Eine Geschichte von Leder, von Fehlern und der Zeit…...

Die mit edlem Rindsleder ausgestatteten Autoinnenräume waren für mich schon als kleiner Car Nerd ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung, ob eine Karre wirklich cool ist oder nicht. So drückte ich mir Ende der 80er bei so manchem Jaguar, Alfa Romeo, Porsche, Benz oder BMW die Nase an den Seitenscheiben platt, um die kirschroten, savannabeigen oder tiefschwarzen Cockpits der Sportwagen oder Oberklasselimousinen zu bewundern. Von daher war es dann auch keine Überraschung, dass bei meiner S13 der Punkt „Innenraum“ direkt nach „Felgen“ und „Bremsen“ auf der To-Do-Liste stand. Wie, ein altes Nummernschild ohne Eurobalken? Falls ihr euch jetzt fragt, wann diese Geschichte ihren Anfang hat, muss ich etwas weiter ausholen und in die Vergangenheit reisen.   Es war einmal… Das Jahr 2003, als es sich zutrug, dass ich mit dem hippen Netscape-Browser über die Lycos-Suchmaschine das 56K-schnelle Internet nach Autosattlern in der Nähe durchsuchte und mich manuell in GMX einloggte, um Emails an die dabei gefundenen Firmen zu schreiben. Am schnellsten und sympathischsten antwortete mir damals die Firma Speedfire bei Mannheim und so zerlegte ich kurzerhand das Interieur meiner S13, um die Vordersitze, Rückbank, vordere und hintere Seitenteile und Türpappen sowie den Handschuhfachdeckel und den Schaltknauf samt -sack bei Speedfire abliefern zu können. Bezogen wurden die Teile dann hauptsächlich mit einem beigefarbenen Rindsnappaleder, das Alfa Romeo in seinen Wagen damals gerne verbaute, in Kombination mit anthrazitfarbenem Leder als Kontrast und weniger empfindlichem Bezug für die Seitenwangen der Sitze. Nein, das ist keine optische Täuschung: Es sind wirklich Alufußmatten. Ich war jung und geschmacklich noch nicht gefestigt. Das Ergebnis war fantastisch, qualitativ hochwertig, sauber verarbeitet und ich war eigentlich rundum zufrieden. Nur eigentlich? Ja, denn die Seriensitze einer S13 mögen vielleicht sportlich aussehen, sie sind es aber nicht wirklich. Besonders dann nicht, wenn man sie...

Drift United 4. Lauf – Saisonfinale Schleizer Dreieck...

