FinalBoss 2017 – Go Hard or Go Home

Am Ende war der Anfang: Kurz vor dem Jahreswechsel 16-17 kam sie zum ersten Mal auf, die Idee „FinalBoss 2017“. Zuerst klang es allerdings noch wie eine der üblichen WhatsApp-Spinnereien. At the end there was the beginning: Shortly before the turn of the year 16-17 the idea of FinalBoss 2017 came up. First it sounded like a typical WhatsApp-Bullshit. Aber spätestens nachdem alle das Video gesehen hatten, wurde es dann schnell konkret: Flüge gecheckt, Urlaub geprüft, Unterkünfte gesucht. At least since everybody had watched the video, the plans became serious: flights were booked, vacations were checked and hotels were searched. Am Ende waren wir dann sieben Zwerg… Jungs, die sich auf den Weg nach Schottland machten, Schneewittchen ließen wir dieses Mal zu Hause. Finally seven dwar… dudes made their way to Scotland, leaving Snow White at home this time. Spätabends in Edinburgh angekommen, ging es am nächsten Tag direkt zum ca. eine Autostunde entfernt gelegenen Lochgelly Raceway, von dem das Driftland ein Teil des Geländes einnimmt. Arriving in Edinburgh late at night we were heading the next day to the approximately one hour away Lochgelly Raceway, which Driftland is a part of. Driftland –  Einen passenderen Namen hätte man nicht finden können für eine Driftstrecke, die nur für diesen einen Zweck gebaut wurde, dabei vergleichsweise preiswert ist (z.B. kostete das komplette FinalBoss-Wochenende die Fahrer nur 250£ inkl. Camping), relativ laxe Geräuschlimits (103dB) hat und ein für die Zuschauer zu 100% einsehbares, sehr abwechslungsreiches Layout bietet. Klingt wie ein Traum. Ist aber die Realität. Driftland – a more appropriate name would’nt have been possible for this drifttrack, solely built for this purpose, relatively cheap (the weekend charge for drivers incl. camping was only 250£), lax noise emission limits (103db) and an really varying layout, for the viewers nearly 100% accessible. Sounds like a dream. Is reality though.   Das Layout der Strecke ist ein Mix aus diversen japanischen Kursen The layout of the track is a mix of diverse japanese courses Selbstverständlich gibt es eine Wall zum Tappen und viel Platz für schnelle und ausgedehnte Drifts Of course there is a wall for tapping and a lot of space for fast and extended drifts Die Streckenbelag ist glatt und eben, perfekt für die, vom Veranstalter FinalBoss geforderte, heftige Tiefe der Autos Tiefe, Felgen, Sticker, JDM: Möglichst genau den Style der japanischen Drifter Anfang der Nuller Jahre zu treffen, ist eine Besonderheit der Veranstaltung The road surface is smooth and even, just perfect for some crazy lowness of the cars, which was requested by the promoter FinalBoss Lowness, wheels, livery, JDM: The urge to meet the original style of the JDM drifter scene at the beginning of the century is one speciality of the event. Teams wie Low Origin, Dori Labs oder Bustin Loose, aber auch Einzelfahrer wie zum Beispiel der e30 mit SR20 und männlicher Tiefe vermittelten dabei die Botschaft: Egal wie gut du auch fahren kannst, du musst dabei cool aussehen. Teams like Low Origin, Dori Labs and Bustin Loose but also single drivers for example the e30 with an SR20 engine and a manly lowness communicate the message: No matter how good you may drive, you definitely have to look cool while doing it. Aber nicht nur auf der Strecke gab es viel zu sehen, auch der Besucherparkplatz war voll mit automobiler Hotness But not only on track there was a lot to see, also the visitors car park was filled with motorized hotness Der Parkplatz diente gleichzeitig auch als Fahrerlager und Boxengasse, in der repariert und instandgesetzt werden konnte Dass das Ganze auf einem Kiesplatz ohne jegliche Versiegelung gegen Öl und anderen Flüssigkeiten ablief, verwunderte (offenbar nur) uns Deutsche 😀 The parking space not only served as a visitors parking lot but also as a paddock for the drivers and their machines to relax and repair All that happening on an unsealed surface, where oil and other...

