Essen Motor Show 2013 – Teil I

Die Essen Motor Show 2013 oder auch EMS 2k13 für die Hipster unter euch: Wie jedes Jahr DER Magnet schlechthin für die europäische Autotuningszene. Superlative am laufenden Band: Über 500 Aussteller auf 110.000 Quadratmetern des Essener Messegeländes präsentieren ihre Fahrzeuge, Rückleuchten, Verstärker, Alarmanlagen, Unterbodenbeleuchtungen, Auspuffanlagen, Felgensortimente und vieles mehr. Auch Bodykits gab es  zuhauf, oftmals präsentiert von sympathischen Hostessen. Man könnte beinahe sagen: Ein Fest für Schürzenjäger. Dabei ist besonders die Bandbreite der Preise bemerkenswert. Vom 150 € Gewindefahrwerk (mit ABE) für den Golf III bis zum Brabus B63S, einer G-Klasse mit drei Achsen und sechs Rädern für scheichmäßige 482.232 €, ist auf der Essen Motor Show für jeden Geldbeutel bzw. -koffer etwas dabei. Für die kleinen Fluchten: Vor Zombies, Dinosauriern oder der Apokalypse allgemein. Aber auch Veredler anderer Marken waren eindrucksvoll vertreten, wobei in diesem speziellen Fall die Betonung auf „Druck“ liegt. Die Firma Praban verwandelt einen Lamborghini Gallardo in ein Twin-Turbo-Monster mit 850 PS. Bei Stage 1 wohlgemerkt. Spielen TÜV und Portemonnaie dagegen keine tragende Rolle, sind auch 1200 PS machbar. Dicke Hose(nrohre): Externe Wastegates und zwei Kats, die zügig auf Temperatur kommen dürften. Blau macht glücklich – Das war der Werbespruch von VW Ende des letzten Jahrtausends. Dieser Golf von Dectane nimmt das Motto auf, interpretiert es aber neu. Chromfolie: Ein weiterer Beleg dafür, dass gerade die besonders netten Dinge leider oft verboten sind. Auch der Motorsport warf seine langen Schatten bis nach Essen. In diesem Fall mit einem sehr berühmten Wagen eines noch berühmteren Fahrers: Das Peugeot-Pikes-Peak-Monster (auch PöPeiPiMo gennant) von Sébastien Loeb hieß die Besucher am West-Eingang mit einem freundlichen Lächeln willkommen… Mag Berge. Zum Frühstück. Zum Beispiel den Pikes Peak in 8:13.878 Minuten. Peugeot 208 T16. Auch ein anderes Peugeot-Modell überzeugte mit einem wahrhaft bösen Blick und beinahe sardonischem Grinsen á la Vincent Cassel: Huch! Erzeugt Gänsehaut beim Blick in den Rückspiegel: Oxigin Peugeot RCZ. Andere Wagen sahen dagegen eher harmlos aus, hatten es dabei aber umso dicker unter der Haube. Korrekt, dieser Ex-Post-VW-Fridolin hat einen Mittelmotor. Also nix mit „unter der Haube“. Dafür ist es aber auch ein 6 Liter W12 aus einem Phaeton. Wohl für die Express-Pakete. Tiefer liegt nur die Titanic – Dieser Schenkelklopfer kommt mir immer beim Anblick derartig herabgelassener Automobile in den Sinn. Sei es nun ein Bulli am Boden… …oder ein BMW-Duo mit ohne Luft in den Radhäusern… …bis hin zu einem belgischen Audi A8 oder einem deutschen Passat: Moar low, good Show. Ein anderes Modell war besonders zahlreich vertreten: Der Porsche 911 feierte sein 50. Jubiläum und das halbe Jahrhundert wurde mit einer Schau vieler verschiedener Modelle zelebriert. Stellt man alle 911-Modelle der vergangen fünf Jahrzehnte in einer Reihe nebeneinander auf, kann man folgende Entwicklung feststellen: Vom Käfer zum Killer. Hier zwei dem Auge besonders gefällige Exemplare…   Auch die echten Rennwagen konnte man erneut bewundern, sei es aus der DTM, wie dieser Audi A5… …wer jetzt auch an eine Kragenechse denkt, muss sich nicht schämen. Er ist nicht allein. Oder auch eine good ol‘ C-Klasse aus der nicht mehr ganz so goldenen, aber immer noch glänzenden Zeit der DTM Anfang der 90er. Als das T noch für Tourenwagen und nicht für „Teure Gleichteilautos mit Serienwagensilhouetten“ stand. Aston Martin mit Frittentheke. Pardon Mylord, Aston Martin with a Fish ’n‘ Chips-Bar. Und zum Abschluss meines Berichts nun noch drei unkommentierte Bilder, die meiner Meinung nach genau das widerspiegeln, was Essen ausmacht… Abschluss? Nicht ganz. Als nächstes kommt Dominik mit dem Teil II, einem Bericht über die Drifterei auf der EMS, den ich mit einer meiner wenigen Aufnahmen aus der Halle 7.0 einleiten möchte… Ralf Stirken in seinem e36 mit einem künstlerisch wertvollem Decal:   Das Facebook-Album zur EMS folgt in den nächsten Tagen. Niels Kreischer -USED4.net  ...

