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Interviewtime! USED4 stellt sich vor. Heute: Andy

Dein Name

Andy

 

Wann und wie bist du zu USED4 gekommen? 

Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, manchmal Beiträge über Treffen, Car-Features und ähnliches für unser Supra-Forum (www.jza80.de) zu schreiben. Da USED4-Oberhäuptling Niels ein Freund von mir ist, kam die Idee auf, die Supra-Artikel auch hier zu veröffentlichen und schlussendlich bin ich im letzten Jahr Teil des Teams geworden, da ich auch hin und wieder Beiträge parat habe, die nicht auf eine Supra MKIV spezifische Seite passen. Ich kannte also einfach einen der Chefs von dem Laden hier. 😀

 

Welche Autos besitzt du aktuell (auch Alltag, Winter, Feld etc.)?

Aktuell ist die ganze Auto-Situation etwas out of control. Neben meinem geliebten Supra MKIV und der Silvia S15 besitze ich noch mein eigentliches Alltagsauto, einen Passat 3B 1,8 T Highline und ein Erbstück, einen völlig ausstattungsbereinigten Ford Focus 2 mit wahnwitzigen 80 PS und Newtonmetern höchstens im zweistelligen Bereich. Die beiden letzteren sollen aber in nächster Zeit den Fuhrpark verlassen und durch etwas sinnvolles cooles ersetzt werden, um die Situation etwas zu entschärfen.

 

Wie viele Autos hast du insgesamt schon besessen? 

Gerade einmal neun bisher, die aktuellen eingerechnet. Andere in meinem Alter hatten schon 20 Autos oder mehr. Ich fühle mich also irgendwie, als hätte ich die Situation doch noch ein wenig im Griff.

 

Warum gerade Autos? Was fasziniert dich so an diesem Hobby? 

Ehrlich gesagt: ich weiß es selbst nicht. Das ging, wie bei wohl jedem, in frühester Kindheit los. Das ist zwar die langweiligste Story der Welt, aber eben die Wahrheit. Mich hat das alles nie losgelassen und da ich eh lieber alte Autos mag, hole ich eben das nach, was man als Kind/Jugendlicher nicht kaufen konnte: die automobilen Helden meiner Kindheit und Jugend! Abgesehen davon haben die Autos selbst in diesem Hobby inzwischen fast nur noch eine Nebenrolle eingenommen, weil ich durch Autos weltweit so viele tolle Menschen kennengelernt habe, die ich zu meinen Freunden zähle. Das ist eigentlich das beste daran.

 

Welche Hobbys/Leidenschaften pflegst du abseits von Autos? 

Zum Glück nichts zu zeitaufwändiges. Sport als Ausgleich zum Alltag, Musik und Konzerte sind irgendwie fast selbstverständlich bei jedem jüngeren Menschen, dazu habe ich im Winter manchmal noch Modellbau als Nerdhobby Level 9999. Möchte aber gern nächstes Jahr ein wenig mehr Wassersport betreiben. Andererseits bin ich auch immer für einen 826stündigen Serienmarathon zu haben.

 

Den meisten ist es ja unangenehm, aber erzähl uns doch mal, was dein erstes Auto war. 

Ein 1997er Ford Escort. Ein Alptraum von Auto, gefühlt alle 5000 km waren die Radlager defekt und auch sonst war es nicht gerade die Spitze von dem, was man optisch und technisch als das Highlight der Automobilindustrie bezeichnet. Aber er hat mich dennoch 6 Jahre lang und knapp über 100 000 km nicht wirklich im Stich gelassen und hatte immerhin ein gekürztes KW-Fahrwerk. Heute sieht die Kiste natürlich todespeinlich aus, aber 2008 war Stickerbomb eben noch der absolute Obershit!

 

 

Welches ist/war denn dein bestes Auto und warum?

Nach wie vor der Supra MKIV. Ein Auto, welches einfach alles perfekt kann: Egal ob zwei Stunden Vollgas auf der Autobahn Kasalla machen, es dank Tempomat und Sitzheizung (theoretisch) fast uneingeschränkt im Alltag nutzen, eine Runde über die Nordschleife donnern, oder bei schönem Wetter mit offenem Targadach herum rollen, ohne ein einziges Mal Gas zu geben: dieses Auto meistert einfach alles. Schade nur, dass man inzwischen auf Grund des gestiegenen Wertes eher seltener als öfter damit fährt.

 

…und das schlimmste?

