Okt.26

Private Dancer – Drift Matsuri 2022

Ein Jahr ist schon vergangen seit dem letzten Private Drift Matsuri, damals entdeckte ich erstmals den Spirit of Allstedt. Davor war Driften in Allstedt immer eine Massenveranstaltung gewesen, mit vielen Autos und noch mehr Menschen. Das hat natürlich auch seinen großen Reiz, aber die Private Events gefallen mir von Mal zu Mal besser, was aber nicht nur an der intimeren Atmosphäre liegt. Nein, auch der Termin Ende Oktober macht mir immer großen Spaß, weil dann die Sonne ein besonders Licht verteilt. Wenn sie denn scheint. Private Event, das heißt maximal 15 Autos, selbst organisiert und auf eigene Verantwortung. Der SXOC Skidclub e.V. stellt nur den Kontakt zu den Vermietern der Driftstrecke in Allstedt her. Hier eine Auswahl der Teilnehmer unserer ausgelassenen Tanzveranstaltung vom vergangenen Wochenende: Auf den Bildern nicht sofort zu erkennen, aber der Trend zum Opfer-IS greift immer mehr um sich. Was sich im ersten Moment nach einem Selbstmordattentat anhört, ist in Wahrheit viel simpler und eigentlich ganz logisch: Typische Drifter wie die Nissan S-Chassis befinden sich mittlerweile in derart hohen Preisregionen, dass ein Unfall mit der Drift-S13 rein rechnerisch leicht die Schwelle von 20.000 Euro überschreiten kann. Aus diesem Grund rückt der japanische 320i namens Lexus IS 200 immer mehr in den Fokus der Drifter, da er noch günstig und einigermaßen häufig ist. Zudem sehr zuverlässig und leicht zu tunen. Dazu mit einem riesigen Angebot an JDM-Parts. Dass der 2 Liter Reihensechser obendrauf auch noch leicht aufzuladen ist, haben nicht zuletzt die Jowälder bewiesen. Auch dieser silbene IS hat bereits einen Kompressorumbau, der aus 155 ca. 200 fröhlich wiehernde Pferde zaubert. So kommt er super ums Eck und hat mit seinen vier Türen auch noch genug Platz für Schabernack: More doors for more wh..eels. Und übertreibt man es doch mal, halten die soliden Toyota-Panzer auch ganz schön was aus. Und Teile sind gar nicht mal so teuer. Aber selbst wenn der Trend zu IS 200 gehen sollte, über ein schönes S-Chassis im Drift freue ich mich immer noch am meisten. Sorry, das sind einfach die Gene. Und driftende S-Chassis gabs vergangenes Wochenende auch reichlich. Aber auch wenn man die S-Chassis-Brille abnahm, wurde man ebenfalls nicht enttäuscht: Chaser, R32, Z33, diverse BMW, alles da, alles quer. Aber auch der Besucherparkplatz konnte sich wirklich sehen lassen: sexy Altmetall aus Japan. Aber was wären die Autos ohne die Fahrer, das Event ohne die Teilnehmer? Genau. Nix. Die geilen Menschen, die tolle Stimmung, die wunderschöne Oktobersonne, das kalte Bier und der JBL-Boom mit den passenden Vibes: perfekt. Wie so oft kommt das Beste erst ganz zum Schluss: Steffi hat JA gesagt. Alles Gute euch beiden vom ganzen USED4.Team. <3 Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Das Album mit allen Bildern in Kürze auf unserem Facebook-Auftritt. Matsuri Movie: Andy Kmoch –...