TVR Tuscan

Eine ziemlich eigenartige Sache an den Briten ist unter anderem, dass eine solch kleine Insel ein derart unglaublich große Anzahl verschiedenster kleiner Autoschmieden besitzt. Dutzende von etwas mehr oder weniger bekannten Marken bauen hier flotte Sportler in geringen Stückzahlen zu denen Ferrari im Vergleich wie ein Volumenhersteller aussieht. Eine dieser Schmieden ist bzw. war bis zur Schließung im Jahre 2006 die kleine Automanufaktur TVR. Nachdem wir euch schon kürzlich den TVR Sagaris, ein Prunkstück unter den TVR Modellen, vorstellen konnten, haben wir uns diesmal den etwas populäreren Tuscan mit Targa-Dach vor die Linse geholt. Der Tuscan ist genauso wie der Sagaris vielen nur aus Videospielen bekannt und fiel schon bei den ersten Gran Turismo Spielen durch seine so genannten Flip-Flop-Lackierungen auf, die je nach Blickwinkel völlig unterschiedliche Farben zeigten. Dabei wirkt der Tuscan mit seiner Form auf den ersten Blick zwar etwas zierlich und handzahm, hat es TVR-typisch aber wie üblich faustdick hinter den Ohren. Ein einfacher Giterrohrrahmen als Basis und eine Fiberglaskarosserie ist alles, was das Fahrzeug mitschleppt. Somit stellen die insgesamt 1100kg für den 4.0 Liter Reihensechszylinder natürlich keine große Hürde dar, was sich in stürmischem Vortrieb bemerkbar macht. Ohne ESP und Tracktionskontrolle sollte hier natürlich ein geübter Fuß auf dem Pedal Platz nehmen und die insgesamt 360 Pferdestärken mobilisieren. Wie schon der Sagaris, unterliegt auch der Tuscan keinem elektronischen Helfer mit Kontrollzwang. Dem Nicht-Kenner fällt in erster Linie natürlich die runde Form mit ihren endlosen Kurven auf, die kaum bei anderen Fahrzeugen in dieser Opulenz zu finden ist. Konsequenterweise spart TVR hier auch an allem, was die klare Linie und die sauberen Flächen unruhig machen würde. Daher gibt es auch keine Türgriffe, Fake-Luftauslässe in den Seiten oder gar irgendwelchen Plastik-Schnickschnack, der bei modernen Autos Sport suggeriert aber nicht einhält. Ist hier...

