Apr.15

Okay, but hey, good style is forever

Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Style im Driftsport. Driftsport? An die spontan hochgezogenen Augenbrauen: Ja, Driften ist Sport. Sagt auch schon die FIA. Ob es am Ende des Tages auch Motorsport im eigentlichen Sinn ist, darüber lässt sich perfekt streiten, aber Driften ist auf jeden Fall eine Sportart ähnlich wie Skaten, Surfen oder Snowboarden. Es zählt, wer gut fährt – wer Skills hat und sich was traut. Aber mindestens genauso relevant ist auch, wie man dabei aussieht. Style und Optik war im internationalen Driften schon immer einer der wichtigsten Faktoren, nur in der deutschen Szene galt oft das Mantra „Shitboxen sind die besten Drifter“: Wenig finanzielles Risiko, Optik egal. Das kann man so machen, aber der Antritt von Stylestedt ist ein komplett anderer. Diese neue Veranstaltung, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und Anfang April auf der grob-genialen Hausstrecke in Allstedt umgesetzt, hatte das Ziel, nur schöne und/oder geile Autos einzuladen. Und das hat funktioniert. Auch wenn das Wetter wechselhaft war, die angetretenen Autos und die gebotenen Fahrkünste waren einfach klasse. Sicher, Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und die Herangehensweise an das Thema Style ist ganz individuell. Aber wer der Meinung ist, diese Autos sind nicht geil und/oder schön, sollte dringend seine Synapsen neu kalibrieren. Auch das Setting drumherum wurde dem stylisheren Anspruch angepasst und so traten zum allerersten Mal die brandneuen Banden des SXOC in Aktion. Und selbst das Fahrerlager strotzte nur so vor automobilen und humanoiden Schönheiten… Style ist nicht automatisch teuer oder aufwändig, Style ist in erster Linie eine Lebenseinstellung. Und es ist eigentlich so einfach, sein Auto tieferzulegen, nette Felgen dranzubauen, Neonfarben sparsam ein- und ein breites Grinsen aufzusetzen, wenn das erste Bier ploppt oder Jan mit mehr als 100 Klamotten lächelnd den Backward Entry droppt. Nächste Gelegenheit zum freestylen: Das SXOC-Mainevent vom 15.-19. Juni (Leider nur als Zuschauer, denn alle Plätze sind bereits weg.) Das Album mit allen Bildern von Stylestedt 2022 kommt in Kürze auf Facebook. Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net  ...