MORE CARS? MORE DRIFTS? MORE BATTLES? DRIFT UNITED!   Beim diesjährigen Saisonfinale der DRIFT UNITED Serie platzten die Tribünen der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands, dem Schleizer Dreieck, aus allen Nähten! Mehr als 3.500 Zuschauer waren am Wochenende zu Gast um zu sehen wie die Allstars der Serie ihre Kisten über den anspruchsvollen „Buchhübel“ knallten! Für das Schleizer Dreieck war es damit das erste Driftevent und hoffentlich nicht das letzte dieser Art! Aber mal langsam! Schleizer Dreieck? Welcher Teil des Nürburgrings ist das jetzt?  Genau so ging es mir auch. Wer gern sportlich auf zwei Rädern unterwegs ist oder aus der Region kommt (oder sich halt n bisschen auskennt) weiß, dass es sich beim „Schleizer Dreieck“ nicht, wie von mir vermutet, um einen Autobahnknotenpunkt, sondern um eine temporäre Rennstrecke in Ost-Thüringen handelt! Und zwar, wie oben schon beschrieben, um die älteste Naturrennstrecke Deutschlands! Seit 1923 wird hier schon fleißig in die Fichten geflogen. Einer der Höhepunkte war der Formel 3 Meisterschaftslauf im Jahr 1950 mit etwa 250.000 Zuschauern. In den darauffolgenden Jahren wurde nicht nur unweit der Strecke eine unvernünftig sinnlose Mauer gebaut, sondern auch die Strecke wurde permanent angepasst und optimiert. Heute wird der nun etwa 3,8 km lange Kurs hauptsächlich für Motorradrennen genutzt. Viel mehr interessante Infos gibt es dazu auf der offiziellen Website! Und jetzt fahren da Driftautos? Ja und wie! Nach den ersten drei Läufen der diesjährigen Meisterschaft ergab sich nochmal eine spannende Konstellation aus Punkten und Platzierungen die wohl mehr als nur einem Fahrer die Chance auf den Gesamtsieg gegeben hätten, aber das hatte ich gar nicht genau vor Augen um ehrlich zu sein. Grundsätzlich habe ich es zwar verstanden, aber mir war mal wieder wichtiger anzusehen was die Boys in ihren Kisten so auf den Asphalt brachten. Oben auf dem Foto gut zu erkennen, Dennis Voll vom GT RADIAL Drift Team im Lexus IS200 beim ignorieren der Zentrifugalkraft! Schön zu sehen war auch diesmal wieder die internationale Beteiligung durch einen jungen Fahrer aus Polen! Kajetan Rutyna (Net-Kam Drifting Team) startete mit seinem Mercedes 190E im Rahmen des „ADAC Drift Cup“. Was genau der „ADAC Drift Cup“ ist, habe ich bisher leider nicht verstanden. Wie auch immer: Auto, Heckantrieb, Qualm, laut, alles gut!  Anderer Mercedes und ebenfalls eindrucksvoll, der Benz von Francesca Purpura. Während des Trainings am Sonntagmorgen ging es kurz auf Schwammerlsuche ins Kiesbett. Wie es sich gehört, wurde danach fleißig beim Reinigen der Strecke angepackt. Finde ich richtig cool, da es so schnell weitergehen konnte und niemand unnötig lang auf eine „grüne Strecke“ warten musste! Wer also glaubt, dass Frauen im Driftsport alles empfindliche Geschöpfe sind, die sich für schmutzige Hände zu schade sind, der findet mit Francesca den attraktiven Beweis dagegen! Zwischendurch ein kleines bisschen Ost-Romantik!  Keine Frau und auch kein Mercedes, trotzdem im Kies – der Toyota Soarer von Marcel Eisenschmidt (Smoking Bastards). Die Lokalmatadore träumten schon seit einigen Jahren von einem Driftevent auf dem Schleizer Dreieck. Leider lief es für das gesamte Team nicht einwandfrei an diesem Wochenende. Andy Wischnewski hatte leider im Training einen heftigen Unfall und zerlegte seinen Toyota Soarer mit der Startnummer #76 in seine Bestandteile. Wir sind froh, dass ihm dabei nichts passiert ist. In den Battles versuchte Max Heidrich äußerst ambitioniert dem GT RADIAL Drift Team Fahrer Rene Portz durchs Auto zu fahren. Der Erfolg hierbei war eher überschaubar und beide landeten nach einem kleinen Kontakt im Kies. Max erklärte hierzu dann später, dass er „einfach zu viel gewollt hatte„! Beide nahmen es sportlich, da es neben ein paar Dellen auch nur kleinere Kratzer an den Wettbewerbsgeräten gab. Der Kampfgeist der einzelnen Piloten dieser Serie ist wirklich bewundernswert. Selbst bei goßem Leistungs- und Erfahrungsunterschied versucht hier jeder alles zu geben. Für die Zuschauer bedeutet das natürlich sehr viel Action, Spannung und beste Unterhaltung. Am Ende wurde es dann auch nochmal richtig eng. Im Battle um den dritten Platz konnte sich Dennis Köhler (Mazda Miata Eunos MX5 – Foolish Drift Team) leider...

Sep.25

Nürmeet 2015: Alle Jahre wieder...

