40 Jahre BMW (M)otorsport

 

Selbstverständlich widmen wir uns bei USED4 nicht nur der japanischen Automobilszene. So sind zum Beispiel auch die Bayerischen Motoren Werke bei unseren Editoren durchaus beliebt. Daher kam es uns nicht ungelegen, dass wir beim Oldtimer Grand Prix, von dem wir im vorherigen Beitrag schon kurz berichteten, ein regelrechtes  Spektakel der Bayrischen Motorenbauern zu erleben durften.

We from USED4 are not only dedicating ourselves to the Japanese car scene but to the local German as well. So are for example the “Bayerischen Motoren Werke” very popular amongst our editors. Therefore it was very convenient that we were able to experience this event at the Oldtimer Grand Prix, which we mentioned in the earlier Post, to enjoy a spectacular show of the Bavarian engine manufacturers.

 

 

Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Eigentlich wird ja die M-Sparte dieses Jahr bereits 41 Jahre alt. Doch bringt ein Vorfeiern bekanntlich Unglück. Also schenkten uns die Bayern ein nachträgliches Geburtstagsfest zum diesjährigen Oldtiemr Grand Prix auf dem Nürburgring. Als kfz-Hersteller schon seit 1929 im Geschäft und permanent im Motorsport tätig, wurde das M-Power-Paket als selbstständige Tochter 1972 in Form der BMW Motorsport GmbH gegründet.  Als erster Meilenstein und das Ergebnis der werksinternen Anstrebungen, wurde der BMW E9 unter damals noch umfangreichen Mithilfe von Alpina entwickelt. Hans Joachim Stuck und Chris Amon holten die ersten Erfolge für die M GmbH und arbeiteten als Werksfahrer mit an der Perfektionierung jener Automobile. Der BMW Alpina FALTZ E21 im Jägermeister-Dress gehört somit einerseits zur sagenumwobenden „Stritzelbande“ , war andererseits aber auch Teil der BMW Familie. Generell  gehörte BMW zu den  Platzhirschen der Tourenwagenmeisterschaften. Im Jahre 1993 rollten dann vorerst die letzten Pneus eines BMWs von den Rennstrecken der DTM-Serie und kehrten erst 2012 fulminant zurück: Mit dem Gewinn des Titels.

Just to set things clear; Actually the M-branch is going to turn 41 years old this year. But its well known that celebrating an anniversary in advance is considered bad luck. Hence, the Bavarian gifted us with a belated birthday to this yearly oldtimer Grand Prix on the Nürburgring, as an automotive manufacturer since 1929 in business and permanently active in motorsport. The M-Power pack was founded in 1972 as an independent sister company under the name BMW Motorsport GmbH. As a first milestone and the result of internal striving for perfection, the BMW E9 was developed at that time under extensive support of Alpina. Hans Joachim Stuck and Chris Amon brought the first success for the M GmbH as  works driver and participated on perfecting those automobiles. The BMW Alpina  FALTZ E21 in the Jägermeister Dress belongs on the one hand to the legendary „Stritzelbande“, on the other hand was also part of the BMW family. Generally, BMW was one of the top dogs of the touring car championships. One of the last races for BMW on the DTM-series was in 1993. BMW only returned in 2012 brilliantly; by winning the title.

 

Doch nicht nur bei der DTM fuhren sich die Bayrischen Motorenbauer in die Herzen der Fans. Stehts immer etwas kleiner, perfektionistischer und individueller, man könnte meinen etwas massenunkompatibler als der Rest, schenkten sie Daimler, Audi und auch den britischen- wie auch italienischen Sportwagen heftig ein. Allen voran mit dem Achtungserfolg als erster Turbomotorenbauer im Formel 1 Zirkus schon im ersten Jahr (1982) ein Rennen gewinnen zu können. Im zweiten Jahr folgte gar der Gesamttitel. Zwar eigentlich „nur“ als Motorenlieferant des Brabham-Teams, war dies dennoch ein beachtlicher Erfolg! Der Konstrukteur Paul Rosche konstruierte aus einem 1,5 Liter Vierzylinder-Serienblock ein Vierventil-Triebwerk, das mit Spezial-Kraftstoff und Abgasturbolader anfangs etwa 650 PS leistete und später sogar bis zu 1400 PS auf die  Kurbelwelle drückte! Nelson Piquet, der den Brabham BT54 BMW 1.5 L4 Turbo bewegte, musste sich dann im Jahr 1984 zwar gegen die übermächtigen McLaren geschlagen geben, was aber weniger an der BMW Technik lag, sondern vielmehr der unzureichenden Brabham Konstruktion geschuldet war. Generell zählt der BT45 noch immer zu jenen Glanzlichtern der Formel 1, die ihren Legendenstatus wohl nie verlieren werden. Erst nach 12 Jahren Pause kehrte BMW im Jahre 2000 zurück zur Formel 1, doch konnte an die früheren Erfolge bisher nicht wieder anknüpfen. Was aber wiederum nicht am Triebwerk lag, das auch in diesen Jahren zu den stäksten und haltbarsten der Formel 1 gehörte. Genau dieser BT52 holte Motorenpabst Paul Roche mit Spezialisten und Profis die schon vor 30 Jahren genau dieses Fahrzeug entwickelten und bauten zurück auf die Strecke.

