-Klasse Cabrio dort macht, konnte ich mir auch nicht erklären. Handelt sich vielleicht um einen Daimler? Just kidding, my dear. Auch die Glasboxen, in denen die oftmals weiterhin angemeldeten Klassiker in Privatbesitz schlummern, sind mit allerlei Goldstücken prall gefüllt. Anfassen verboten, aber auch unmöglich. Anders ist es bei den Autos, die auf den Freiflächen in den Hallen parken. Wie drückte Max das 2018 aus? You keep telling me, I keep ignoring it. Nein, keine Sorge. Wir sind nicht so. Man kennt das Gefühl ja selbst, wenn jemand das eigene Auto ungefragt berührt. Im negativen Sinne elektrisierend ist noch eine harmlose Beschreibung. Hier stehen also berührungslos MB 190 SL, Opel Ascona 1.9 SR, Ferrari 308 GTB, Volvo 262 C, Chevrolet Corvette Stingray, Meredes Benz 190 E und 230 SL, Porsche 911 G-Modell, Aston Martin DB6, Iso Grifo, Citroen SM, BMW e12  und viele mehr einträchtig nebeneinander und wecken die große Lust, sie zu starten und einfach aus der Halle zu fahren. Bei den tollen Exemplaren, die draußen warten (mussten), wäre das AusderHalleherausfahren noch nicht einmal nötig, Schlüsseldreh und schwupps, schon wäre man auf der Wiebestraße Richtung Autobahn A100, Ziel Wannsee, Zweck Sommerfrische. Genug geträumt? I wo. Jetzt gehts erst richtig los. Meine persönlichen Traumwagen beim USED4-Classic-Remise-Besuch 3.0 waren die folgenden: Das eingeparkte RX 7 FC Turbo II Cabrio, der silberne Ferrari 512 TR, der Lancia Stratos (allein die Auspuffanlage… O sole mio!) und der sexy Lamborghini Diablo SE30. Das wären so meine...

Album: Luftgekühlt 2019

Die Bilder vom Luftgekühlt-Treffen in der Klassikstadt Frankfurt/Main am 13. Juli 2019 Niels Kreischer – USED4.net...

Der Berg ruft – Freies Bergrennen Waldau – Steinbach...