Die Eifel im September: Die Nächte beginnen kalt zu werden, der goldene Herbst senkt sich langsam aber unaufhaltsam über das Land. Es ist aber auch die Zeit, in der das Nürmeet stattfindet: Das Treffen der S-Chassis-Fahrer aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Luxemburg… Seit 2003 wird dieses jährliche Treffen des S-Chassis-Forums SXCE.de nun schon ununterbrochen veranstaltet – eine Beständigkeit und Zuverlässigkeit, die beim ersten Versuch so vermutlich niemand erwartet hätte. Aber mittlerweile ist für viele bereits die Ankündigung des Datums für das nächste Jahr gleichbedeutend mit der Beantragung des Urlaubs. Und so wächst die Vorfreude von Monat zu Monat immer weiter, bis der Tag endlich da ist: Nürmeet! Dieses Jahr gab es einige Firsts, z.B. hatten wir einen Wertgutachter zu Besuch, der insgesamt zwölf Wagen in Augenschein nahm sowie ein mobiles Tattoo-Studio, das auf Wunsch alles verzierte, was genügend Geld und freie Haut dabei hatte. Bedauerlicherweise fiel dafür dieses Jahr aus organisatorischen Gründen die heißgeliebte Ausfahrt weg, aber andere Rituale wie die Vorstellungsrunde, das samstagabendliche Ratespiel (dieses Mal Jeopardy) oder die Ausfahrt zur Nordschleife am Sonntag fanden wie gewohnt statt. Und so verflogen die Tage wie im Zeitraffer: Benzingespräche auf der Wiese oder am Grill Problembehebungen vor Ort oder durch den ADAC-Transporter Haubenöffnungswinkelvergleiche Motorenvielfalt: CA18DET, RB25DET, SR20DET (Blacktop), CA18DET, SR20DET (Redtop) Und natürlich S-Chassis, soweit das Auge reicht… Nach so vielen Jahren sind die Nürmeet-Organisatoren (vielen Dank an dieser Stelle für eure Mühe) und auch die Teilnehmer schon ein eingespieltes Team, aber dennnoch ist jedes Nürmeet anders: Es kommen immer wieder neue, unbekannte Gesichter dazu, die Autos werden von Jahr zu Jahr stärker, qualitativ hochwertiger, technisch besser oder sie widersetzen sich einfach dem Zahn der Zeit: Die ersten S13 sind mittlerweile bereits 26 Jahre alt, die S12 haben teilweise schon den Oldtimer-Status erreicht. Aber das...

Sep.16

DMPD 2015: So fresh and so clean

DMPD ist zurück! Nachdem 2014 kein DMPD-Mainevent stattfinden konnte, hatten sich die Macher für die dritte Auflage etwas ganz besonderes überlegt: Einen Sprung über die Grenze, direkt auf ein ehemaliges Bundeswehrgelände. DMPD is back! After no DMPD-Mainevent was held in 2014, the crew wanted something very special for the third edition: A jump across the border, straight onto an former Bundeswehr-compound. Ja, für außergewöhnliche Locations hatte die DMPD-Crew schon immer ein Händchen. Dass es sich um eine komplette Outdoor-Veranstaltung handelte, wäre prinzipiell ein Nachteil gegenüber der ENKA-Fabrik gewesen, in der 2012 und 2013 die ersten beiden Veranstaltungen stattfanden. Indeed, for extravagant locations the DMPD-Crew was already known for. Given the fact, that it was an complete outdoor-event, which theoretically is an disadvantage towards the good ol‘ ENKA-Factory, where 2012 and 2013 the first and the second DMPD held place. Aber der Wettergott ist offensichtlich ein Stance-Fan und nachdem am Morgen noch ein bis zwei Tropfen vom Himmel auf die polierten Lacke fielen, kam