Das deutsche Epizentrum der Filmautos: Chromecars

Als wir am vorletzten Donnerstagabend nach Jena aufgebrochen sind, dachte ich zumindest, dass ich weiß, was mich erwartet. Klar, Chromecars war mir vorher schon lange ein Begriff. Das ist in Deutschland und vermutlich Europa die größte Sammlung von echten Filmfahrzeugen und generell Autos, die eine Geschichte zu erzählen haben. Eine sehr gute Auswahl davon gab es am vergangenen Wochenende in der Jenaer Sparkassen Arena beim ersten eigenen Chromecars Event zu sehen. Dieses hieß ganz simpel „Chromecars Live“. Wir waren zum Pre-Evening eingeladen, an dem man die Autos noch mehr aus nächster Nähe begutachten konnte und dazu war Craig Lieberman vor Ort und offen für einen kleinen Plausch über die The Fast And The Furious Filmfahrzeuge. Hat man die Sparkassen Arena betreten, wurde man direkt mit einem Auto begrüßt, bei dem wirklich jeder Fan von Actionserien der 80er Jahre feuchte Augen bekommt: B.A.´s Dienstwagen, mit dem er das gesamte A-Team in der gleichnamigen Serie von Fall zu Fall chauffierte. Das passende „Equipment“ ist immer an Bord. Dieses Auto hier von den „Dukes Of Hazzard“ kennt ihr auch alle, richtig? An dieses bis auf wenige Zentimeter herantreten zu können, war schon sehr besonders. Aber noch viel besonderer war es bei diesem hier: „Eleanor“ aus „Nur Noch 60 Sekunden“ gab es für den Film auch mehrfach, dieses Exemplar hier ist am besten erhalten. Da ich anfangs die „The Fast And The Furious“ Reihe erwähnt habe, folge nun mein bis zu dem Zeitpunkt absolutes Highlight: einige der tatsächlich genutzten Filmfahrzeuge aus den ersten drei Teilen. NOS Baby! Jesses Jetta: jetzt sogar mit Bremssätteln Schön zu sehen ist bei allen Autos, dass die Drehtage nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen sind. Jedes Auto erzählt eine kleine Geschichte. Außerdem ist Hollywood nunmal Hollywood: So sind die Lackierungen teils nur gut für die Leinwand… …und teilweise wirklich richtig gut. Preisfrage: aus welchen Filmen sind diese Fahrzeuge? Einen GM Futurliner gab es auch zu sehen. Auch wenn es nicht so wirkt, dieser ist aus den 1930er Jahren und nur einer von elf jemals gebauten Exemplaren. Die Busse wurden ursprünglich für die sogenannte „Parade of Progress“ konzipiert – eine pompöse Roadshow, die GM veranstaltete, um seine neuesten Fahrzeuge und Technologien im Inneren der Futurliner-Busse vorzuführen. Neun Fahrzeuge sind heute noch bekannt, zwei gelten als vermisst.  Der Cadillac Eldorado aus Besitz und mit Einschussloch von Elvis Presley. An diesem Punkt war ich bereits mega happy und dankbar, das alles gesehen zu haben. Wie gesagt, ich dachte, ich wüsste über alles Bescheid, was mich an diesem Abend erwarte würde. „Wollt ihr noch unsere heiligen Hallen sehen?“ – Und ob! 10 Minuten später bogen wir in einem Industriegebiet im Jenaer Umland auf ein unscheinbares Gelände ein und standen Minuten später im Chromecars Headquarter. UFF! Okay, damit hatte ich nicht ansatzweise gerechnet. Abgesehen von Magazintischen mit Lamborghini-Motoren darunter und einer generell äußerst geschmackvollen Einrichtung, gab es eine derartige Bandbreite an Autos zu sehen, dass es schwer fällt, etwas vergleichbares zu finden. Ein spezieller Anblick hat mich hier besonders um Luft ringen lassen. Allen Fans von japanischer Tunerkultur und Gran Turismo Spielern ist dieses Auto sehr gut bekannt: Der Amuse Carbon R. Gebaut vom leider nicht mehr existenten Tuner Powerhouse Amuse, ist dies die wohl extremste Version eines Nissan Skyline R 34 GT-R, die man erschaffen kann. Mit nur knapp über 1000 kg und 600 PS wurde ein Auto für die Rennstrecke erschaffen, welches Anfang der 2000er reihenweise Rundenrekorde in Japan brach. Gebaut wurde das Auto aus einer neuen Rohkarosse mit so viel Carbon, wie möglich ist. Aus diesem Grund hat dieses Auto auch keine Fahrgestellnummer. Der benachbarte R 34 GT-R von Nagisa Auto hat eine ähnliche Historie. Außerdem fand man hier alle möglichen Skyline-Varianten in den seltensten Farben und Varianten vor. Habt ihr schonmal vom R 35 GT-R T-Spec gehört? Dies ist ein auf 100 Einheiten limitiertes Sondermodell ausschließlich für die USA und den japanischen Markt. Dieser hier, ist der einzige jemals gebaute...