TVR Sagaris – Der Exot unter den Exoten

Das britische Küstenstädtchen Blackpool ist eigentlich für genau zwei Dinge bekannt: Eine extrem hässliche Kopie der oberen Hälfte des Eiffelturms und nochmals hässlichere Junggesellenabschiede, die der Stadt in ganz Großbritannien den Ruf bis ans Ende aller Tage ruiniert haben dürften. Daneben gibt es aber noch eine Sache, die wohl nur bei den wirklichen Kennern unter den Autokennern bekannt ist: Die Autoschmiede TVR. Dieser kleine aber feine Autohersteller hat bis zur Schließung der Fabrik im Jahre 2006 einige ziemlich wilde, vor allem schnelle und polarisierende Fahrzeuge auf die Straße geschickt, die wohl heute sogar unter Exoten als exotisch gelten. Viele kennen TVR wohl hauptsächlich aus Videospiel-Reihen wie Gran Turismo und haben dort früher oder später mal ihre Runden in einem Griffith gedreht und beim TVR Tuscan Speed Six die ungewöhnliche Optik entweder gefeiert oder belächelt. Eines der beliebtesten Modelle der Marke TVR dürfte hierbei der Sagaris gewesen sein. Das Auto nach einer Kampfaxt zu benennen, hat hier definitiv einen guten Grund: Der Sagaris geht über den Asphalt wirklich wie die Axt durch den Wald und ist nichts für Mädchen-Männer, die ihren Audi voller Stolz bei 200 auf der Autobahn gerade halten können. Nein, der Sagaris verfolgt wie jede andere TVR ein einfaches Konzept: Keine Airbags, kein ESP, kein ABS, keine Traktionskontrolle. Diese Systeme werden in Kopf und Fuß des Fahrers ausgelagert. Wer hier die angegebenen 1078kg Leergewicht mit gut 380PS und 473Nm aus dem 4.0L Reihensechszylinder auf Tempo bringen will, braucht nicht nur einen ordentlichen Satz Eier, sondern auch viel Feingefühl. Schluss ist hierbei übrigens laut TVR erst bei knapp über 300kmh. Das Triebwerk kennt keine fancy Techniken wie Turbos oder Direkteinspritzung, sondern stellt klassische Ingenieurskunst dar. Entwickelt wurden die Sechszylinder bei TVR auch komplett in Eigenregie, anstatt einfach Motoren einzukaufen (Ja, Wiesmann, wir blicken in eure Richtung). Bis 100kmh geht es in gerade mal 3,7 Sekunden. Von 100 wieder zum vollen Stillstand geht es Dank der Bremsanlage aus dem Regal von AP-Racing in nur 2,9 Sekunden. Schneller wäre vermutlich nur ein Ankerwurf. Dank dem geringen Gewicht und der Gitterrohrkonstruktion, die die Basis für den TVR darstellt, ist der Sagaris natürlich ein absolutes Kurvenmonster. Zur Sicherheit ist der Fahrer hierbei übrigens von einem Überrollkäfig umgeben, der aber unter feinstem Leder versteckt ist und einem nicht sofort ins Auge springt. So wird nach dem Einsteigen erst auf den zweiten Blick klar, dass man sich in einem waschechten britischen Rennwagen befindet und nicht in einem regulären Brot-und-Butter Sportler aus deutscher Produktion. Interessante kleine Details machen den kleinen sogar etwas schrulligen und definitiv sehr polarisierenden Sagaris bei den Autofans beliebt. Sei es etwa der GT40eske-Hubbel im Dach, damit man als Rennfahrer mit Helm ordentlich Platz hat, oder die vielen Luftein- und auslässe. An allen Ecken und Enden gibt es etwas zu entdecken. Wer etwa bei dem durchsichtigen Heckflügel ins Lachen kommt und diesen für lächerlich befindet, der wird auch nie verstehen, dass sowas schon ungemein praktisch ist, wenn man am Steuer sitzt und in den Rückspiegel schaut. Genauso bietet das zentrale Display keine Navigation oder unnötigen Pi-Pa-Po, sondern ist nur auf das nötigste reduziert. Also Wassertemperatur, Öltemperatur, Öldruck usw. Die TVR-DNA – wie sie immer so gerne erwähnt wurde – ist sehr einfach: Leistung, wenig Gewicht, viel Spaß und Respekt vor den Kräften, die um und auf das Fahrzeug wirken. Das Fahren eines TVR lehrt den Fahrer Respekt zu haben und sein eigenes Können einzusetzen, statt sich auf elektronische Systeme zu verlassen. Etwas, das bei selbstfahrenden BMW M-Modellen und autonomen Audis nichts mehr mit sportlichem Fahren zu tun hat. Nein, beim TVR schiebt jeder Gasstoß das Heck herum, wer auf der Bremse steht, untersteuert massiv ohne das ABS und wer Blödsinn macht, muss wissen, dass hier kein ESP zu Hilfe eilen wird. Nachdem der russische Vorbesitzer Nikolai Smolenski – von Jeremy Clarkson stets als „russian business boy“ betitelt – den Laden mit voller Wucht gegen die Wand gefahren hat, ist die Marke TVR bei der Videospiel-Legende Les Edgar gelandet. Dem ehemaligen Chef von „Bullfrog“ (bekannt für Theme Park, Syndicate, Magic Carpet, Dungeon Keeper). Hoffen wir, dass das Revival der Marke TVR mit dem neuen Modell einen...

Einmal Irland und zurück !