Feb.12

Old Trip

Old Trip: mit dem Oldtimer verreisen – Was kommt euch da zuerst in den Sinn? „Was ’ne grandiose Idee“ oder „Das kann in die Hose gehen“? Freunde und Freundinnen der Sonne, wir haben den Selbstversuch gewagt und die Tatsache, dass ihr diese Zeilen lesen könnt, ist der schriftliche Beweis dafür, dass wir die Reise im Juli 2021 von Hessen nach Südtirol zumindest überlebt haben. Dass wir es auch zurück in die hessische Heimat geschafft haben, bedeutet es dagegen nicht zwangsläufig – dank mobilem Arbeitsplatz und 5G über Musks Starlink-Perlenkette am Firmament, ist das Arbeiten ja mittlerweile auch Remote en vogue. Wo seid ihr gerade? Na hier: hoch.zufrieden.letzte Aber wir schweifen ab, bevor es richtig losgeht. Deshalb: Auf die Plätze! Fertig! Moos! Ja, denn ohne Moos ist nix los: Mit dem Oldtimer auf einen Road Trip zu gehen, kann signifikant teurer ausfallen, als mit den allseits beliebten sparsamen, komfortablen, starken und sicheren SUV, die mittlerweile so oft in Garage oder Einfahrt (gut!) oder an der Straße (tststs…) rumstehen. Folgende Kostentreiber beim Oldie gilt es zu beachten: Möglicherweise hoher Spritverbrauch Dringend angeratene Mitgliedschaft im Autoclub mit Mobilitätsgarantie Höherer Wartungsaufwand im Vorfeld (Bremsen (!), Luftdruck, Ölstand, Zustand der Keil- und Zahnriemen, Zündkerzen) mit eventuell teuren und/oder seltenen Ersatzteilen Präzise Vorbereitung für die große Fahrt über Land: möglicherweise gar ein Zwischenstop inklusive Übernachtung, wo man mit dem neuen luftgefederten GLC auf Massagesitzen und bestens klimazonentemperiert, einfach durchgebraust wäre… Ein Tipp zur winterlichen Routenplanung mit Google Maps: die Alpenpässe sind dann oft gesperrt und man kann sie nicht mit in die Route einplanen. Deshalb besser vor- oder nach der Wintersaison die Fahrtstrecke taxieren oder einfach einen anderen Routenfinder wie Here we go oder den Falk Routenplaner nutzen Nicht oldtimerspezifisch, aber dennoch äußerst wichtig: die Erste-Hilfe-Ausrüstung muss komplett und noch haltbar sein, am besten so viele Rettungswesten vorhalten, wie der Wagen Sitzplätze hat Das alles will einkalkuliert und geplant werden, soll am Ende aus dem Hirngespinst – inspiriert von fiebrigen Lektüren einschlägiger Hochglanz-Oldtimermagazine, voll mit mondänen Alpenüberquerungen im glänzenden 60er-Jahre Cabrio bei selbstverständlich bestem Kaiserwetter – eine erfolgreiche und keine folgenreiche Reise werden. Ist das Auto dann aber gut vorbereitet und handelt es sich beispielsweise um einen für seine stoische Zuverlässigkeit und Problemlosigkeit bekannten Japaner, wie meinen 1987er Nissan Bluebird 2.0 SLX, dann steht der Abenteuerfahrt gen Süden eigentlich nichts mehr im Wege. Wichtig: das Bluetooth-Radio (Ja, ein Sakrileg im Oldtimer, aber es gibt ja auch moderne Radios im Retro-Look) und die passende Spotify-Liste dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Falls ihr Inspiration braucht, bedient euch gerne von meiner Road Trip-Liste „Electric Love„: Ein H-Kennzeichen stellt übrigens kein Hindernis für eine Auslandsreise dar, das Oldtimer-Schild wird überall als offizielles deutsches Kennzeichen anerkannt. Ein rotes 07-er Schild ist dagegen im Ausland nicht gültig. Gerade Carabinieri reagieren auf das kleine Rote sehr unwirsch und lassen nicht mit sich spaßen. Ebenfalls wichtig: auch der D-Aufkleber ist in den Nicht-EU-Ländern immer noch Pflicht, ein Verstoß kann teuer werden. Die Spritqualitäten sind im näheren Ausland dagegen durchweg gut, das für Oldtimer kritische Super-E10 gibt es allerdings in immer mehr europäischen Ländern, daher ist stets ein wachsames Auge beim Griff zur Zapfsäule geboten. Zum Sprit addieren sich dann gegebenenfalls noch Kosten für die Fahrt über den Pass (oft handelt es sich hierbei um eine Privatstraße) und die mautpflichtigen Autobahnen in Italien oder Österreich. Die vorhandene Motorleistung an sich ist für eine Alpenüberquerung beinahe irrelevant, schließlich haben es einst schon unsere Vorfahren zu viert im vollgepackten 30 PS-Käfer über diese Pässe geschafft. Von Hannibal und seinen Elefanten mal ganz zu Schweigen. Töröö. Aber wenn der moderne 500Nm TDI-Kombi dann doch permanent frech von hinten drückt, sind die eigenen 105 PS/160Nm auf 1,2 Tonnen (plus Zuladung) schnell mal zu wenig, mitgebrachte Coolness hin oder her. Da hilft nur eines: Bei nächstbester Gelegenheit parken und gänzlich unbeteiligt so tun, als hätte man ja ausschließlich nur für die schönen Bilder angehalten. Wir haben nur Platz gemacht?...