Hockenheim Classic 2023 (Album)...

Die Bilder zur diesjährigen Hockenheim Classic Bilder: Marcus Hackner –...

Endlich Porsche…Besitzer

Kapitel I – ein neuer Porsche in der Hood Wie ich in meinem letzten Artikel schon angedeutet habe, gibt es seit nun über einem Jahr ein neues, in Theorie mobiles, in Praxis aber immobiles Projekt in meiner Einfahrt. Und meiner Werkstatt. Aber dazu, wie immer, später mehr… Was auch langsam zur Gewohnheit wird, ist das Springen durch Raum und Zeit, um eine Geschichte aufzubauen. Und über die kommenden Artikel werde ich das Ganze so übertreiben, dass euch die Handlungsstrang von Loki, wie die Protokollsverlesung des letzten Kegelabends der Kegelfreunde Klein Hoseaus e.V. vorkommt. Juli 2022 Ich hatte gerade meinen alten Daily verkauft und entsprechend eine Autokauf-große Menge Bargeld, welche mir gefühlt ein Loch in die Tasche brannte. Die Segel im neuen Daily für den Urlaub im schönen Frankenland gesetzt, packte ich diese Summe mit zu den Urlaubssachen… man weiß ja nie. Urlaub, Urlaub alles cool. Kleinanzeigen überprüfen, aha aha nix dolles. Mitte der Woche klingelten meine Shitboxsensoren aber so sehr, dass quasi alle meine anderen Sinne ausgeschaltet wurden… Der günstigste Porsche 944 im Land? 45 Minuten von unserer Unterkunft entfernt? Say no more. Ich zierte mich dann noch ein paar Tage, bevor ich den Verkäufer anrief und einen Termin vereinbarte. Procrastination at its best… Der sehr nette Verkäufer, hallo Lukas, hatte den Wagen eigentlich gekauft, um Blechteile für seinen, rostsituativ deutlich schlechteren 44er, herauszuschneiden. Nach intensiver Bestandsaufnahme kam er aber zu dem Entschluss, dass die Karosse zu schade zum Zerflexen sei und holte raus was er brauchte und inserierte sie anschließend bei einem bekannten Kleinanzeigenportal. Automatik und fast nichts mehr dran? Die meisten nennen es Müll, ich nenne es Potenzial. Aber ich bin auch Romantiker… Also Handshake und nochmal nachgefragt, wie das nochmal mit der Lieferung wäre – „Ja klar geht!“ – alles klar, Dankeschön. Dass das Reiseziel Berlin sei, sagte ich erst nach der Zusage. Ist ja nicht mein erstes Rodeo. Am Tag der Lieferung war ich gerade mit einer äußerst prominenten viralen Krankheit Zuhause und konnte nicht einmal selber Abladen helfen. Also musste mein Kumpel Jonas einspringen, danke dafür! Das erste Mal sichten was ich da wirklich gekauft habe. Da alle Fahrzeugpapiere vorhanden waren, fand ich also schnell raus, wer der letzte Besitzer war und wann das Auto das letzte Mal deutsche Autobahnen unsicher machte: 1998! 24 Jahre abgemeldet und damit zehn Jahre länger runter von der Straße, als auf der Straße gewesen. Ufff. Die internationale Stalking Maschine vom Alphabet Konzern angeschmissen und den Personenkreis eingeschränkt, wer tatsächlich der letzte eingetragene Besitzer sein könnte. Mal eine Mail schreiben schadet ja nicht… Noch am selben Tag rief mich eben jener letzter Fahrer meines Porsches an und wir hielten einen sehr angenehmen Plausch… 1998 hatte der Wagen leider einen Motorschaden und eine Instandsetzung kam finanziell zu diesem Zeitpunkt nicht in Frage, weshalb er kurzer Hand an die Werkstatt, in der er stand, verkauft wurde. Diese muss ihn dann eine Weile stehen gelassen haben, bis man schließlich anfing, den Wagen zu schlachten. Allerdings wurden sämtliche Teile immer mit Verstand ausgebaut und so entfernt, dass man ihn hätte jeder Zeit wieder komplettieren können – Bremsleitungen verschlossen, alles abgeschraubt und nicht abgerissen oder geflext. Und kaum 24 Jahre später kommt auch allen Ernstes Dr. Frankenstein aus Berlin und möchte den Patienten wieder zum Leben erwecken. Da ich anfangs noch keinerlei Teile hatte, geschweige denn einen Überblick was ich wirklich alles brauchen würde, nahm ich in Angriff, was nur mit Blut und Schweiß machbar wäre. Dazu zählte etwa, gefühlt 100 tkm Kabel für furchtbare 90er Audio-Basteleien zu entfernen, das bisschen Flugrost was der Vorderwagen hatte zu behandeln und die Radhäuser händisch zu waschen. It ain’t Trockeneisstrahlen, but it’s honest work… Was braucht jedes Auto, unabhängig jeder sinnvollen Bedarfsliste für Projektautos? Klar, Räder auf denen das Auto stehen kann. Ja ok, meine Motivation brauchte diesen Schritt eventuell auch. Auch wenn ich nur zwei der Räder auch tatsächlich am Auto befestigen konnte, in fortbestehender Ermangelung...