Okt.06

Classic E36

Classic E36? Ja, verdammt. Auch die ersten E36 sind mittlerweile schon 31 Jahre alt… Kaum zu glauben, oder? Aber wenn eines sicher ist, dann, dass die Zeit stetig fortschreitet (Okay okay, beruhigt euch, liebe Physik-Studenten im dritten Semester.) Aber zurück zum Thema E36: Meine erste „Begegnung“ mit einem E36 in Bewegung hatte ich 1991 beim Film „Manta, Manta“, als Bertie seinen Motor im Ampelrennen gegen ein paar Klischee-Bayernfans im viertürigen E36 auf Kelleners Double K-Felgen himmelte. Der Rest der Geschichte ist bekannt, auch dass bald „Manta, Manta 2“ ins Kino kommt. Klassiker sind eben beliebt wie nie. Ebenso empfand auch Paddy, Anfang 30 und von Beruf Sachverständiger beim TÜV Hessen, der seinen E36 seit 2019 besitzt und seitdem kräftig umgebaut hat. Und das kam so: Im Sommer 2019 rollte die fjordgraue E36 Limousine auf seine Prüfanlage. Der Fahrer war Mitte 50 und hatte seiner Mutter (>80) geraten, ihr Kfz im Straßenverkehr nicht weiter zu bewegen, eben jenen grauen E36. Exakt 30 Minuten später war der Wagen per Handschlag gekauft. Es handelte sich um einen BMW E36 320i, Baujahr 1997 aus erster Hand mit Lederausstattung, Klima, Sitzheizung und gerade mal 49.000 km gelaufen. Also fuhr Paddy gleich am nächsten Tag mit roten Nummern im Rucksack nach Bensheim an der Bergstraße, um den Kaufpreis zu bezahlen und die Limo zu übernehmen. In der Küche der netten, alten Dame wurde der Kaufvertrag besiegelt und Paddy übergab den Kaufpreis in Höhe von 2000 Euro. Ja, genau. Z w e i t a u s e n d Euro. Wieder Zuhause angekommen, erstellte er umgehend eine Liste, welche Umbauten als erstes vorgenommen werden sollten. Eines stand dabei von Anfang an fest: Klassisches, zeitgemäßes Tuning sollte es auf jeden Fall sein. Zu Beginn wurde der Wagen innen und außen aufbereitet. Dann folgte das Fahrwerk KW Variante 1 mit M3 Domlagern und ein Satz BMW Styling 32 Räder in der Größe 7.5 und 8.5×17 mit der ET 41. Einige hundert Kilometer später bestellte Paddy bereits das M-Paket, liess es lackieren und orderte gleich ein Eisenmann Endschalldämpfer in 2x76mm dazu. Das perfekte Weihnachtsgeschenk macht er sich selbst, als er die BMW-Felgen durch einen Satz zweiteilige BBS RC 090 Räder ersetzte, chemisch entlackt, grundiert, die Sterne silber lackiert und die Felgenbetten hochglanzpoliert. Die Maße hatte er extra auf seinen Wunschzettel geschrieben und das Christkind lieferte wie bestellt:  8JX17 ET 20. Perfekt gerüstet für die Saison 2020. Im Frühjahr 2020 gingen die Umbauten dann aber direkt weiter, mit nachgerüsteten M-Türleisten, einem Dreispeichen-Sportlenkrad und einem verkürzten Schaltknauf. In diesem Zustand bewegte Paddy den E36 bei schönem Wetter die gesamte Saison 2020 und auch 2021. Aber zufrieden war er noch nicht. Wer schon mal einen 320i mit 150 PS gefahren ist, der weiß, schöner Klang und Drehfreude sind da, aber es passiert nicht viel, wenn man das Gaspedal in den Teppich drückt. Also beschloss Paddy Ende Sommer 2021 einen kompletten Umbau auf 2,8l 328i Technik. Die folgenden Monate war Ebay Kleinanzeigen sein bester Freund, der allerdings manchmal schräge Antworten gab. Sämtliche Teile für den Umbau mussten erst einmal besorgt werden, die bekannten E36 Foren wurden nach Informationen und Tipps für den Umbau durchforstet. Den Spendermotor packte Paddy auf einen Motor-Montageständer und revidierte ihn selbst. Als gelernter Kfz-Meister nicht seine schwerste Übung. Gleichzeitig überholte er auch das Differenzialgetriebe, montierte eine M50-Ansaugbrücke und modifizierte die Abgasanlage so, dass er einen E36 M3-Krümmer installieren konnte. Selbstverständlich wurde auch das Steuergerät neu programmiert und an die M50 Brücke angepasst. Der Motorswap selbst erfolgte dann in Frankfurt am Main in der Werkstatt von Paddys Vater. Ganze drei Tage benötigten sein Kumpel Alex und er. Es gab immer wieder kleine Probleme, die lange aufhielten, wie abgerissene Schrauben, verklebte Einspritzdüsen oder ein defekter Kurbelwellensensor. Aber am Ende waren dann alle Troubles geshootet und der sämige Sechsender sang sein Lied. Die erste Probefahrt wird Paddy laut eigener Aussage nie vergessen, den Unterschied von einem 320i zu einem 328i mit...