im Laufe des Vormittags sogar die Sonne heraus und wärmte Fahrer und Fahrzeuge. But the weather god was obviously a stance-fan and after some raindrops fell in the morning on the polished paint jobs, finally the sun began to shine and to warm up drivers and cars. Wie gewohnt, gab es eine Selected-Area, in der sich Wagen stellen durften, die vorab vom DMPD-Team ausgewählt worden waren. Innerhalb dieser Gruppe galt dann das Prinzip: Wer zuerst kommt, parkt zuerst. As usual there was a selected area, where the cars could park, that were beforehand chosen by the DMPD-Crew in an selection process. Where to park exactly was a matter of first come, first served.  Das bedeutet, die besten Fotolocations waren schnell belegt. This means the best photolocations were occupied fast. Die Markenmischung war gewohnt bunt, wenn auch die meisten Wagen entweder einen japanischen  oder deutschen Ursprung hatten (Datsun 260Z und BMW e28) Die mix of brands was accustomed varied, although most of the cars had an japanese or german origin. (Datsun 260Z and BM e28) Aber auch einige Exoten hatten sich auf das Gelände gewagt, wie dieser Renault 9 auf BBS. Nevertheless there were some exotics on the strip aswell, like this Renault 9 on BBS. Die ehemalige militärische Nutzung des Geländes erzeugte eine besondere Atmosphäre und speziell der allgegenwärtige Beobachtungsturm ließ Assoziationen zu aktuellen Ego Shootern aufkommen. Laute Geräusche waren seitens der Veranstalter vorab untersagt worden, also waren Begrenzerpartys, Burnouts und private DJ-Auftritte tabu. Was auch nicht weiter schlimm war, konnte man sich so viel besser auf die Wagen und die Gespräche mit ihren Besitzern konzentrieren.   The former military purpose of the compound created an very special atmosphere and particularly the ubiquitous watch tower led to associations with modern first-person shooter games. Noise was permitted by the organiser, so Revlimiterpartys, Burnouts or private DJ-sets were tabu. In my opinion a very good decision, because communicating with the drivers and visitors was made easy. Ein besonderes Schmankerl hatten sich die DMPD-Macher mit dieser Nachbildung einer Matchbox-Schachtel ausgedacht. Leider waren die Rampen zum Auf- und Abfahren so steil, dass nur selbstzerstörerische Statics oder locker-lässige Airrides (wie dieses e30-Cabrio) die Gelegenheit wahrnehmen konnte. A very special tidbit was this replica of a Matchbox die cast box, created by the DMPD-Crew. Unfortunately, the ramps to get to and off the box were that much sheer, that only self-destructive statics or easy-peasy airrides (like this e30 convertible) were able to took this opportunity. Modern und topaktuell: Golf VII R Modern and contemporary: Golf VII R Youngtimer: Nissan 200 SX S13 Youngtimer: Nissan 200 SX S13 Oldtimer: Mercedes /8 (Strichacht) Oldtimer: Mercedes /8 (slash eight) Die Dumpd-Crewmitglieder selbst waren auch zahlreich vertreten und sie nutzten ausnahmsweise andere Verkehrsmittel als das Auto, um im Gedränge besser voranzukommen. The DMPD-Crewmembers werde numerously represented and exceptionally they used other vehicles than cars, to get quicker through the masses. Übrigens eine Idee, die auch so...