Das Jahr 2021 – Zu kurz, aber schön

Mein Jahr 2021 für USED4.net war gefühlt wie ein Sommerwochenende mit Freunden: Schön, aber zu kurz. Dank der Pandemie, aber auch aufgrund des verregneten und kalten Frühlings und des ebenfalls sehr durchwachsenen Frühsommers, wurden reihenweise Events abgesagt oder verschoben. Es ist kaum zu glauben, aber meine erste Veranstaltung des Jahres fand daher im Juni statt. Dafür war dieses Wochenende dann aber auch direkt ein ganz besonderes Ereignis: SUMMER OF `21 – EDITOR/DRIVER Zusammen mit den Nightspeed-Jungs, der Trümmergang aus Essen und den Chemnitzer-Bois, wie unserem Editor Andy Kmoch und Max von Frameflex, erlebte ich ein wunderbares Wochenende, das in einem Doppel-Feature mit Andy, jeweils aus Editoren- und Fahrersicht, mündete. Es war mir ein Fest, soviel steht fest. Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in diesem Jahr den russischen Beton in Allstedt unter meinen Reifen hatte.   Bereits im August war es dann schon wieder soweit: Der Main Event des SXOC Skidclub e.V., dessen Medienwart ich auch bin. Mein Job: Bilder, Bilder, Bilder und manchmal auch nicken, wenn außer mir noch jemand sein Leben als Fotograf/in in den Kurven der Strecke riskieren will. Aber das Ergebnis ist am Ende die Mühe und Gefahren immer wert: Allstedt bleibt anders   Der September war dann endlich warm und dazu auch noch japanisch. In der Klassikstadt Frankfurt stieg bei bestem Wetter die Party für das 60 jährige Jubiläum der Firma Honda, eingeladen waren alle Autos japanischer (oder zumindest asiatischer) Herkunft. Und es kamen viele schöne und außergewöhnliche Fahrzeuge zum Big in Japan 2021   Ebenfalls bei Big in Japan nutzte ich Gelegenheit für ein paar nette Aufnahmen dieses bösen Kraftfahrzeugs: den MX5 von Felix. Sein MX5 Turbo ist schnell offen.   Ende Oktober war, welch Überraschung, erneut Allstedt angesagt. Diesmal wieder ein Private Event und es wurde richtig spirituell: The Spirit of Allstedt   Nachdem 2020 die Essen Motor Show erstmalig ausgefallen war, fand sie dieses Jahr glücklicherweise wieder statt. Spür- und sichtbar kleiner, aber noch immer beeindruckend und als Fan einfach Pflicht: Essen Motor Show 2021 – Leichte Kost   Das war mein persönliches USED4-2021: viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Erkenntnisse. Und viel Spaß hatte ich auch. Aber liebes 2022, kannst du bitte ein mehr wenig von alldem bieten? Danke. Events wie Allstedt, das S-FEST und Next Level stehen bereits im Kalender und ich hoffe wirklich sehr, dass 2022 wieder mehr Normalität bringt. Im Carlife bedeutet „Normalität“ ja schließlich einfach nur den üblichen Wahnsinn, der am Ende dann doch wieder schön und viel zu kurz war. Niels Kreischer – USED4.net  ...