Sep.29

Bluebird Diaries Part 1

Ein altes Auto zu zu pflegen, zu erhalten und womöglich auch zu modifizieren: das kann sehr viel Spaß machen, aber auch richtig viel Geld und Nerven kosten. Wenn man sicher aber bereits mittendrin im Strudel befindet, also schon ein altes Auto erhalten, gepflegt und modifiziert hat, aber verrückterweise plötzlich Lust auf mehr bekommt, bietet es sich immer an, im gleichen Teich zu angeln. Sprich, mindestens die identische Marke, im besten Fall aber auch das gleiche Modell zu wählen. Die Vorteile dafür liegen quasi auf der Hand, neben der 10er-Nuss: Teile, die man eh schon hat, passen wahrscheinlich, man kennt die Leute in der Szene, auch die Shops und Händler und die Eigenheiten der Marke. Genau aus diesen genannten Gründen gesellte sich Mitte September 2021 zu unseren beiden schon vorhandenen NISSAN 200 SX S13 und einem ’87er NISSAN Bluebird T12 ein weiterer Bluebird, dieses Mal aber das Facelift mit dem Modellcode T72, Baujahr 1989 (ab Mitte 1990 kam ja schon der Primera) und mit knapp 130tkm auf der Uhr. Es handelt sich konkret um einen 2.0 SLX, das bedeutet, der Silberfisch ist ein 2 Liter Benziner mit Kat, Einspritzung und Doppelzündung, der 105 PS und 160 Nm leistet, in unserem Fall verbunden mit einem 5-Gang-Getriebe (eine Automatik gabs auch und das gar nicht mal so selten) und die Kraft an die Vorderräder abgebend. SLX steht für die Topausstattung, wobei wir nach dem Kauf feststellen mussten, dass das Facelift von T12 auf T72 offenbar einige Verschlechterungen mit sich gebracht hatte. Hier jeweils links zum Vergleich der (blaue) Innenraum meines T12 gegenüber dem braunen Innenraum des T72. Keine horizontal verstellbaren Kopfstützen mehr, die Zünd- und Türschlossbeleuchtungen sind verschwunden und auch die einst stilbildenden Entlüftungsschlitze am Heck wurden deutlich glatter und weniger prägnant gestaltet. Aber die Ausstattung ist für ein 80er-Jahre-Auto trotzdem ansehnlich: So hat unser T72 ein originales, elektrisches Glasschiebedach. Das sich perfekt mit den elektrischen Spiegeln, Fenstern und der Zentralverriegelung ergänzt, die zusammen mit der Servolenkung, der vielfach verstellbaren Intervallschaltung der Scheibenwischer, den roten Ausstiegsleuchten in