But not only in the DTM, had the Bavarian engine manufacturers driven into the hearts of the fans. Always a bit smaller, faster and few steps ahead of the rest, BMW was a serious competitor to Daimler, Audi and the british as well as the italian sportscars. Most notably with respect to the success of the first turbocharged engine builders in Formula 1 in the first year (1982) to win a race. In the second year even the overall title followed. Although „only“ as an engine supplier of the Brabham team, but this was nevertheless a remarkable success! The engineer Paul Rosche constructed a 1.5-liter four-cylinder block, with a four-valve engine, which initially produced about 650 hp with a special fuel mixture and a turbocharger and later even pushed up to 1400 hp at the crankshaft! Nelson Piquet, who drove the Brabham BT54 BMW Turbo 1.5 L 4, was then defeated in the year 1984 against the powerful McLaren, but this was less the fault of the technology of BMW but was rather due to the inadequate construction of Brabham. In general, the BT45 is still one of the highlights of Formula 1, which will never lose its legendary status. Finally after 12 years, BMW returned to Formula 1in the year 2000, but couldn’t repeat their earlier successes. This has nothing to do with the engine, which still remains one of the strongest and most durable of the Formula 1.This BT52 engine brought “motor pope” Paul Roche with specialists and professionals, which have developed this exact car, back to the race track.

 

Ebenfalls nicht zu vergessen natürlich die BMW M1 Procar Fahrzeuge. Nelson Piquet hollte sich vor seiner Karriere in der Formel 1 1980 im M1 mit dem legendären M Performance Querstreifen-Dress den Titel in der gleichnamigen PROCAR-Serie. Noch immer zeitlos gezeichnet und inzwischen unbezahlbar, waren die M1 die Flammenwerfer des Rings. 1980 belegte im Übrigen das Duo der schon genannten Legenden Piquet und „Strietzel“ Stuck den 3. Platz beim damals noch so betitelten 1000km Rennen auf dem Nürburgring. Dennoch schaffte es der M1 nie wirklich in das Rampenlicht. Gut konstruiert und mit einem hervorragenden 3,5 Liter Reihensechszylinder ausgestattet führte er doch immer nur ein Randdasein zwischen all den Porsche und Ferraris.

Let’s not forget the BMW M1 Procar Cars as well. Nelson Piquet won before his career in Formula 1 in 1980, with the legendary M1 M Performance Dress, the title in the Procar series. Still drawn timeless and in the meantime priceless, the M1 was the flamethrower of the ring. In 1980, the duo of the already-mentioned legends Piquet and „Strietzel“ Stuck won the 3. Place at the 1000km Procar race at the Nürburgring. Still, the M1 never really managed to get into the spotlight. Well designed and equipped with a superb 3.5-liter straight-six, but only had a marginal existence between all the Porsches and Ferraris.