Der Berg ruft! Aber nach was oder wem ruft er denn? Nach JEDERMANN ! Von 10.-12.Mai 2019 fand das Freie Bergrennen bereits zum 12. Mal statt. Das Rennen ist in seiner Art und Weise deutschlandweit einmalig. Über 100 Teilnehmer aus verschiedenen Nationen erklimmen dabei den Berg, und bieten sowohl den Motorsport-Enthusiasten als auch der ganzen Familie ein spannendes Wochenende. Für das Rennen wird die Verbindung zwischen Waldau und Steinbach jedes Jahr zur Bergrennstrecke für Jedermann umgerüstet. Die restlichen 362 Tage im Jahr ist es eine öffentliche Straße. Unter Beachtung von notwendigen Sicherheits-Voraussetzungen kann buchstäblich jeder am Bergrennen teilnehmen, das haben sich die Veranstalter von Anfang an auf ihre Fahnen geschrieben. „Seit 2008 röhren sie wieder, die Motoren auf der Strecke, welche schon in den 70iger Jahren als eine der vielen Wertungsprüfungen der legendären Wartburgrallye genutzt wurde.“, freuen sich Heiko Schilling und Thomas Weser, Veranstalter des Freien Bergrennens für Jedermann. Bei dieser Veranstaltung hat vom Einsteiger bis zum professionellen Fahrer jeder die Möglichkeit, an den Start zu gehen und sein Können unter Beweis zu stellen. Durch die verschiedenen Leistungsklassen gibt es für alle Teilnehmer die gleichen Chancen. Den Beteiligten wird die Möglichkeit geboten, ohne großen finanziellen Aufwand einmal auf einer abgesperrten Bergrennstrecke Motorsportluft zu schnuppern und ein Stück Motorsportgeschichte in der Region mitzuerleben. Abendprogramme runden die vielfältige Veranstaltung ab und sorgen für Abwechslung. So stand der  Freitagabend unter dem Motto: „Best of the 90’s“ mit Special Guest Mark-Oh. Am Samstag startete „The Final Show – Heidewitzka Tour“ mit dem DJ Duo Gestört aber Geil und ihrer neuen Single „Vielleicht“. Außerdem legten DJ Wanzel, The Cousins, Wohnzimmer 23, steilhoch3 und Pepper auf. Es ist der Mix aus anspruchsvollem Sport, Nähe zum Publikum und der ganz speziellen Atmosphäre, der den Reiz dieses Rennens ausmacht. Fakten: Streckenlänge: 2,5 km Höhenunterschied zwischen Start und Ziel: circa 155m Anzahl der Kurven: 13 Sicherheitsmaßnahmen: Leitplanken durchgehend Streckenrekord: 1:10:96 (2008) Sicherheitsmaßnahmen Leitplanken durchgehend, teilweise doppelt Geschultes Sicherheitspersonal Sichtkontakt Streckenposten Funk an allen Posten FW/ RTW und Streckenarzt bzw. Notarzt vor Ort Besucherleitsystem In allen Wertungs-Gruppen ist eine Überrollvorrichtung aus Stahl (mindestens eine geschraubte Verbindung/Befestigung) zwingend vorgeschrieben. Es muss in jedem teilnehmenden Fahrzeug mindestens ein Handfeuerlöscher inkl. Schnellauslösesystem vorhanden sein. Detaillierte Informationen sind im Veranstaltungsguide nachzulesen: https://www.freies-bergrennen.de/teilnehmer-info/veranstaltungsguide Meine persönlichen Eindrücke zu dieser Veranstaltung lassen sich in einem Wort zusammenfassen: Phänomenal. Die familiäre Atmosphäre unter den Fahrern aber auch den Zuschauern, Mechanikern, Streckenposten, Fotografen und Veranstaltern ist einzigartig. 2018, als ich zum ersten Mal startete, wurde ich direkt von allen behandelt, als wäre ich seit dem 1. Bergrennen mit dabei gewesen. Der Zusammenhalt ist einfach enorm. Bei Defekten und Problemen wird Teamübergreifend geholfen, repariert und unterstützt. Die Strecke zu fahren und von den Zuschauern angefeuert zu werden ist ein tolles Gefühl und lässt ein bisschen erahnen, wie es sich anfühlt, als Profi bei solchen Veranstaltungen zu starten. Die Teilnehmer starten generell in 3 Gruppen unterteilt: Geladen, Ungeladen, Motorsport Diese drei Gruppen sind dann nach Leistung bzw. Gewicht in weitere Klassen unterteilt um die angesprochene Chancengleicheit zu gewährleisten. Die gefahrenen Zeiten sind allgegenwärtig aber nicht vorrangig. Es wird untereinander gefachsimpelt über Passagen wie „Besengrund“ und die „Mutkurve“. Die Mutkurve kann man theoretisch mit Vollgas durchfahren, wenn man die Strecke kennt, aber nicht jeder hat den Mut dazu. Wo lässt sich noch Zeit sparen? Wie ist die Asphalt Temperatur? Wer fährt welche Reifen und mit welchem Luftdruck etc. Dieses Jahr ist direkt hinter mir als Vorausfahrzeug in einem serienmäßigen Subaru BRZ  übrigens Tim Schrick gestartet, somit bekommt der Ausdruck „für Jedermann“ nochmal eine weitere Facette. Ist man dann oben angekommen und hat seine Zeit abgeholt, fährt man zum Abkühlen durch das Dorf und wird enthusiastisch von den Anwohnern begrüßt. „Hupen“ und „Laut“ sind die Aufforderungen, die den Fahrern auf Schildern entgegengehalten werden. Für mich ein besonderes Highlight sind die Kinder, die sich in Ihre Programmhefte Autogramme der Fahrer geben lassen. Ein tolles Event für Groß und Klein. Weiterhin sieht man auch...