allen Türen und dem kompletten Veloursbezug des Innenraums für einen behaglichen und komfortablen Aufenthalt sorgt. Der Playboy-Bunny des Vorbesitzers verleiht dem Birdy die perfekte Naughty Gentleman-Note. Die bereits montierten und eingetragenen ATF-Alufelgen Typ B in 7×15″ (glücklicherweise inklusive Gutachten) waren ein zusätzliches Bonbon, leider hatte das Salz der vielen vergangen Winter seit 1989 bereits ganze Arbeit geleistet. Aber dazu später mehr… Ja richtig gelesen, ATF-Felgen, nicht ATS oder AEZ. Laut Internet war Auto Tuning Flick ein typischer deutscher Kleinhersteller von Alufelgen, dessen Geschäft aber bereits 2001 seine Pforten schloss. (Die Firma ATF-Tuning, die man als ersten Google-Treffer findet, hat keinen Bezug zu dem ehemaligen Anbieter.) Eine Klimaanlage war damals übrigens bestellbar, aber da der Klimawandel damals noch eine absolute Dystopie einiger weniger Schwarzmaler war und sich noch nicht in 40°-Dürresommern bemerkbar machte, bestellte auch kaum ein deutscher Kunde dieses durchaus kostspielige Extra. Von den in Japan, England oder Spanien gerne verbauten Goodies wie Tempomat, elektronisch verstellbaren Fahrwerken, elektrisch aufblasbaren Sitzwangen uvm. gar nicht erst zu sprechen. Auch den Turbomotor mit 135 PS behielten die Engländer für sich (der Bluebird war das erste Modell, das im englischen NISSAN-Werk Sunderland endmontiert wurde). Immerhin gab es in Deutschland noch die Sportversion Grand Prix, die man wahlweise mit dem 105 PS-Motor oder einem 1.8 Liter 16 V bestellen konnte, der 129 PS durch eine höhere Drehzahl erzeugte. Aber zurück zu unserem guten Stück: Der Vorbesitzer war offenbar nicht nur Playboy-Fan, sondern auch passionierter Jäger, wir fanden einiges, angefangen vom Zielfernrohr fürs Gewehr, über einen tragbaren Jagdsitz, einem Warnschild aus dem Schützenverein, leider auch viele Hundehaare im Kofferraum. Wau. Der am Ende unangenehmste Beweis für die Jagdtätigkeit des Mannes waren aber jeweils ca. 2 Kilogramm feinster Waldboden, den wir aus den bereits korrodierten Endspitzen der vorderen Kotflügel ausgruben. Pro Seite. Die erste Recherche nach neuen Kotflügeln aus dem Aftermarket war im ersten Moment absolut einfach, leider kamen dann aber Kotflügel...