Essen Motor Show 2021 – Leichte Kost

Ein Veranstalter zu sein, das hat sich in den vergangenen zwei Jahren zu einem Job entwickelt, der in einer Liga mit Tretminensuchern, Löwenbändigern und Kobaltgräbern spielt. Bei den, in letzter Zeit wieder kontinuierlich gestiegenen Zahlen, schwebte auch bei der diesjährigen Essen Motor Show eine erneute Absage in der Luft. Ein Risiko, das offenbar viele Aussteller (privat oder gewerblich) nicht eingehen konnten oder wollten. So fiel die EMS in diesem Jahr spürbar überschaubarer aus: wenn ich sonst den ganzen Tag benötigte, um möglichst einmal durch alle Hallen zu gehen und die interessanten Autos fotografiert zu haben, waren wir dieses Mal gegen Nachmittag bereits „durch“. Die EMS ’21 war aber dennoch eine Empfehlung, denn die schiere Menge an Autos ist immer noch beeindruckend, der Stars der Szene sind da und mal ganz im Ernst: Was gibt es sonst noch, außer der EMS? So sehen wir diese Ausgabe als eine Art Überbrückung und freuen uns bereits auf 2022, wenn vom 02.-11. Dezember die dann hoffentlich wieder mehr gefüllten Hallen öffnen. Was fiel dieses Jahr auf? Das ist einfach. Toyota GR Yaris. In allen Farben und Breiten war dieser Senkrechtstarter und neuer Imageträger von Toyota vor Ort. Nach der Supra der nächste Volltreffer des Herrn Toyoda. Und Supras standen selbstverständlich auch genügend herum. Die Ankündigung, 2022 Schalterversionen mit dem 3 Liter-Motor zu bringen, hat die Szene erneut elektrisiert. Stichwort elektrisiert bzw. vielleicht genau nicht: Jener GR Yaris, der mit einem beinahe serienmäßigen Verbrennungsmotor Wasserstoff tankt und weiterhin grummeligen Dreizylinder-Sound erzeugt, macht uns Petrolheads Hoffnung für die Zukunft:   Aber zurück zum Hier und Jetzt: Die EMS ’21 lieferte trotz aller Probleme eine standesgemäße Show mit vielen beeindruckenden und auch überraschenden Autos. Wann habt ihr z.B. zuletzt einen Opel Calibra gesehen? Und dann noch in einem solchen Zustand? Wunderschönes Kfz. Oder einen NSX in freier Wildbahn? (Dieses leckere Exemplar gehört übrigens der Tofugarage ) Auch ein Ferrari 348GTS ist immer ein Highlight für die Augen, in dieser Tiefe und mit solchen Felgen erst recht: Das BMW-Lager war zahl- und variantenreich vertreten, vom E30 mit komplett klappbarer Front, bis hin zum klassisch-schönen Z4 Coupé, war viel interessantes und schönes aus Bayern am Start.   Benztown mixdown: Die Schwaben mit dem Stern fuhren einiges auf, besonders die heißen 190er kamen richtig wild rüber und mit dem 560SEC würde ich so gerne mal zum Eisdealer fahren: Aber auch Porsche, Audi oder VW hatten heiße Geräte in der Startaufstellung. Vom lässigen A6 auf Tri-Spoke, über einen 911 aus 50% Lego, einem T3 mit RS4-Motor oder dem wahrscheinlich berühmtesten VW Beetle der Welt: Der JP-Performance-Reinkarnation des Beetle GT aus Gran Turismo Sport… Alles da. Aber auch Nissan mit dem GT-R ist stark wie eh und je, unvorstellbar, dass dieses Auto bereits seit 2007 die Straßen der Welt erglühen lässt. Auch das eine oder andere S-Chassis war vor Ort, den orangefarbene Z hätte ich am liebsten direkt mitgenommen. Aber: knapp 50k. Aua. Der bereits gezeigte Calibra war nur einer der Opel, die auf der EMS gezeigt wurden, hier die übrigen Rüsselsheimer Raketen: Ford war dieses Jahr wirklich stark, so wurden auf der Sonderausstellung alle GT(40)-Varianten gezeigt und wer ein Capri oder Hundeknochen-Escort-Fan ist, kam erst recht auf seine Kosten: Die anderen Marken wie Mitsubishi, Subaru, Jaguar, Dodge Viper, Fiat waren jeweils nur durch einzelne Wagen vertreten, das aber oftmals mit tollen Exemplaren. Mitsubishi Eclipse Cabrio, Jaguar „auf die Fresse“ XJ6, Chevrolet „noch tiefer“ Corvette, Koenigsegg, McLaren und als meine persönlichen Highlights: Fiat Tipo und Polski Fiat 126. Für alle Geschmäcker und Vorlieben war etwas vorhanden, auch für die ganz besonderen. Ja, pinkfarbener Lambo, du bist gemeint. Aber Essen Motor Show ist nicht nur Auto, Essen Motor Show ist auch Felgen! Die Firma Borbet macht in letzter Zeit vieles richtig, die Felge DB8 GT hat in der Vergangenheit in Tunerkreisen bereits für einiges Entzücken gesorgt: Und jetzt folgt mit der DB8 GT2 schon der nächste Streich. Kenner wissen sofort, welche Felge...