NÜR Porsche (Album)

Alle Bilder zum Artikel NÜR Porsche Bilder und Text: Niels Kreischer –...

NÜR Porsche

Ein Porsche fährt auf der Nordschleife! Sofort ploppen Bilder wie diese vor dem geistigen Auge auf: Yellow Bird / 919 Hybrid Evo /  Turbinchen / GT2 RS / GT 3 RS Aber müssen es denn immer gleich die Zuffenhausener Superlative sein? Definitiv nicht. Auch ein Porsche 911 (964 C2) Baujahr 1990 bietet bereits Spaß und Adrenalinschübe in Hülle und Fülle auf der berühmtesten Rennstrecke der Welt… Und bereits so ein 33 Jahre alter 911 bringt serienmäßig die technischen Grundlagen mit, um Kurven adäquat zu durcheilen und die Geraden möglichst zu verkürzen. Das Modell in unserem konkreten Fall wurde zusätzlich optimiert, aber dazu später mehr. Es handelt sich dabei übrigens um einen Re-Import aus Japan, der Händler dort trug einen bedeutungsschwangeren Namen: MIDNIGHT PORSCHE WORKS Anfang der Achtziger bis zum Ende der Neunziger war MPW der Allein-Importeur für Porsche in Japan und damit auch für den sagenhaften Porsche 930 Mid Night Racing. Die sagenumwobene Aura des Wangan Mid Night – Clubs umwabert also auch diesen 964, der im Jahr 2017 wieder zurück nach Deutschland kam. Der Besuch der Nordschleife verband damit gleich zwei ikonische Orte des Motorports: den berühmt-berüchtigten Wangan Highway und den legendären Nürburgring. Apropos Highway, die Anfahrt zum Nürburgring erfolgte über die A3. Zwar ohne Maut wie auf dem Wangan, aber dafür in wirklich miserablem Zustand mit etlichen Baustellen. Aber halten wir uns nicht solchen Ärgernissen auf, der 964 ist deutlich interessanter… Die lange Liste der Umbauten reicht schon langsam an japanische Tuning-Verhältnisse heran. Die satte Straßenlage des 964 in Silber Metallic mit serienmäßigen 250 PS und 310 Nm rührt von einer Tieferlegung durch ein modernes H&R deep – Fahrwerk her. Nomen est omen. Die Reifenaufstandsfläche wurde signifikant gesteigert durch einen neuen Satz RH Speedline Turbo – Dreiteiler in den Maßen 8×18″ mit 225/40 R18 sowie 10×18″ mit 255/35 R18. Ein Cuprohr sorgt für einen markanteren Klang und ein Chip der legendären Marke RUF für eine Drehzahlanhebung und möglicherweise auch ein paar mehr PS und Nm: Porsche PS zählen doppelt Weitere Annehmlichkeiten wie ein Luisi-Deepcorn-Lenkrad, ein Blaupunkt Bremen Retrostyle-Radio, die aerodynamischen Cup-Spiegel und weiße Blinker vorne erhöhen den Spaßfaktor zusätzlich. Auf der To-Do-Liste steht aktuell noch ein Umbau auf die deutlich größere Turbo-Bremse (VA von 298mm auf 322mm und an der HA von 2-Kolben auf 4-Kolben-Sättel), damit die kommenden Ausflüge auf die Nordschleife in schöner Erinnerung bleiben können. Und ansonsten gilt: fahren und genießen. Ob auf dem Wangan, der Nordschleife oder auf einer Landstraße im Odenwald… So ein Auto ist zum Fahren da. Einfach NÜR Porsche. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Alle Bilder in voller Auflösung in Kürze auf unserer...