Sep11

Training des 46. Bergrennens in Eichenbühl

Mein allererstes Bergrennen und die Faszination hat mich direkt gepackt. Extreme Technik, Millimeterarbeit auf der Straße, absolute Unikate im Fahrerlager (und damit meine ich nicht nur die Autos…), eine brodelnde Atmosphäre vor toller Naturkulisse und das für 10 € Eintritt. Bitte wo gibts das sonst? Da die Wettervorhersage für das eigentliche Rennen am Sonntag äußerst schlecht war (und sich im Nachhinhein als deutlich danebenliegend herausstellte), machte ich mich schon am Samstag zum Training auf den 75km weiten Weg durch den vor Regen und Dunst dampfenden Odenwald. Die kurvige Fahrt bei schlechter Sicht und starkem Regen war genau nach meinem Geschmack, denn mein S13 hatte schon lange nicht mehr die Gelegenheit, so durch die die Gegend gejagt zu werden. Am Ende dankte ich Jesus persönlich, dass mir kein Tier oder Baum vors Auto lief… Es regnete auch noch, als ich in Eichenbühl ankam, also besorgte ich mir erstmal die Presseakkreditierung und zwang mich in einen durchsichtigen Regenponcho (natürlich trug ich noch das USED4-Shirt darunter, also bitte keine falschen Annahmen). Aber kaum war das erledigt, verschwanden die Wolken und die Temperatur stieg innerhalb von einigen Minuten von nasskalten 12° auf schwülwarme 25°. Im Fahrerlager herrschte zu diesem Zeitpunkt bereits emsige Betriebsamkeit, da die verschiedenen Klassen nach und nach zu ihren Trainingsläufen aufgerufen wurden. Hier einige Impressionen… An der Rennstrecke war selbstverständlich auch schon eine Menge los. Und das an einem reinen Trainingstag wohlgemerkt… Ein Beweis für die sprichwörtliche Fantreue zu dieser Veranstaltung, die bereits zum 46. Mal stattfand. Die Teilnehmer der CST-Tropy: 7 Lotus Elise und 1 Opel Speedster Der NSU-Bergpokal: Giftige kleine Biester Die Bergungstruppe hatte umgehend alle Hände voll zu tun. Sieht gefährlich aus? War es auch. 206 RC auf dem Weg zum Gipfel Um der sengenden Sonne zu entfliehen, stieg ich weiter den Berg hinauf, als die an den Ballermann 6 erinnernde Geräuschkulisse mit jedem Schritt lauter und lauter wurde, bis ich die wahrscheinlich bekannteste Kurve dieses Rennens vor mir hatte: Die sogenannte Klinge. Dutzende gut gelaunte Motorsport- und Gerstensaftfans feierten jedes vorbeifahrende Auto als wäre es der aktuelle Formel 1-Weltmeister und hatten aus der erhöhten Position auch einen tollen Blick auf die Straße… Auch ich nutzte die Gelegenheit für einige Schnappschüsse… Opel Kadett C: Die Allzweckwaffe bei Slalom und Bergrennen dank Heckantrieb, niedrigem Gewicht und kurzem Radstand Etwas mehr Gewicht und Radstand, aber dafür wohl auch mehr Leistung: E46 M3 Traumhafter RX7 SA oder FB Ich stieg den Berg weiter in Richtung Ziel hinauf und kam an der Hondakurve vorbei, wo ich Zeuge meiner ersten Rückführung wurde. Für alle Berglaien: Nachdem eine gewisse Zahl an Fahrzeugen den Berg hinaufgefahren ist, müssen sie alle  der Reihe nach auch wieder hinunterrollen… Ganz gleich, ob es sich dabei um einen Ex-DTM 190er handelt… …oder um einen fliegengewichtigen Formel-Renner. Porsche 914 mit zeitgenössischem Breitbau E36 mit herzhaftem Klang…   Ich wollte unbedingt das Ziel sehen und setzte deshalb meinen beschwerlichen Aufstieg fort, denn mittlerweile war es wirklich sehr heiß geworden. Umso mehr belohnte mich der Anblick auf der Spitze des Bergs: Selbstgebaute Hochstände… …um garantiert den besten Blick auf die rasanten Zieleinfahrten zu haben. Kurz vor Ende des Trainings gab es noch einmal eine Rückführung… Der brutale Ex-DTM-Astra vom KLZ-Racing-Team Wohl kein echter 911 „Flat Nose“, aber der Name passt trotzdem ausgezeichnet, oder? Frischluftgarantie und eine tolle Aussicht in diesem Flitzer unbekannter Bauart. Leider ging der Tag viel zu schnell vorbei und ich konnte mir nur fest vornehmen, 2014 beim 47. Bergrennen-Unterfranken auf jeden Fall auch das Rennen selbst anzuschauen, denn wie toll muss die Stimmung erst sein, wenn es wirklich um die Wurst geht? In diesem Sinne: Wir sehen uns nächstes Jahr auf der Klinge. 🙂 Niels Kreischer – USED4.net   Mehr Bilder in Kürze im entsprechenden Facebook-Album und als besonderes Special: Die Menschen hinter dem Bergrennen...