Sep.04

Wörthersee – Das Video Teil II...

Teil II des Wörthersee-Videos von eightbills.de Dauerte ein wenig, aber das Warten hat sich definitiv gelohnt. 🙂   Niels Kreischer –...

sport1 Trackday 2015

Früher hieß sport1 ja DSF, als jemand der keinen Fernseher hat, war mir das gar nicht klar. „DSF?“ dachte ich mir, der Sender, der mir nur als derjenige in Erinnerung blieb, auf dem sich zu später Stunde mehr oder minder attraktive, aber immer leicht bekleidete Damen räkelten, die unbedingt angerufen werden wollten, mit denen abwechselten, die zufällig im Bikini ihr klassisches Auto in den Matsch gefahren haben.   Und da gibts jetzt n Trackday von? Aber auf Anfang! Sonntagmorgen 23.08.2015, die wundervolle Eifelregion liegt noch sehr ruhig und beschaulich da, nichtsahnend von dem was da kommt. Wobei das ja gelogen ist, denn die Eifel hat sicherlich schon andere Motorsport-Highlights erlebt, als den Trackday vom ehemaligen Tittensender. Man sollte aber ob dieser Tatsache auf keinen Fall zu schnell urteilen, denn das was geboten wurde, war wirklich alles andere als langweilig oder gar unspektakulär. Beim letzten Event hatte ich ja bereits angekündigt, dass ich bei der nächsten Gelegenheit auch ein Auge auf die angebotenen Aktivitäten neben dem Driftsport haben werde. Da gab es nämlich eine ganze Menge. Neben den Drift-Taxifahrten und der Händler-Meile gab es noch Roller-Rennen, ein Viertelmeile-Rennen und sogar eine Show & Shine Area! Somit also super viel ganz spannende Sachen! Hab ich mir das alles angesehen und kann nun darüber berichten? Nein! Warum? BECAUSE DRIFTING, THATS WHY!   Wie ein kleines Kind fühle ich mich jedes Mal wenn ich als Fotograf für USED4.net auf einem Driftevent bin. Glücklicherweise waren es dieses Jahr schon eine ganze Menge, aber die Erregung ist immer die Gleiche! Was mich an diesem „Sport“ so sehr fasziniert kann ich gar nicht genau sagen, aber vermutlich ist es eine Kombination aus der unglaublichen Balance ein Fahrzeugs im instabilen Zustand zu halten und dem unwahrscheinlichen Geschick der Fahrer, die dies so gut beherrschen. Für mich selber reicht es beim Driften maximal für ein paar Kreise um’s Waggerlhäuserl vom REWE im Nachbarort, daher bin ich immer wieder fasziniert, zu was der richtige Fahrer im richtigen Fahrzeug fähig ist. Aber kommen wir zurück zum Sonntag. Was genau war da los? Auf einem großen Rechteck im Fahrerlager wurde ein Kurs mit kleinen Hütchen markiert. Da mussten dann alle möglichst quer durch und das dann am Ende auch noch mit System, bzw. einem kleinen Wettbewerb der von Skylimit-Events ausgerufen wurde. Wie sich der Modus dabei nun genau verhalten hat, kann ich bis heute nicht sagen, aber am Ende gab es ein paar spannende Battles mit internationalen Fahrern, die mehr als sehenswert waren. Mit internationalen Fahrern ist unter anderem dieser hier gemeint – Luke Fink aus Australien. Hier im Bild in freundschaftlicher Geste mit unserem guten Freund Rohan van Riel, der vorher etwas traurig war, dass Luke ihm seinen BMW M5 verkratzt hat. #dontgetoffended Am Vormittag tobte auf der Strecke das freie Training. Hier bekamen alle Drifter ausreichend Zeit, sich mit den Herausforderungen des Kurs auseinanderzusetzen oder um eben einfach einen riesen Spaß zu haben. Ganz rechts im Bild ist übrigens noch ein cooler internationaler Gast – Bil Baldwin, the bearded man of drifting, der erneut die weite Anreise aus den Staaten in Kauf genommen hat, um dem Event einen ganz besonderen Spirit zu verleihen. Am Anfang äußerten sich einige Fahrer noch skeptisch, was den Anspruch an das fahrerische Können bei diesem Parkplatz-Track anging, aber auch ein vermeintlich einfacher Kurs kann seine Tücken haben. Das mussten die Jungs von Driftsport München leider auf die harte Tour erfahren. So etwas wie ein Schlagloch zerstörte bei der Nissan S14 die Radaufhängung und von da an ging es nur noch geradeaus. Dank schneller Reaktion von Stephan Bresart kam es aber glücklicherweise nicht zum Einschlag in die Reifenstapel und so bleibt es hoffentlich bei ein paar Aufhängungsteilen. Relativ unbesorgt dagegen waren die Boys von FKC-Motorsport in ihrem 2,5l BMW-Turbo FORD Sierra Tier. Vielleicht auch etwas zu unbesorgt, denn am Nachmittag hat sich der driftende Brotkasten dann von einem seiner Räder entledigt und rutschte einfach so über die Strecke. Die...