Messel Motor Klassik 2023 – Album

Die Bilder zur Messel Motor Klassik 2023 Dem Event für Old- und Youngtimer im Herzen Messels, einer absolut autoverrückten Gemeinde mitten im...

Sep.06

CarRanger Community Event 2022

Prolog: Was braucht man, um bei Youtube erfolgreich zu sein? Eine interessantes Thema, eine sympathische Persönlichkeit und das Selbstvertrauen, mit beidem erfolgreich sein zu können. Ja, wenn es denn so „einfach“ wäre… (Die Anführungszeichen sind ein Salut an die vielen Youtube-Channels, die trotz interessantem Thema und sympathischer Persönlichkeit nie über „ferner liefen“ hinauskamen.) Nein, am Ende zählt auch der Youtube-Algorithmus, der über Wohl und Wehe entscheidet. Bekommt man den Vorschlag angezeigt oder nicht, das entscheidet Youtube. Diese geheimnisvolle Black Box honoriert offenbar aber auch Hartnäckigkeit als weiteren wichtigen Faktor. Und mit dieser sprichwörtlichen Hartnäckigkeit begann auch das Youtube-Leben von Carranger.de Ursprünglich 2016 als Plattform für den sicheren Gebrauchtwagenkauf im Internet gestartet, kam im Jahr 2018 der Youtube-Kanal hinzu und Alex & Klaudio, die Moderatoren, absolvierten allein in dieser Zeit eine Distanz von 50.000 km, um zu den jeweiligen Drehorten zu gelangen. Und das alles für einige wenige Abonnenten, deren Zahl für lange Zeit auch stagnieren sollte. Aber irgendwann wurden die Mühen belohnt und der (Krawatten-)Knoten platzte. Seitdem sind Alex und sein Sidekick Tim das Duo Infernale, wenn es um das Schätzen von Stückzahlen der Autos oder das Entern der Rücksitze geht. Und so feierte CarRanger anlässlich des ersten Community Events am 04. September 2022 in Groß-Zimmern die magische Marke von 100.000 Abonnenten. Eingeladen waren alle Fans und deren Autos, eine bunte Mischung aller Farben, Formen und Fabrikate. Viele verschiedene Autos waren natürlich auch da. Für den schlanken Obolus von 15 Euro im Vorverkauf (20 Euro an der Tageskasse) hatte man Zutritt und gleichzeitig die Chance auf den Hauptgewinn der Verlosung: Ein geheimnisvoll verhülltes Kfz. Die Tipps reichten von 3er BMW über Lexus GS, CLK Mercedes, in Richtung Saab 9-5. Bei der mit Spannung erwarteten Verlosung am Nachmittag fiel dann der Schleier und die Saab-Tipper konnten sich allesamt auf die Schulter klopfen: Der Gewinn stellte sich als Saab 9-5 Aero mit 250 Turbo-PS und dem Aero-Bodykit heraus. Eins der heißesten Gefährte, die je aus Trollhättan herausge(t)rollt waren. Der glückliche Gewinner war derart perplex, dass man ihm seine Freude anfangs kaum ansah. Vielleicht trieb ihn auch die Sorge um, ob sein Lexus IS-F (mit dem er übrigens alleine angereist war) ihm diesen schwedischen Seitensprung verzeihen würde? Ich bin sicher, dass die Sache am Ende gut ausging. Gut ausgehen kann man im Fahrwerk auf jeden Fall, das ist nicht erst seit dem S-FEST bekannt, welches dort ja ebenfalls stattfindet: Alles super, dank leckerem Essen, kühler Getränke und der Möglichkeit, sich bei Kart, Gran Turismo oder Mini-Golf die Zeit zu vertreiben oder sie auch zu jagen. Auch der CarRanger-Store hatte viele interessante Objekte zu bieten, wie z.B. das Signature Object von Alex: die bunten Hemden im psychedelischen Muster. Aber genug der Freizeit, wir sind ja schließlich für die Autos hier. Und in diesem Feld herrschte wirklich eine wunderbare Vielfalt. Für jede(n) etwas dabei, das steht fest. Und das ist bekanntlich auch das Motto von CarRanger: Alles, was dich bewegt. Wahrlich bewegend war es für mich persönlich zu sehen, dass es noch viele junge Menschen gibt, die sich für alte Autos interessieren. Das macht Hoffnung für die Zukunft, denn E-Fuels und Oldtimer, das kann die perfekte Kombination in Sachen Nachhaltigkeit werden, wenn sich nur genügend Menschen dafür einsetzen. Last but not least Danke an das engagierte CarRanger-Team für die gute Organisation.   Carranger Community Event 2023? Ich bügel‘ schonmal das Hemd auf.   Das Album mit allen Bildern in Kürze auf unserer Facebook-Seite. Text und Bilder: Niels Kreischer –...