The Spirit of Allstedt

Wie beschreibt man am besten den Spirit, den eine Veranstaltung innehat? Wie wäre es mit Fakten, Fakten, Fakten? Was: Der Driftober des SXOC Skidclub e.V. auch genannt Autumn (= Herbst) Matsuri (= japanisch 祭り oder 祭 für Volksfest) Wo: Auf dem Flugplatz Allstedt im Grenzgebiet Sachsen-Anhalt/Thüringen Wer: Eine Gruppe Freunde/Drifter/Mediatypen Womit: Nissan Skyline R32, 200SX S13, Silvia S14 und S15, Lexus IS 200, Toyota Chaser, BMW E36 und E46 Warum: Das ist eine berechtigte Frage. Die Antwort ist vielschichtig und sehr individuell. Ich denke, man kann es mit „Das ist die pure Lust am Leben“ zusammenfassen. (Wer das jetzt gesungen hat, ist selbst Schuld.) Wie sieht sowas aus? Vielleicht lassen wir einfach ein Bild sprechen. Denn nichts transportiert das Gefühl und die Atmosphäre des Moments besser, als ein Bild.     Oder noch besser: viele Bilder. Die sprichwörtliche Liebe zu Autos und speziell zur legendären Drift-Epoche in Japan, Anfang der 2000er, war etwas, das alle Beteiligten vor Ort verband. Die Optik der Wagen, die Tiefe, die Liveries (= Beklebungen), all das ist ein Teil des Spirits und spielt eine wichtige Rolle. Aber nicht alle waren mit ihren Autos zum Driften da, schließlich sind viele 90er-Jahre Japaner mittlerweile schon gestandene Wertanlagen. Da überlegt man es sich zweimal, ob man die teure Karosse über den russischen Beton schrubbelt. Es sich zweimal überlegt haben und trotzdem fest dazu entschlossen, das war der Teil der Crew, der die Strecke dann auch unter die (selbstverständlich period correcten) Räder nahm. Der Spirit mag das so. Darunter waren manche, die zum ersten Mal im Real Life quer fuhren, einige hatten dagegen schon etwas Erfahrung gesammelt und wieder andere waren richtig alte Hasen mit Wettbewerbserfahrung. Eine bunte Mischung also, die viele unterschiedliche Perspektiven bietet. Ein Umstand, den wir in einem weiteren Artikel über das Autumn Matsuri näher erläutern möchten. USED4-Editor Andy Kmoch (selbst Drifter, S15 Silber) hat einige der Fahrer interviewt und wird das Ergebnis in den kommenden Tagen ebenfalls auf USED4.net veröffentlichen. Man darf gespannt sein, welche Welten da aufeinanderprallen…. Trailern vs. auf eigener Achse Tandem vs. Don’t touch me Steering Lock vs. Kratzerschock Apropos Aufeinanderprallen… Natürlich klappt nicht immer alles und es gibt eigentlich kein Drift-Event, bei dem nicht mindestens eine Schürze fliegt oder sich zwei Autos berühren (wie die Nightspeed IS200 und Skyline auf dem ersten Bild). Manchmal ist auch ein Ladedruckschlauch undicht und das Auto spuckt wegen des überschüssigen Sp(i)rits Flammen (S15 Rot) oder die Turboleitung leckt und alle drei bis vier Runden muss man etwas Wasser nachfüllen (S14a). Wenn das ganze Auto aber nicht läuft, weil ein unerklärlicher Fehler den Motor zum Stottern und Minderleisten bringt, dann es natürlich schon sehr bitter, da die lange Anreise und der hohe Aufwand quasi umsonst waren (E36). Aber wenn’s läuft, dann ist richtig Party im Salat. Das Fahrerlager versprühte dabei ebenfalls mächtige JDM-Vibes. Like it’s 2001. Und wir meinen nicht das Britney Spears/Backstreet Boys 2001. Das Wetter war stets wechselhaft, selten schien die Sonne, oftmals war es windig, meistens war es kalt. Wenigstens hatten die Motoren so volle Leistung. Aber man macht das Beste draus: Mit Bier, Bass, Bommelmütze und bisschen Ballerei wurde einem schon schnell warm. That’s the Spirit. Wem das gefallen hat, der kann sich auf das bereits erwähnte Special-Feature von und durch Andy Kmoch freuen: ein Interview mit den Driftern dieses wilden Wochenendes!   Niels Kreischer – USED4.net...