Drift United 3. Lauf – family affair NBR

MORE CARS? MORE DRIFTS? MORE BATTLES? DRIFT UNITED! Driftsport ist ein Publikumssport (oder sowas ähnliches wie Motorsport), aber was, wenn kein Publikum da ist? Also so gut wie niemand der sieht was eigentlich abgeht bei so einem Driftevent? Ich persönlich finde das sehr schade, da sich Veranstalter, Fotografen, Teams und Fahrer für jedes Event sehr viel Mühe geben und alle möglichen Voraussetzungen schaffen, um dem Publikum eine super Show zu bieten.   DRIFT LIKE NOBODYS WATCHING?   In etwa so hat es sich beim dritten Lauf zur diesjährigen Drift United Meisterschaft auf der Müllenbachschleife des Nürburgring leider zugetragen. Neben Fahrer, Teams und einigen Fotografen waren etwa 25 Zuschauer vor Ort, die wieder unglaublich gute Driftaction zu bieten bekamen und das ohne einen Cent Eintritt zu bezahlen. Die Drifter stört es vermutlich gar nicht so sehr ob die Ränge prall gefüllt sind oder eben kein Mensch da ist, denn im Wesentlichen geht es ja um den Spaß den man selber an der Sache hat. Schöner wäre es natürlich schon die entsprechende Aufmerksamkeit für diesen tollen Sport zu erhalten, aber wo genau liegen die Gründe für die mangelnde Resonanz? Vermutlich spielen hier wieder mehrere Faktoren zusammen: Der schwerwiegendste Grund wird wohl gewesen sein, dass der dritte Lauf an einem Freitag ausgetragen wurde. Das hinderte nicht nur Zuschauer am Erscheinen, sondern auch manche Teams konnten beruflich bedingt nicht teilnehmen. Wie auch immer, keiner da, was solls? Aufgebaut, Reifen montiert, Motor warm, voll drauf!    Die Jungs von dem Smoking Bastards haben sich am Vormittag beim Training schon richtig einen eingeschenkt und gaben dann bei den Battles Vollgas! Im Bild oben die beiden TOYOTA Soarer von Andy Wischnewski und Marcel Eisenschmidt. Marcel und Andys Soarer sind sich einander bis auf ein paar kleine Details sehr ähnlich. Bei Andy ist das Lenkrad rechts und die ohnehin schon schwere Hummel ist im Vergleich zu Marcels Soarer nochmal 200 Kg schwerer. Ansonsten werden beide Fahrzeuge von einem 2JZ TOYOTA Supra Motor mit etwa 500 PS angetrieben.   Ohne JZ Motor, dafür aber deutlich leichter – Dennis Köhler (Team Foolish) in seinem nun fahrbereiten Mazda MX5. Das Jahr fing für ihn leider nicht so gut an und ein Fahrzeugteil nach dem anderen musste an seinem Wettbewerbs-Miata erneuert, angepasst oder ersetzt werden. Dennis nahm es äußerlich ziemlich gelassen, aber ich denke, dass er sehr sehr froh darüber war, am Freitag und Sonntag mal wieder die Sau von der Kette lassen zu können, anstatt nur von Außen zuzusehen.   Überraschend geil dabei war erneut Marco Menke in der Lieblings-S14. Nachdem er beim zweiten Lauf in Obermehler den zweiten Platz für sich beansprucht hatte, legte er am Freitag gleich mal 91 Punkte beim Qualifying auf den Tisch. Aber nicht nur bekannte Gesichter waren vor Ort, sondern auch ein ganz abgefahrener Drifter aus Australien! Luke Fink, (#dontbeoffendedifismashmycarintoyours) einer der außergewöhnlichsten Drifter gab sich am Wochenende als Gaststarter (außerhalb der Wertung) die Ehre. Er pilotierte im Training den LEXUS IS200 von Dennis Voll (GT RADIAL Drift Team) mit halsbrecherischem Winkel durch das Michael-Schumacher-S. Erste Beitrittsanfragen vom unbekannten, aber ehrenhaftem „90°+ Club“ erreichten ihn noch direkt vor Ort! Mit guten Gesprächen und interessanten Battles auf der Strecke verging dann der Freitag mal wieder viel zu schnell. Bemerkenswert war der Fortschritt, den viele Fahrer mit dem sehr anspruchsvollen Stück vom Michael-Schumacher-S ins „Klein Monaco“ über den Tagesverlauf machten. Schoss beim Training noch der Ein oder Andere über das Ziel hinaus, pilotierten nahezu alle Fahrer bei den Battles ihre Fahrzeuge gekonnt durch dieses Nadelöhr! Am Ende der Battles war es dann das GT RADIAL Drift Team, das besser war als alle anderen Fahrer und sich geschlossen auf das Treppchen stellen durfte. Thomas Reh konnte sich nach einem „one more time“ gegen Marco Menke durchsetzen und sicherte sich damit den dritten Platz. Im Final-Battle standen sich dann die beiden Ausnahmefahrer Dennis Voll und Christoph Krämer gegenüber. Nach langem Überlegen der Judges (mit Luke Fink), ging schlussendlich Christoph Krämer...

