Manchmal kommt man zu einem Auto, wie die Jungfrau zum Kind. Und manchmal entwickelt man Pläne, die sich auf dem Weg zum Ziel schon wieder ändern, nur um festzustellen, dass am Ziel angelangt, am Ende doch alles anders ist, als man denkt. Deep. Ich weiß. Lasst mich euch auf eine Zeitreise mitnehmen und euch die Geschichte von meinem E36 Compact 318ti – Project 381ti – erzählen Kapitel 1 – Akquise Ich denke, ich bin nicht der Einzige, der diverse Suchen in bekannten Auto- und Kleinanzeigen-Portalen gespeichert hat und gelegentlich (read: ständig) mal schmökert, was es so gibt. So ploppte in einer meiner Suchen dieser BMW 318ti auf – nach der ersten Hand, welche die Ehefrau vom BMW Autohausbesitzer, auf den der Wagen lief, war, in Familienbesitz. Klar soweit? Sperrdiff ab Werk (!!!) Klima, M-Paket innen und außen und quasi alles, was man 1993 in einen Compacten stecken konnte. Ausgeblichener Lack, Ölverlust, tote Bremsen, tote Stoßdämpfer, ein hängender Dachhimmel, div. Dellen rund ums Auto und die Klimaanlage hatte keinen Riemen drauf, weil sie den Motor absterben ließ, sobald man sie einschaltete… Perfekt also für meine Pläne… Ein E36 compact verfügt über die gleiche Hinterachse wie ein E30 und einen M42B18-Motor samt Getriebe konnte ich auch gut gebrauchen denn, wie der Zufall so wollte, hatte ich auch einen BMW E30, den ich mit genau diesen Teilen zu einem 4-türigen 318is samt Sperrdiff umbauen konnte. Die Idee reifte über einen gewissen Zeitraum und nach genauerer Befundung brauchte der E30 leider doch erheblich mehr Schweißarbeiten (zumindest für deutsche Straßen) als anfänglich gedacht und die Karosse vom Compact erwies sich als deutlich besser als anfänglich befürchtet und der Plan wurde neu aufgesetzt. Der E30, so sehr mein Herz auch schmerzte, ging an einen neuen Besitzer in Rumänien und wird seitdem dort gehegt und gepflegt. Bekam sogar eine Komplettlackierung in Estorilblau und einen Umbau auf 6 Zylinder. Happy Days… Für den Wagen und den neuen Besitzer. Ich brauche immer noch wieder einen E30 in meinem Leben. Somit hatte ich einen E36 Compact zu viel, der zu schade zum Schlachten war, aber auch zu abgerockt, um was richtig gutes daraus zu machen. Und sind wir ehrlich, ein Compact ist das hässliche Entlein unter den E36. Aber wenn man auf der Rennstrecke fährt, sieht man sich in der Regel nicht von außen und der neue Plan stand: Trackrat 318ti… Kapitel 2 – The Fixup Also ging es allen technischen und auch einigen optischen Mängeln an den Kragen. Profitipp: Normalerweise stellt eine Ventildeckeldichtung keine Probleme dar, aber wenn der Motor so eine Schräglage hat, wie es bei BMWs üblich ist, kann es schonmal zum Haare ausreißen kommen, wenn das Mistding permanent wegrutscht beim Ansetzen. Nichts was man nicht mit Haarspray reparie… fixieren kann. Tech Tipp #2: wenn der Elektrodenabstand sich verdoppelt hat, dürfen Zündkerzen gewechselt werden. Gebrochene Federn erneuern, diverse poröse Gummis ersetzen, beim Bremse-machen feststellen, dass die an der Hinterachse fest ist – also auch neu machen – ein kompletter Deep Dive in die technische Verwahrlosung. Natürlich darf auch der ein oder andere FML-Moment nicht fehlen: Der Riemenspanner ist üblicherweise kein Bausatz, war aber der Grund warum der Motor ausging bei eingeschalteter Klima – der defekte Spanner gab so eine Grundlast auf den Motor im Leerlauf, dass der Leerlaufregler die Drehzahl nicht mehr genug anheben konnte um den Klimabetrieb zu gewährleisten. The more you know. Ich lege nicht allzu viel Wert auf optische Perfektion, aber ein paar Dinge trieben mich in den Wahnsinn. Namentlich der zerfledderte Windlauf und die „smoked“ Blinker. Adé und auf nimmer Wiedersehen. Stimmt so nicht ganz, ich glaube die Blinker liegen immer noch im Keller. Falls jemand Interesse hat. Noch ein paar günstige Räder besorgt, damit das ganze auch TÜV bekommt und einmal überpoliert konnte, sich das Ergebnis dann doch sehen lassen. Nun wurde es...
Track: Anneau du Rhin...
gepostet von Stefan Brencher
In unserer neuen Serie möchten wir Euch die Rennstrecken Europas vorstellen und aufzeigen, wie Ihr selbst in der Lage seid, im eigenen oder geliehenen Fahrzeug Eure Runden zu drehen. Eröffnen möchten wir mit einer, für Deutsche günstig gelegenen, Rennstrecke in Nord-Osten Frankreichs: Anneau du Rhin Mit einer Gesamtlänge von ca 2.919 Metern (je nach Variante) und Ihren 7 Rechts- und 4 Linkskurven ist Sie vielleicht nicht die größte Rennstrecke in Frankreich, aber eine sehr schön gelegene und anfängerfreundliche. Fertiggestellt wurde die Strecke im Jahr 1996 und befindet sich seitdem in Privatbesitz. Neben einigen interessanten Haarnadelkombinationen gibt es in Anneau du Rhin auch ausreichend gerade Stücke, auf denen man Geschwindigkeiten jenseits von 200 Stundenkilometern fahren kann. (Diese Aussage bezieht sich NICHT auf den USED4 E30 318is) Hat man die etwas versteckte Waldeinfahrt zur Rennstrecke erst einmal gefunden, fährt man über eine asphaltierte Waldstraße auf das Eingangstor der Rennstrecke zu und muss dann noch ein paar kleine Häuser und Hallen hinter sich lassen bevor man im kleinen Fahrerlager ankommt. Das ist der Blick von der Boxenmauer aus über den östlichen Teil der Strecke. Ganz hinten befindet sich die lange Zielgerade und links an der kleinen Mauer geht es Richtung Wald. In der Mitte stehen Pferde… Pferde? Auf einer Rennstrecke? Wieso nicht! Die Kollegen dort machten den ganzen Tag einen sehr entspannten Eindruck und fühlten sich, trotz des Motorenlärmes, sehr wohl in Ihrem kleinen Areal in der Mitte der Strecke. Jean-Pierre (Name frei erfunden) von der Streckensicherung in der engen Rechtskurve die aus dem Wald zur nächsten Einfahrt in den Wald führt (siehe unten). Das mit dem vielen Wald rund um das Rennareal ist kein Zufall. Anneau du Rhin wurde in einem ehemaligen Jagdrevier gebaut und da sich die Beute von Jägern nun mal im Wald rumtreibt.....