Sep.23

MX5 Turbo – Schnell offen

Felix und sein Äm Ix – Wer jetzt befürchtet, dass nun ein lustiger Reim folgt, kann beruhigt sein: Hier geht es nicht um ein Gedicht, sondern um ein großes Ziel, seine Verwirklichung und die Hürden auf dem Weg dorthin. Und wie jede gute Geschichte beginnt es mit: Es war einmal… …ein junger, ambitionierter Mann, der sich einen schicken Mazda MX5 der ersten Baureihe NA anlachte. Baujahr 1994 und 140.000 gelaufen in erstklassigem Zustand. Mit 115 PS aus dem drehfreudigen 1.6 Liter 16V. Nett oder?   Das fand Felix auch, aber ein Punkt war absolut inakzeptabel: Die Serienhöhe. Vom Hochhaus zum Flachdachbungalow ging es dann im Handumdrehen mit einem KW Variante 1. Und wenn er dafür eh schonmal die Räder abgebaut hatte, warum sie dann wieder draufstecken? Besonders, wenn es doch auch viel nettere AZEV A in 7,5 und 9×16 gab? Diese stammten zwar ursprünglich von einem e30 und benötigten einiges an Bördelarbeit, aber so konnte er erstmal an die Öffentlichkeit gehen: Schön satt. Aber Felix ist auch nur ein Mensch und so wuchs in ihm der Wunsch nach etwas Mehrleistung von Tag zu Tag. An den Serienmotor wollte er sich aber gar nicht erst wagen, da der MX5 vorerst fahrbereit bleiben sollte. Da lief ihm zufällig dieser 1.8 16V Turbo aus einem Mazda 323 GT-R über den Weg: Der Block ist identisch zum 1.8er im MX5, also wird es schon irgendwie passen, auch wenn man von Quer- auf Längsmotor umbauen muss. So dachte Felix und der Spaß begann. Nach einem halben Jahr Recherche und Schrauben am neuen Motor, war es dann soweit: Mit Hilfe seines Kumpels Markus Gottschall, wurden Karosse und Motor samt revidierter, gestrahlter und gepulverter Achsen verheiratet. Am schwierigsten war dabei, den Quermotor auf Längslayout zu ändern, auch wenn viele Teile vom 323 und MX5 identisch sind. Aber mit der Hilfe von SPS-Motorsport und der großen Miata-Community gelang es , den Antriebsstrang so vorzubereiten, dass die Heirat ohne größere Schmerzen klappte. Wie man auf einem der Bilder schon erkennen kann, bekam der MX5 auch größere Radausschnitte und Overfender verpasst. Felgen (mittlerweile schwarz lackiert und vorne von 7,5″ auf ebenfalls 9″ Breite gewachsen) und Fahrwerk sollten aber bis auf Weiteres bleiben. Und so sah der rote Roadster 2017 beim Abtransport in Richtung Drivers Delta Engineering aus, einem renommierten MX5-Tuner und Abstimmer. Nach dem Mappen funktionierte grundsätzlich mal alles und Felix war vorerst zufrieden mit dem Ergebnis und wollte fahren, nach dieser langen Zeit der Entbehrungen nachvollziehbar. Aber fertig ist so ein Projekt selbstverständlich nie und so tüftelte und optimierte er weiter an seinem Japaner, was letztendlich in einem neuen Performance-Fahrwerk von SPS Motorsport und leichteren Felgen in 15″ (statt vorher 16″) mündete.   So ziert der MX5 nun die Straße vor Felix‘ Haus und kurzzeitig auch die Rückspiegel Vorausfahrender. Mit mittlerweile stämmigen 275 PS und 330 Nm sehen die meisten Verkehrsteilnehmer aber eher das Heck der roten Rakete. Was für ein Glück, dass ich mit Felix und seiner Freundin beim Big in Japan-Event in der Klassikstadt verabredet war, wo sein MX5 für einige Stunden ganz friedlich parkte. Das gab mir die Gelegenheit, in Ruhe* einige Bilder zu machen. (*Wenn sich gerade mal keine große Menschentraube um den auffälligen Roadster drängelte.) Interessantes Merkmal am Rande: Felix fährt stets offen. Unabhängig von der Außentemperatur. In diesem Sinne: Nett, Felix. Wann gibts dich eigentlich auf Netflix? Last but not least möchte Felix seiner Inga danken. Für vier Jahre Blut, Schweiß und Internet. Auf der Suche nach Teilen und Lösungen. Ihm ist klar, dass das nicht selbstverständlich ist und nicht zuletzt deshalb, hat er sie in diesem Jahr auch geheiratet. Niels Kreischer – USED4.net   Die Specs von Felix‘ MX5 1.8 BP von Mazda 323 auf Heckantrieb und Turbo (GT2560R) umgebaut Leistung 275 PS 330 Nm 3″ Zoll AGA von SPS Motorsport durchgängig mit HJS 200 Zellen Kat 6 Gang Getriebe und Diff vom NB Sportive Achsen und Achsteile grün pulverbeschichtet Komplett...

Album: BIG in Japan 2021...