 

Das bereits angesprochenen Langstreckenrennen auf dem Nürburgring war durchaus vergleichbar mit dem wohl wichtigsten Rennen der Welt, den 24 Stunden von LeMans (übrigens gehören beide Wettkämpfe in jeden guten Lebenslauf eines Automobilkonzerns) , bei denen der legendäre  BMW V12 LMR 1999 einen Sieg erringen konnte. Gleichzeitig verabschiedete BMW sich damit aber auch aus der Langstreckenserie und Audi übernahm das Feld. Schlichtweg ergreifend war der Auftritt dieses V12 Boliden mit seiner fast schon unheimlich flachen Silhouette. Kaum erklärbar das Wummern des 6 Liter Triebwerks mit seinen 12 Brennkammern. Joachim Winkelhock, der auch schon die 24h gewann, bewegte diesen Wagen artgerecht auf dem Ring und bewies, dass solche Fahrzeuge nicht nur im Museum noch eine gute Figur machen. Ganz allgemein war es für einen Auto-Enthusiasten wunderschön zu sehen, dass solche beeindruckenden Fahrzeuge noch immer in solch guten Händen sind! Ihrem urpsürnglichen Zweck entsprechend bewegt werden, sich nicht kaputt stehen und vor allem einem guten Wartungsprogramm unterzogen werden. Legenden prallen auf Legenden. Warum sich BMW nach solch einem Erfolg und solch einem Meisterwerk aus diesem Sport verabschiedete, wissen wohl nur die Götter (oder die damaligen Vorstände). Das danach Audi die Vorherrschaft übernahm,  dürfte bei allem Respekt vor dieser Leistung doch eher anders zu bewerten sein, da Audi oftmals nur gegen Privatteams mit signifikant niedrigerem Budget antrat.

The aforementioned endurance race at the Nürburgring was quite comparable to the most important race in the world, the 24 Hours of LeMans (by the way; both competitions belong in every good resume of an automotive company), where the legendary BMW V12 LMR was 1999 celebrating its victory. At the same time BMW said farewell from the Endurance Series and Audi took over the field. Simply touching was the appearance of this V12 car with its almost sinister flat silhouette. And very hard to explain is the rumbling of the 6 liter engine with 12 combustion chambers. Joachim Winkelhock, who has won the 24h endurance race as well, pushed this car like he is suppose to on the  ring and proved that such race cars still make a good impression, and not only in the museum. Furthermore, it was beautiful for car enthusiasts to see that such vehicles are in such good hands, and the cars are driven according to their purpose, are not broken and are subject to a good maintenance program. Legends after legends. Only God knows (and maybe former board members) why BMW stopped participating after so much success and such a masterpiece. The fact, that Audi dominated the field, with all due respect to the performance, may be evaluated differently as they mostly competed against private racing teams with significantly lower budgets.

 

Gerade die Turbo-Wagen sorgten für Aufsehen, weil sie beim Hoch- oder Herunterschalten Flammen aus dem Auspuff jagten. (Dies geschieht durch ein kurzes Unterbrechen der Zündung, wodurch unverbranntes Gemisch in den Auspuff gelangt und dort verbrennt.) Zweck der ganzen Übung ist das Hoch- oder Herunterschalten bei Vollgas. Ganz ähnlich dem bekannten BeeR-Rev Limiter, welcher aber natürlich in unseren Gefilden leider eher zur Belustigung des Publikums eingesetzt wird, als zu Motorsportlich sinnvollen Zwecken. Soviel Ehrlichkeit muss sein.

Especially the turbo car caused a sensation because of the exhaust flames when shifting up or down. (This is done by briefly interrupting the ignition, causing unburned fuel reaching the exhaust and burns there.) Very similar to the well known BeeR Rev Limiter which of course is ,rather unfortunately, used in our area for the amusement of the audience, instead of performance purposes. To be honest.

 

Erfreulich ist, dass das gesamte Starterfeld, angefangen vom besagten BMW M1 Procar, über BMW M3 E30, BMW M1 Turbo, BMW 320i E21 Gr.5, bis hin zu BMW 3.0 CSL oder BMW 3.0 CSL Alpina, beim Oldtimer Grand Prix sportlich bewegt wurde.  Als wäre seit den damaligen Erfolgen rein gar keine Zeit vergangen und als ob sie noch immer nach den Titeln trachteten. Legenden bleiben eben Legenden….ganz nach dem Motto…USED4Race!

It is very encouraging that the entire field was included by said Procar BMW M1, BMW M3 E30, BMW M1 Turbo, BMW E21 320i Gr.5, to BMW 3.0 CSL and BMW 3.0 CSL Alpina, have been driven like they are supposed to s at the Oldtimer Grand Prix . As if absolutely no time had passed to the former successes and as if they are still chasing after the titles. Legends remain legends…. exactly like the slogan … USED4Race!

 

Text und Bild aus der Feder von

Philipp Berndt – USED4.net

English Übersetzung von

Rog Stadelmann – USED4.net