Aug.15

Classic Remise 3.0

Wir von USED4 begehren ja grundsätzlich Autos. Und große Ansammlungen von schönen/interessanten/coolen Wagen begehren wir sogar über alle Maßen. Wahrscheinlich erklärt das auch, warum ich als mittlerweile dritter USED4-Editor eine der beiden „Classic Remise“ genannten Car Collections in Düsseldorf und Berlin betrat, um mir und euch ein aktuelles Bild zu machen. Dritter Editor? Ganz genau, vor mir waren bereits 2012 Stefan in Düsseldorf und 2018 Max in Berlin auf Schatzsuche. Nun also erneut Berlin und wenn ich mir Max‘ ca. vier Jahre alte Aufnahmen so ansehe, hat sich eigentlich nicht viel verändert: Glänzende Karossen, automobile Kinderträume, vierrädrige Pretiosen, es ist einfach ALLES vorhanden, was das Enthusiastenherz höher schlagen lässt. Selbst der Ort an sich beeindruckt mit seinen Panoramen, der strengen Backsteinstruktur und der lichten Luftigkeit durch die gläsernen Dachteile, seit der Renovierung im Jahr 2003 sicher in ganz besonderen Maße. Als ehemalig größtes Straßenbahndepot Europas liegt es aber eigentlich nahe, dass die Größe auch für eine ansprechende Autosammlung ausreichen würde. Die Classic Remise eine Autosammlung? Wie sehr kann man untertreiben? Ja. Die Remise – der Begriff kommt übrigens vom französischen remettre „wieder hinstellen, versorgen“ und beschreibt ein Wirtschaftsgebäude mit Unterstand, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Pferde, Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. (Quelle: Wikipedia ) –  ist viel mehr als nur eine klimatisierte, alarmgeschützte Autosammlung mit abgedeckten Oldtimerschätzen, die im Stand an Wert zulegen. Viel mehr sind die beiden Classic Remisen, wie auch die Klassikstadt Frankfurt und weitere ähnliche Konzepte, ausgemachte Schmelztiegel automobiler Leidenschaft. Hier wandeln autobegeisterte Familienväter, die ihren noch deutlich autobegeisterteren Töchtern recht geben müssen, wenn sie (die Papas) mal wieder beim Modelleraten falsch lagen. „Ha! Siehst du, es ist doch ein Alfa Romeo Montreal!“ Auch haben hier Werkstätten für Klassiker ihren Sitz, die teilweise marken-, andere aber auch eher nationenspezifisch orientiert sind. Beispielsweise werden in der Sternenhalle nur Pferde von Daimler, Mercedes und Benz versorgt, gleiches gilt in Little Zuffenhausen mit den Produkten der Ferdinand Porsche AG. Währenddessen sich in der French Connection alles von der Ente, über die DS bis hin zum DeLorean DMC-12 (mit franko-schwedischem V6 samt Renault-Getriebe) die Türklinke in die Hand gibt. Allez Allez. Ähnliches auch bei den Bella Macchinas, wo ein Ferrari Testarossa friedlich neben einem Alfa Romeo Spider parkt und man es einfach zum Niederknien schön findet. Die Jungs und Mädels von der Insel haben ebenfalls ihr eigenes Refugium, hier stehen E-Types, neben Ghosts und Caterhams, allesamt die Kunst des britischen Autobaus zelebrierend. Was das schwarze S-Klasse Cabrio dort macht, konnte ich mir auch nicht erklären. Handelt sich vielleicht um einen Daimler? Just kidding, my dear. Auch die Glasboxen, in denen die oftmals weiterhin angemeldeten Klassiker in Privatbesitz schlummern, sind mit allerlei Goldstücken prall gefüllt. Anfassen verboten, aber auch unmöglich. Anders ist es bei den Autos, die auf den Freiflächen in den Hallen parken. Wie drückte Max das 2018 aus? You keep telling me, I keep ignoring it. Nein, keine Sorge. Wir sind nicht so. Man kennt das Gefühl ja selbst, wenn jemand das eigene Auto ungefragt berührt. Im negativen Sinne elektrisierend ist noch eine harmlose Beschreibung. Hier stehen also berührungslos MB 190 SL, Opel Ascona 1.9 SR, Ferrari 308 GTB, Volvo 262 C, Chevrolet Corvette Stingray, Meredes Benz 190 E und 230 SL, Porsche 911 G-Modell, Aston Martin DB6, Iso Grifo, Citroen SM, BMW e12  und viele mehr einträchtig nebeneinander und wecken die große Lust, sie zu starten und einfach aus der Halle zu fahren. Bei den tollen Exemplaren, die draußen warten (mussten), wäre das AusderHalleherausfahren noch nicht einmal nötig, Schlüsseldreh und schwupps, schon wäre man auf der Wiebestraße Richtung Autobahn A100, Ziel Wannsee, Zweck Sommerfrische. Genug geträumt? I wo. Jetzt gehts erst richtig los. Meine persönlichen Traumwagen beim USED4-Classic-Remise-Besuch 3.0 waren die folgenden: Das eingeparkte RX 7 FC Turbo II Cabrio, der silberne Ferrari 512 TR, der Lancia Stratos (allein die Auspuffanlage… O sole mio!) und der sexy Lamborghini Diablo SE30. Das wären so meine...