Lotus Esprit – 80er mit Stil

“80s/90s-Kids will remember” heißt es im Internet immer. Egal ob alte TV-Serien, große Nokia-Knochen, Modemgeräusche etc., stets packen wir Dinge aus, die die heutigen Erwachsenen in ihrer Kindheit geprägt haben. Mich persönlich haben als Kind in Sachen Autos zwei Dinge geprägt. Da war einerseits der weiße Lotus Esprit aus James Bond, der auch als U-Boot abtauchen konnte sowie die Amiga Spielreihe “Lotus Esprit Turbo Challenge”. Mit letzterem habe ich mit meinem besten Freund etliche Stunden vor dem Amiga verbracht und wir drehten unzählige Runden mit dem Lotus in der unnachahmlichen Keilform. Schon damals stand für uns Kinder fest: Der Esprit ist ein Traumwagen. Gut, das war damals in den 90ern, aber nachdem ich kürzlich die Gelegenheit hatte, ein tolles Exemplar der X180 Baureihe vor die Kamera zu kriegen – eines von nur 252 Vergaser Turbo Modellen – war die frühere Begeisterung sofort wieder zurück, als wäre sie nie weg gewesen. Das von Peter Stevens gestaltete Modell setzt hier die ursprüngliche Linie von Giugiaro fort ohne zu stark von den Wurzeln abzuweichen. “Konsequente Weiterentwicklung” oder “Evolutionäres Facelift” würde man es neumodisch nennen. Sportwagen der 80er und 90er hatten ein einfaches Rezept: Kein Hybridantrieb und kein Laserlicht, sondern einfach nur einen starken Motor vorne oder im Heck und eine flache, schnittige Form. Die obligatorischen Klappscheinwerfer durften nicht fehlen, denn wie alle 80s/90s-Kids wissen, bedeutete Klappscheinwerfer = schnell. Kurz und simpel. Den Esprit schnell zu nennen, ist auch nicht übertrieben. Die Briten quetschen hier mit Vergasertechnik und Turbolader ganze 220 PS und 298 Nm aus dem 2,2L Vierzylinder. Für 1988 eine beachtliche Leistung, die dafür sorgt, dass das 1268kg Leichtgewicht den Spurt auf 100 in gerade mal 5,3 Sekunden schafft. Das kann sich immer noch mit heutigen Sportlern messen. Doch den Fan eines Lotus Esprit begeistert vor allem das geringe Gewicht. Ein Rahmen mit aufgesetzter Kunststoffkarosserie drückt die Kilos richtig weit herunter und ein Schwerpunkt eines Fahrzeugs kann kaum tiefer liegen als es beim Esprit der Fall ist. Wer hier über fehlende Sicherheit in Form von Airbags und ESP klagt, gehört ohnehin nicht hinter das Steuer eines solchen Sportwagens. Wer im Übrigen genauer hinschaut, findet die vielen kleinen Details, die den Briten etwas schrullig und gleichzeitig auch liebenswert machen: Seien es die vom AE86 geliehenen Rücklichter, die beiden Tanks mit komplexer Rohrführung, das einfache, aber starke Triebwerk und das laute Zischen des Blow-off-Ventils. An allen Ecken und Enden gibt es in dieser Ikone der 80er Jahre etwas Charmantes zu entdecken. Schade nur, dass es nie allzu viele Exemplare des Esprit auf die Straße geschafft haben. Der Lotus blieb stets ein Exot und war bis zur seinem Produktionsende im Jahre 2004 auch noch mit einem V8 unterwegs. Dieser katapultierte das Chassis noch vehementer nach vorn und machte den Sportwagen zu einer Art Lenkrakete. Flotte Passstraßen sind eher das Revier des Esprit und nicht die Autobahn. Man will Kurven schneiden, das Auto mit dem Heck anschieben lassen und mit der Pedalerie arbeiten wie es früher üblich war. Ganz ohne elektronische Helferlein. Lotus wäre gut beraten den Esprit wiederauflebenzulassen. Da aber heute eher Stückzahlen, die finanzielle Gesundheit des Konzern, das nächste Fiskaljahr und der Shareholder Value im Vordergrund stehen, werden die Fans der Marke zunächst wohl einen SUV verpasst bekommen, statt eines neuen Sportwagens. Damit bleibt der Esprit weiterhin ein legendärer Sportler, der keine moderne Fortsetzung oder neudeutsches “Revival” erhält. Vielleicht ist das aber auch gut so. Ikonen und schöne Erinnerungen sollten vielleicht auch nicht angerührt werden und uns so im Gedächtnis verbleiben wie sie am schönsten waren oder auch sind. Auch im hohen Alter. Zeitlos schön eben. 80s/90s-Kids will appreciate that. Robert Kwiecien – USED4.net...