„Na Dude, was geht bei dir in den kommenden Tagen, hast du Bock mit aufn‘ Kiez zu kommen?“ „Moin, sicher aber können wir das vielleicht um ’ne Woche verschieben?“ „Öhm…ja klar gar kein Problem, was hastn‘ vor?“ „Fliege morgen nach Irland, genauer gesagt nach Dublin um mit Thomas ’n Auto abzuholen.“ „WAS??! SCHON WIEDER??!?!?! !“ Zum mittlerweile dritten Mal in diesem Jahr durfte ich Thomas Junge ( www.tj-imports.com ) bei einer seiner Reisen nach Irland begleiten, um die von uns so heiß geliebten, japanischen Sportwagen nach Deutschland zu überführen. Semesterferien sei Dank konnte ich meine persönliche Reise von Hamburg nach Düsseldorf schon am Vortag absolvieren und verbrachte eine Nacht bei Olli, im wundervollen Büttgen. Olli, seinerseits Fahrlehrer, ist ebenfalls inselerprobt und wird uns auf unserer Reise begleiten. Was darf auf so einer Reise nicht fehlen ? Richtig, genügend Reiseproviant und etwas Musik, um für die lange Fahrt gewappnet zu sein. In diesem Fall handelt es sich um herkömmliche Cheddar/Salami Sandwiches und etwas Progressive House, mein Geheimtipp für lange Autobahnfahrten. Unser Shuttle-Service war weder Elfenbein-Weiß, noch von Mercedes-Benz. Der silberne 4-Türer hört auf den Namen Impreza und unterhielt uns nicht mit langweiligen Gesprächen über die aktuelle Verkehrslage in und um den Düsseldorfer Flughafen, sondern vielmehr mit seinem grollenden Boxersound, welcher sich speziell in den vielen Tunneln in Richtung Airport als absoluter Hinhörer und umgehend auch Hingucker bei den restlichen Verkehrsteilnehmern behauptete. 30min Check-In und Gepäckkontrolle später, ging die kollektive Warterei in die nächste Runde. So saßen wir also am Gate, auf den Flieger wartend zwischen Geschäftsleuten, Familien und Kurzurlaubern. Man bereitet sich auf die engen Sitzmöglichkeiten in der Kabine vor und sehnte sich nach dem ersten Getränk über den Wolken. Als wir endlich das Flugzeug betraten und unsere Sitzreihe ausfindig machten, stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass sich unsere Plätze direkt am Notausgang befanden. Beinfreiheit auf S-Klasse Niveau – YES ! Man vertrieb sich die Zeit mit Musikhören, Getränkebestellungen und dem guten alten Mau-Mau. Nach guten 2 Stunden landeten wir im kalten Dublin und nachdem wir die Passkontrolle passiert haben, ging es raus an die frische Luft. Wir marschierten zur nahe gelegenen Tankstelle, welche sich für uns mittlerweile als der „place-to-be“ am Flughafen etabliert hat. Während sich Thomas um die Kaufabwicklung des Fahrzeugs kümmerte, wanderten Olli und ich in den Tankstellen-Store und statteten uns abermals mit Proviant in Form von weiteren Cheddar Sandwiches und Softdrinks aus. Nachdem das erste Objekt der Begierde eingesackt wurde, schaute sich Thomas direkt noch eine MKIV an, welche zunächst allerdings in Irland bleiben musste. Falls ihr nähere Informationen zu diesem Fahrzeug haben wollt, meldet ihr euch am Besten bei Thomas persönlich. Ich mach hier nur die Bilder =P Da stand es also, mein ewiges Traumauto. Beinahe wäre diese 90er Jahre Ikone in meinem S-Chassis Wahn in Vergessenheit geraten, aber jetzt steht er wieder vor mir, ganz unschuldig im schlichten Silber (weitere Liebeshymnen zu diesem Urgestein sind bitte Philipps Godzilla Artikel zu entnehmen, ansonsten sitzen wir hier morgen noch =P). Ein R32 GT-R im nahezu originalen Serientrimm. Bis auf die GFK Haube und den zeitlosen und immer passenden Volk TE37, blieb der Wagen glücklicherweise von jeglichen äußerlichen Verunstaltungen verschont. Da wir noch gute zwei Stunden Zeit hatten bevor die Fähre den Hafen verließ, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, um uns noch das ein oder andere Guinness einzuverleiben. Leider waren sämtliche Pubs um diese Zeit geschlossen, somit mussten wir uns ein wenig umorientieren. Bevor wir endgültig ‚gen Fähre fuhren, nutzte ich die Zeit um einige Bilder vom GT-R zu knipsen. 3 1/2 Stunden Überfahrt stand uns nun bevor, somit bestückten wir uns mit Kissen und Decken, um den Aufenthalt auf den durchaus harten Bänken etwas erträglicher zu gestalten. An der sich an Bord befindlichen Bar konnten wir nun endlich das wohl verdiente Feierabendbier genießen und fanden uns bald im Land der Träume wieder. *gähn* Holyhead, 5.40Uhr morgens, leichter Regen, die Frisur…naja. Auf walisischem Boden...