Essen Motor Show 2021 – Leichte Kost

Ein Veranstalter zu sein, das hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einem Job entwickelt, der in einer Liga mit Tretminensuchern, Löwenbändigern und Kobaltgräbern spielt.

Bei den, in letzter Zeit wieder kontinuierlich gestiegenen Zahlen, schwebte auch bei der diesjährigen Essen Motor Show eine erneute Absage in der Luft.

Ein Risiko, das offenbar viele Aussteller (privat oder gewerblich) nicht eingehen konnten oder wollten.

So fiel die EMS in diesem Jahr spürbar überschaubarer aus: wenn ich sonst den ganzen Tag benötigte, um möglichst einmal durch alle Hallen zu gehen und die interessanten Autos fotografiert zu haben, waren wir dieses Mal gegen Nachmittag bereits „durch“.

Die EMS ’21 war aber dennoch eine Empfehlung, denn die schiere Menge an Autos ist immer noch beeindruckend, der Stars der Szene sind da und mal ganz im Ernst: Was gibt es sonst noch, außer der EMS?

So sehen wir diese Ausgabe als eine Art Überbrückung und freuen uns bereits auf 2022, wenn vom 02.-11. Dezember die dann hoffentlich wieder mehr gefüllten Hallen öffnen.

Was fiel dieses Jahr auf?

Das ist einfach. Toyota GR Yaris.

In allen Farben und Breiten war dieser Senkrechtstarter und neuer Imageträger von Toyota vor Ort. Nach der Supra der nächste Volltreffer des Herrn Toyoda.

Und Supras standen selbstverständlich auch genügend herum. Die Ankündigung, 2022 Schalterversionen mit dem 3 Liter-Motor zu bringen, hat die Szene erneut elektrisiert.

Stichwort elektrisiert bzw. vielleicht genau nicht:

Jener GR Yaris, der mit einem beinahe serienmäßigen Verbrennungsmotor Wasserstoff tankt und weiterhin grummeligen Dreizylinder-Sound erzeugt, macht uns Petrolheads Hoffnung für die Zukunft:

 

Aber zurück zum Hier und Jetzt: Die EMS ’21 lieferte trotz aller Probleme eine standesgemäße Show mit vielen beeindruckenden und auch überraschenden Autos.

Wann habt ihr z.B. zuletzt einen Opel Calibra gesehen? Und dann noch in einem solchen Zustand? Wunderschönes Kfz.

Oder einen NSX in freier Wildbahn? (Dieses leckere Exemplar gehört übrigens der Tofugarage )

Auch ein Ferrari 348GTS ist immer ein Highlight für die Augen, in dieser Tiefe und mit solchen Felgen erst recht:

Das BMW-Lager war zahl- und variantenreich vertreten, vom E30 mit komplett klappbarer Front, bis hin zum klassisch-schönen Z4 Coupé, war viel interessantes und schönes aus Bayern am Start.

 

Benztown mixdown: Die Schwaben mit dem Stern fuhren einiges auf, besonders die heißen 190er kamen richtig wild rüber und mit dem 560SEC würde ich so gerne mal zum Eisdealer fahren:

Aber auch Porsche, Audi oder VW hatten heiße Geräte in der Startaufstellung.

Vom lässigen A6 auf Tri-Spoke, über einen 911 aus 50% Lego, einem T3 mit RS4-Motor oder dem wahrscheinlich berühmtesten VW Beetle der Welt:

Der JP-Performance-Reinkarnation des Beetle GT aus Gran Turismo Sport… Alles da.

Aber auch Nissan mit dem GT-R ist stark wie eh und je, unvorstellbar, dass dieses Auto bereits seit 2007 die Straßen der Welt erglühen lässt.

Auch das eine oder andere S-Chassis war vor Ort, den orangefarbene Z hätte ich am liebsten direkt mitgenommen. Aber: knapp 50k. Aua.

Der bereits gezeigte Calibra war nur einer der Opel, die auf der EMS gezeigt wurden, hier die übrigen Rüsselsheimer Raketen:

Ford war dieses Jahr wirklich stark, so wurden auf der Sonderausstellung alle GT(40)-Varianten gezeigt und wer ein Capri oder Hundeknochen-Escort-Fan ist, kam erst recht auf seine Kosten:

Die anderen Marken wie Mitsubishi, Subaru, Jaguar, Dodge Viper, Fiat waren jeweils nur durch einzelne Wagen vertreten, das aber oftmals mit tollen Exemplaren.

Mitsubishi Eclipse Cabrio, Jaguar „auf die Fresse“ XJ6, Chevrolet „noch tiefer“ Corvette, Koenigsegg, McLaren und als meine persönlichen Highlights: Fiat Tipo und Polski Fiat 126.

Für alle Geschmäcker und Vorlieben war etwas vorhanden, auch für die ganz besonderen. Ja, pinkfarbener Lambo, du bist gemeint.

Aber Essen Motor Show ist nicht nur Auto, Essen Motor Show ist auch Felgen!

Die Firma Borbet macht in letzter Zeit vieles richtig, die Felge DB8 GT hat in der Vergangenheit in Tunerkreisen bereits für einiges Entzücken gesorgt:

Und jetzt folgt mit der DB8 GT2 schon der nächste Streich.

Kenner wissen sofort, welche Felge als Vorlage diente, aber da die TE37 in unseren Gefilden immer schwerer einzutragen ist, springt Borbet mit dieser formschönen und hochwertigen Felge, die zudem auch noch deutlich weniger kostet als eine gebrauchte TE37, in die sich öffnende Marktlücke und es ist vorstellbar, dass viele Tuningbegeisterte dieses Angebot nutzen werden.

Auf den folgenden beiden Bildern haben wir eine TE37 und eine GT2 „versteckt“…

Man sollte Borbet nicht böse, sondern eher dankbar sein. Dankbar dafür, dass sie ein Herz für uns Tuner haben, die den Style der japanischen Felgen feiern.

Und das als gestandene deutsche Felgenfirma mit Jahrzehnten Tradition.

Das war mein Fazit der EMS ’21. Ich bin glücklich, da gewesen zu sein und freue mich auf die Ausgabe im kommenden Jahr.

Mal sehen, ob dann der GR Yaris noch immer DAS Auto der Messe ist.

Ihr wollt wissen, was sonst noch zum guten Ton gehört, wenn man auf der Essen Motor Show ist? Dann habt noch etwas Geduld, der Artikel von Editor Andy Kmoch wird aktuell vorbereitet und erscheint in Kürze auf diesem Kanal.

 

Niels Kreischer – USED4.net