Shitbox appreciation – Project 381ti

  Manchmal kommt man zu einem Auto, wie die Jungfrau zum Kind. Und manchmal entwickelt man Pläne, die sich auf dem Weg zum Ziel schon wieder ändern, nur um festzustellen, dass am Ziel angelangt, am Ende doch alles anders ist, als man denkt. Deep. Ich weiß.   Lasst mich euch auf eine Zeitreise mitnehmen und euch die Geschichte von meinem E36 Compact 318ti – Project 381ti – erzählen   Kapitel 1 – Akquise   Ich denke, ich bin nicht der Einzige, der diverse Suchen in bekannten Auto- und Kleinanzeigen-Portalen gespeichert hat und gelegentlich (read: ständig) mal schmökert, was es so gibt. So ploppte in einer meiner Suchen dieser BMW 318ti auf – nach der ersten Hand, welche die Ehefrau vom BMW Autohausbesitzer, auf den der Wagen lief, war, in Familienbesitz. Klar soweit? Sperrdiff ab Werk (!!!) Klima, M-Paket innen und außen und quasi alles, was man 1993 in einen Compacten stecken konnte.     Ausgeblichener Lack, Ölverlust, tote Bremsen, tote Stoßdämpfer, ein hängender Dachhimmel, div. Dellen rund ums Auto und die Klimaanlage hatte keinen Riemen drauf, weil sie den Motor absterben ließ, sobald man sie einschaltete… Perfekt also für meine Pläne… Ein E36 compact verfügt über die gleiche Hinterachse wie ein E30 und einen M42B18-Motor samt Getriebe konnte ich auch gut gebrauchen denn, wie der Zufall so wollte, hatte ich auch einen BMW E30, den ich mit genau diesen Teilen zu einem 4-türigen 318is samt Sperrdiff umbauen konnte.   Die Idee reifte über einen gewissen Zeitraum und nach genauerer Befundung brauchte der E30 leider doch erheblich mehr Schweißarbeiten (zumindest für deutsche Straßen) als anfänglich gedacht und die Karosse vom Compact erwies sich als deutlich besser als anfänglich befürchtet und der Plan wurde neu aufgesetzt. Der E30, so sehr mein Herz auch schmerzte, ging an einen neuen Besitzer in Rumänien und wird seitdem dort gehegt und gepflegt. Bekam sogar eine Komplettlackierung in Estorilblau und einen Umbau auf 6 Zylinder. Happy Days… Für den Wagen und den neuen Besitzer. Ich brauche immer noch wieder einen E30 in meinem Leben. Somit hatte ich einen E36 Compact zu viel, der zu schade zum Schlachten war, aber auch zu abgerockt, um was richtig gutes daraus zu machen. Und sind wir ehrlich, ein Compact ist das hässliche Entlein unter den E36. Aber wenn man auf der Rennstrecke fährt, sieht man sich in der Regel nicht von außen und der neue Plan stand: Trackrat 318ti…   Kapitel 2 – The Fixup   Also ging es allen technischen und auch einigen optischen Mängeln an den Kragen.   Profitipp: Normalerweise stellt eine Ventildeckeldichtung keine Probleme dar, aber wenn der Motor so eine Schräglage hat, wie es bei BMWs üblich ist, kann es schonmal zum Haare ausreißen kommen, wenn das Mistding permanent wegrutscht beim Ansetzen. Nichts was man nicht mit Haarspray reparie… fixieren kann.   Tech Tipp #2: wenn der Elektrodenabstand sich verdoppelt hat, dürfen Zündkerzen gewechselt werden.   Gebrochene Federn erneuern, diverse poröse Gummis ersetzen, beim Bremse-machen feststellen, dass die an der Hinterachse fest ist – also auch neu machen – ein kompletter Deep Dive in die technische Verwahrlosung. Natürlich darf auch der ein oder andere FML-Moment nicht fehlen: Der Riemenspanner ist üblicherweise kein Bausatz, war aber der Grund warum der Motor ausging bei eingeschalteter Klima – der defekte Spanner gab so eine Grundlast auf den Motor im Leerlauf, dass der Leerlaufregler die Drehzahl nicht mehr genug anheben konnte um den Klimabetrieb zu gewährleisten. The more you know.   Ich lege nicht allzu viel Wert auf optische Perfektion, aber ein paar Dinge trieben mich in den Wahnsinn. Namentlich der zerfledderte Windlauf und die „smoked“ Blinker. Adé und auf nimmer Wiedersehen. Stimmt so nicht ganz, ich glaube die Blinker liegen immer noch im Keller. Falls jemand Interesse hat. Noch ein paar günstige Räder besorgt, damit das ganze auch TÜV bekommt und einmal überpoliert konnte, sich das Ergebnis dann doch sehen lassen.           Nun wurde es...