In Kürze fliegt die Schürze – Allstedt 2022...

Ja, eigentlich heißt das Sprichwort korrekt „In der Kürze liegt die Würze“ und das passt auch viel besser zu meinem diesjährigen Allstedt-Main-Event. Ich war nur von Samstagmittag bis Samstagnacht vor Ort, für ein Event, das von Dienstag bis Sonntag geht, eine wirklich kurze Zeit. Aber Allstedt kickt auch schon, wenn man nur fünf Minuten an der Applauskurve steht. Allstedt, das ist Action, Adrenalin, Atmosphäre, Alkohol und eine kleine Prise Anarchie. A wie Allstedt also, aber wer A sagt, muss auch B sagen und das steht in Allstedt eindeutig für BMW. Die 3er-Reihe der Bayrischen Motor Werke ist die günstige und nicht minder spaßige Drift-Alternative, für alle die, denen ein S-Chassis mittlerweile zu teuer und/oder zu schade ist. So trieben sich einige weiß-blaue Schleuderfreunde auf der Strecke herum, teilweise dem Tod nahe, teilweise richtig schick und teuer aufgerüstet. Aber nicht alles ist BMW, es gibt zum Glück auch noch Unbeirrbare wie Jimmy, Kenny, Thommy und viele mehr, die mit ihrem S-Chassis nicht nur cruisen, sondern auch ballern. Besonders erwähnenswert sind für mich Jan und Alisha, das Duo Congeniale. Bei jedem Event als Tandem am Start und sich immer weiter verbessernd. Weitere tolle Nicht-BMWs… Der Flugplatz Allstedt wird bekanntlich immer beliebter, die Anzahl der Veranstaltungen steigt und so manches Event hinterlässt auch dauerhafte Spuren, wie zum Beispiel die neue Cross-Strecke direkt neben der Fahrbahn. Moto-Cross, das bedeutet hoch Springen, ein Zustand, der für Drifter in der Regel unerwünscht ist, die Ausnahme hieß Ebisu-Jump (mittlerweile übrigens auch eine Crossbahn für Dirtbikes und Offroadler.) Deshalb musste der neu augeschüttete Sprunghügel mit einer dicken Barriere Reifen vor ungewollten Abhebungen geschützt werden, als Nebeneffekt gab es witzige Bihoku-Circuit-Erdwall-Vibes. Nur dass eben nicht Keiichi Tsuchiya und Max Orido dort saßen und judgten, sondern fröhliche SXOCler, die die Aussicht genossen und die Fahrer anfeuerten. Das HATE-Briefing war kurz und knackig…. So wie Mr. Hettel himself auch. Und als dann die Dunkelheit ganz hereingebrochen war, ging der Zauber los. Die Gewinner des HATE: 1. Die Schweizer (Foot the Fuck down) 2. Team Durchfall (Kenny Dahlke und Thomas Gatke) 3. Die Gummibärenbande (Jimmy Willems und Danny Fernekohl) Allstedt Allstars: Jimmy Willems Weitester Abflug: Samuel Kern Bestes Kostüm: Ebenfalls die Schweizer Und zum Abschluss noch schnell in Kürze: Da flog die Schürze. Bis bald in Allstedt. 🙂   Bilder und Text: Niels Kreischer – USED4.net Das Facebook-Album mit allen Bildern auf...