Die Bilder zur Veranstaltung in der Klassikstadt Frankfurt am 05. September 2021 Bilder von: Niels Kreischer, Julian Tschekan und Leon...

Allstedt bleibt anders

Wahrlich außergewöhnliche Zeiten, in denen wir leben… Von Lockdown über Klimawandel, von E-Mobilität zu Abstandsregeln. Momentan gibt es wirklich vieles, das wichtiger scheint, als ausgelassenes Reifenschreddern im wilden Osten. Aber ist es nicht gerade dann wichtig, auch mal loszulassen (wie das Lenkrad beim Gegenpendler), sich zurückzulehnen (wie in die uralten, durchgeballerten billo Halbschalen) und sich das Hier und Jetzt ganz bewusst zu machen (z.B. mit einer Hopfenkaltschale in der Hand sowie aggressivem Euro-Dance von der aufgedrehten Großanlage im rechten und brutalem V8-Gehämmer im linken Ohr)? Das Freunde, ist das wahre Leben, das ist pure Existenz. Bevor wir aber zu sehr ins Philosophische abdriften, lieber zurück zu den harten Fakten: Coronabedingt gab es in 2021 bereits mehrere Privat-Events, vom SXOC Skidclub e.V. organisiert und von vielen Mitgliedern eifrig genutzt. Der übliche Massenansturm auf das Main-Event Anfang August fiel daher aus nachvollziehbaren Gründen etwas kleiner aus, am Ende waren es dann aber doch über 80 Autos, die an den Start gingen. Respekt. Ein Beweis für die Anziehungskraft, die das Driften in Allstedt ausübt. Vor Ort gab es die gewohnte Mischung bayerischer Mittelklasse. Mal mehr zerbumst… Mal weniger… Die jeweiligen Einstufungen sind dabei fließend. Der Zustand kann sich innerhalb einer Runde dramatisch ändern. Selbstverständlich waren auch japanische Sport-Youngtimer in vielen Farben und Formen vor Ort und hielten die Sonnenflagge Nippons hoch. Und auch Exoten wie der Frankenstein-Z31 mit V8 und zwei offenbar absolut serienmäßige C-Klassen mit spektakulärer Seitenneigung kamen schön quer. Zumindest die beiden Benz könnten aber noch an ihrer Optik arbeiten. Das Wetter war typisch 2021, also ein nicht enden wollender April mit ständigem Wechsel aus Regen und Sonne. Dass dabei auch mal ein grandioser Regenbogen entsteht, ist ein schöner Nebeneffekt. Die Abenteuer im Allstedter-Fahrerlager sind ähnlich bunt wie der Regenbogen… Gute Laune am Fliesentisch, Schrauben und Posen, Quatschen und Chillen, Trinken und Grillen, Dixi und Büsche, Relaxen und mal eben den Motor wechseln. Und mit der Rotweinflasche angesäuselt auf dem Motor-Scooter durch die Gassen ballern: Die Backstage in Allstedt bietet wirklich alles, was das Drifter- und das Rockerherz begehren. Bei der Wahl zu Mr. Allstedt treten an: Zahnfee, Lukas, Gaston & Kürsat (v.l.n.r.) Euer Vote bitte an niels.kreischer@used4.net Nachts sind alle Katzen grau. Nur Lukas ist manchmal blau. Deshalb bekam er auch seinen eigenen Limbo – Contest, ganz für sich alleine, aber mit vielen Gästen. Dank der Festbeleuchtung war es mir möglich, einige interessante Mitzieher zu machen. Lukas‘ liebevolle Anfeuerungen gaben dem Ganzen auch akustisch ein besonderes Flair. Das H.A.T.E.-Masters-Finale bekam ich dann leider nicht mehr mit (Termine, Termine), aber die glorreichen Sieger will ich euch nicht vorenthalten: Den Assis/Track_Maniax + ein Henkel vom Pokal für die Wälder. Gratulation! Eine Ost-West-Deutsche Gemeinschaft. Wir sehen uns spätestens beim nächsten Main Event 2022, wenn die Welt hoffentlich wieder etwas normaler geworden ist. Bis dahin fahrt bitte immer vorsichtig.   In Gedenken an Adrian. Bilder und Text Niels Kreischer – USED4.net Die komplette Bildersammlung erscheint morgen (01.09.)  bei Facebook:...