S-Fest 2023 Recap – besser spät als nie

Was hatte ich mir mal wieder alles vorgenommen… Eigentlich wollte ich einen Fancy-Roadtrip-Artikel á la „Road to S-Fest“ schreiben und dann den eigentlichen S-Fest Artikel noch hinten dran und was nicht noch alles. And then, reality hits. Zu wenig Bilder vom eigentlichen Roadtrip, weil das Befahren der Landstraßen dann doch mehr Spaß gemacht hat, als das Fotografieren selbiger. Lange Rede, gar kein Sinn: getreu meinem höchsteigenen Prokrastinationsmotto „Was lange währt, wird endlich mittelmäßig“, könnt ihr im zunehmend schlechter werdenden Herbstwetter nochmal einen Caipirinha nachschenken und in warmen S-Fest-2023-Memories schwelgen. Und so wird mein Unvermögen dann am Ende doch hoffentlich noch irgendwie euer Vergnügen – viel Spaß damit! Wenn man fast ein Jahr zurückklicken muss, um seinen eigenen letzten Post zu finden, sollte einem das zu denken geben… ich gelobe, wie immer, Besserung. Bonus Points für jeden der sich bis hier unten verirrt hat. Max Weiland – USED4.net...

Okt10

Kochkäs‘ Cruise 2023

Kochk…bitte was? Ja genau, Kochkäse. Ein beliebte Zutat, nicht nur in der Region Odenwald.  (Das Rezept findet ihr am Ende des Artikels) Und dieser leckere Schmelzkäse ist namensgebend für ein neuerschaffenes Treffen am Hotel-Restaurant Lärmfeuer in Reichelsheim/Rohrbach. Markenoffen, freier Eintritt, ein nettes Begrüßungsgeschenk, penibel geplante Routenvorschläge und die perfekte Aussicht auf die Autos und die tolle Landschaft aus dem hoteleigenen Biergarten. Dazu noch grandioses Herbstwetter und die perfekte Bewirtung. Man könnte es dem Käse glatt nachmachen und dahinschmelzen. Eben einfach der Kochkäs‘ Cruise. Die Mischung der Autos vor Ort war bunt, mit leichten Tendenzen zu den Marken Porsche und BMW. Was aber keinesfalls ein Makel ist, im Gegenteil. Wann begegnet einem schonmal ein BMW M1? Baujahr 1979. Mit 3.ooo (dreitausend) Kilometern Laufleistung. Zugelassen. Auf öffentlichen Straßen unterwegs. Allein an diesem Tag über 200km gefahren. Ja, stimmt. Nie. Aber hier, auf dem Kochkäs‘ Cruise in Reichelsheim/Rohrbach und nicht etwa auf dem Concours d’Elegance in Pebble Beach, rollte exakt so ein Exemplar auf den Parkplatz. Der Besitzer, relaxed im Poloshirt, gesprächig, freundlich und locker, hatte wegen der deutlich länger ausgefallenen (als ursprünglich geplanten) Anreise, leider nur