S-FEST 2022 – ’21 STYLE STREET

Endlich wieder S-FEST! Nachdem es 2020 nur eine Ausweichveranstaltung in der Klassikstadt Frankfurt gab, mit deutlich reduziertem Programm und kleinem, aber feinem Teilnehmerkreis und 2021 coronabedingt komplett alles ausfallen musste, konnten wir dieses Jahr wieder voll durchstarten. Das für 2021 geplante Motto ’21 STYLE STREET fanden wir so gut, dass wir es einfach 2022 beibehalten haben, daher der vielleicht etwas merkwürdige Name. Ein mögliches Verbot von Verbrennerneuzulassungen 2035, extrem hohe Spritpreise, der wachsende Druck der Polizei auf uns Tuner und unsere Autos… Es gibt viele Faktoren, die uns den Spaß an unserem Hobby und der Leidenschaft für automobile Individualität nehmen wollen. Dazu kommt die Zersplitterung im Internet, d.h. es gibt schon lange nicht nur ein Forum, in dem sich jeder trifft, nein heute gibt es WhatsApp, Insta, TikTok, Facebook und die wenigen, verbliebenen Foren, in denen sich die (immer älter werdenden) Enthusiasten tummeln. Das ist ein Nachteil für die Szene, weil zwar viele permanent online sind, aber möglicherweise nicht in exakt der WhatsApp-Gruppe, in der das für sie gerade sehr relevante Thema besprochen wird. Aus diesen ganzen Gründen finden wir ein Treffen wie das S-FEST extrem wichtig, damit die Szene nicht nur weiterlebt, sondern wieder enger zusammenwächst. Menschen persönlich treffen, sich zu verbinden, Kontakte zu knüpfen, die vielleicht online so gar nicht entstanden wären, den Nachwuchs einmal die Autos in der Realität erleben zu lassen und einfach zu sehen, dass es noch mehr Leute gibt, die genauso irre sind und richtig Spaß dabei haben. Dazu noch gut Essen und Trinken, ein bisschen Kart fahren oder Minigolf spielen, das eigene Auto unter der Limbo-Stange durchscheuchen oder zum Best Sound Contest antretenlassen… Das Motto der Kartbahn Fahrwerk lautet „Für deine beste Zeit“ und das passt auch perfekt zum S-FEST, finden wir. Wir freuen uns daher sehr, dass wir 2022 wieder daran anknüpfen konnten, nach dieser langen Pause und trotz der vielen besch… Dinge, die aktuell auf unserer Welt passieren. Das Motto STYLE STREET sollte daher nicht nur eine leere Worthülse sein, wir hatten extra einen 10m langen Teppich in S-FEST-Pink anfertigen lassen, der seit 2020 in unserem Keller auf seinen Einsatz wartete. Unter den angereisten Autos waren wieder viele Hochkaräter und auch wenn aufgrund der Wettervorhersage so manche(r) nicht gekommen war, war die Auswahl für die Awards in ihren vielfältigen Kategorien nicht leicht. Die Preisverleihung fand dann wieder am späten Nachmittag in der großen Eventhalle statt, während draußen der Regen prasselte, der uns dafür aber den ganzen Tag über in Ruhe gelassen hatte. Wer genau eine der handgemachten und individuellen Trophäen gewonnen hat, kann man prima auf unserem Insta-Kanal verfolgen. Hier posten wir nach und nach alle Gewinnerinnen und Gewinner: @_sfest_ Erstmalig hatten wir übrigens auch einen BEST STRANGER – Award für das beste Nicht-S-Chassis, hier konnte sich Freddy mit seinem geslammten LS gegen die harte Konkurrenz durchsetzen: Last but not least geht unser Dank an das grandiose S-FEST-Team, der gar nicht groß genug ausfallen kann: Andy, Basti, Dominik, Jan, Jens, Kim², Lisa, Marius, Matthias, Phil, Sandy, Sina, Steven, Timo und Vroni. Ohne euch und eure Mithilfe wäre es nicht möglich gewesen, dass das S-FEST mehr ist, als ein reines Autotreffen auf einem Parkplatz. <3 Save the Date: Fronleichnam, Samstag, der 10. Juni 2023 Wir sehen uns in Groß-Zimmern… <3 Der S-FEST -Webshop geht in Kürze online, dort bekommt ihr dann alles von Duftbäumen, Sticker, Caps zu Shirts und Tank-Tops. Bilder: Dominik Jahnke, Dennis Stoffregen und Niels Kreischer Text: Niels Kreischer – USED4.net und Yvonne Spilger –...