wenig Zeit und so war er nach ca. 30 Minuten schon wieder verschwunden. Im M1. Mit 3.000 Kilometern Laufleistung. In 44 Jahren. Der Eindruck bei allen Anwesenden war nachhaltig. Woran der gegoogelte Wert von ~800 TEUR einen gewissen Anteil hatte. Aber auch die anderen Modelle der Bayerischen Motoren Werke mussten sich keinesfalls verstecken, wie man sieht. M3 und M4 auf TE37. E30 und E36 auf BBS, darunter auch Classic E36. Für den Fan bayerischer Autobaukunst und deren Veredelung war also einiges aufgefahren. Zuffenhausen represent. Die springenden Schwabenpferde waren zahlreich und besonders bunt gemischt vor Ort vertreten. Originalität ist selbst bei den Porsche-Cracks kein Dogma, wie dieser 911 bewies. In genialer Kommunalorange-Lackierung erklomm das von G auf F-Modell rückdatierte Spaßmobil den Hügel und parkte dort in Hanglage für den Rest des Tages vor dem Mercedes G im gleichen Farbton. Was für ein Bild. Die Nicht-BMWs und die Nicht-Porsches waren ebenfalls vielfältig und schön gemischt. Vom E-Type bis zum Type R, alles dabei, für einen Autofan, der offen für alle Stilrichtungen ist. Aber das Wichtigste bei einem Autotreffen sind ja die Gespräche, das Kennenlernen, Anfreunden, Wiedersehen und die Freude über das gemeinsame Hobby und die Leidenschaft. Oder habe ich etwas in der Aufzählung vergessen? Aber natürlich: Kochkässchnitzel macht ein Autotreffen erst so richtig perfekt. <3 Also Flat-Seb mit Frau Julia und Familie: bitte spätestens 2024 wieder. https://youtube.com/shorts/VIPCfoMZz6g Dann vielleicht mit noch mehr Lärm und Feuer? 🙂 Niels Kreischer – USED4.net Rezept für die Zubereitung von Kochkäse: 200 g Käse (Harzer Roller) 200 ml Sahne 100 g Butter 250 g Quark 1 TL Natron Den Harzer Roller klein schneiden und zusammen mit der Butter in der Sahne bei geringer Hitze langsam auflösen. Dabei öfter umrühren. Nach dem Aufkochen den Topf vom Herd nehmen und den Quark dazugeben. Am Ende den knappen Teelöffel Natron unterrühren. Vorsicht – die Masse geht noch hoch! Sofort in ein Aufbewahrungsgefäß umfüllen, abkühlen lassen und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Wer mag, isst ihn mit Kümmel und/oder in Essig und Öl angemachten Zwiebelwürfeln als Brotaufstrich. Außerdem schmeckt der Kochkäse hervorragend als Dip zu Salzstangen oder auf einem panierten Schnitzel (das berühmte „Odenwälder Kochkäseschnitzel“). ©...