So leid es mir tut und so sehr ich Mercedes-Benz auch seit meiner frühesten Kindheit liebe: das war ein C 200 CDI, W 202, Baujahr 1999. An sich ein wirklich tolles Auto mit Automatik und etwas Ausstattung. Dumm nur: mir erschien es relativ klug, den Wagen mit einer nicht zu geringen Laufleistung von knapp 270 000 km ohne jegliche Servicenachweise vom Dönermann um die Ecke (kein Scherz) zu kaufen. Was Rost betrifft, war der Wagen zustandsmäßig sogar gar nicht so schlecht beieinander, jedoch ging er ständig in den Notlauf, als er warm wurde und es gab keinen erkennbaren Grund. Budget-Reparaturversuche blieben erfolglos, also habe ich das Auto dann an einen Tadschiken verkauft und in den folgenden 3 Monaten abends zu Hause das Licht nicht angemacht, falls mir jemand vor dem Fenster auflauert.

 

Wenn Geld keine Rolle spielen würde: Welche(s) Auto(s) wäre(n) noch in deiner Garage? 

Da muss ich keine Sekunde überlegen: ein Ferrari F40! Der Want-Faktor ist hier auf jeden Fall am absolut größten. Hatte leider noch nie die Gelegenheit, mal einen fahren zu sehen und zu hören, geschweige denn in einem zu sitzen (falls das ein F40-Besitzer liest: bitte melde dich, ich zahle auch gern mit Organen, oder alternativ geht ein Döner auf meinen Nacken). Aber auch im Stand hat dieses Auto so eine krasse Präsenz, dass ich in dessen Gegenwart wieder zum kleinen Jungen mit leuchtenden Augen werde und mich am liebsten stundenlang davor setzen würde, um es nur anzuschauen. Ein 991 GT 3 RS bringt mich auch regelmäßig aus der Fassung und würde in Miami Blue mit gelben Gurten auch eine gute Figur in meiner Garage machen. Mir würden noch stressfrei zehn weitere Autos einfallen, leider gibt es viel zu viele schöne und begehrenswerte davon. Ich bin auch echt traurig, dass ich noch nie ein Auto mit Klappscheinwerfern besessen habe. Einen RX-7 FC oder MR 2 Turbo könnte ich mir noch gut bei mir vorstellen. Leider spielt Geld aber eine Rolle und es wird wohl nie passieren.

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(Quelle: https://www.wallpaperflare.com/ferrari-f40-city-night-street-wallpaper-trqja)

 

Was ist für dich persönlich das schönste Gefühl in Verbindung mit Autos? 

Ich glaube, es sind diese Momente, in denen alles perfekt ist. Wo einfach alles stimmt und man die Situation so unendlich genießt. Als ich noch in Norddeutschland gewohnt habe, bin ich beispielsweise Anfang letzter Saison mit dem Supra am Deich entlang gerollt. Temperaturen um die 20 Grad, Das Targadach war offen, im Radio lief das perfekte Lied, die Sonne schien mir ins Gesicht, ich konnte die Meeresluft riechen und eine sanfte Brise Wind spüren, während ich aus dem Auto auf die Nordsee blickte. Das hat mich so gekickt, ich habe im Kreis gegrinst und hätte vor Freude weinen können. Zum richtigen Zeitpunkt die richtige Musik spielt da eigentlich immer eine elementare Rolle.

 

Hasst du an Autos etwas?

Aber natürlich. Was wäre ein Hobby ohne ein wenig Hass? 😀 Am meisten hasse ich, wenn man an den Alltagsautos etwas völlig sinnloses reparieren muss. Nichts wird dadurch besser, das Auto fährt einfach wie vorher, aber man investiert Stunden seiner Zeit und danach schaut man das Auto an und denkt: Gott ist die Kiste scheiße. Das macht mich wahnsinnig.

 

In welchem prozentualen Verhältnis stehen schrauben und fahren bei dir? 

80 % fahren, 20 % schrauben, würde ich sagen. Ich bin eh kein Mechaniker und bei den meisten Sachen auf Hilfe angewiesen, aber auch so ist für mich persönlich das Schrauben eher ein notwendiges Übel, was man in Kauf nehmen muss.

 

Was war das bisher verrückteste, was du je für ein Auto getan hast? 

Zählt „mehrfach um den kompletten Globus geflogen, nur um mir dasselbe Auto anzuschauen, was ich auch selbst in der Garage stehen habe“? Im Ernst, ich bin jetzt drei Mal um die halbe Welt geflogen…für Autos! Nüchtern betrachtet kann man das eigentlich gar keinem erzählen. Zu meiner Verteidigung war aber immer ein Urlaub daran gekoppelt und der „Auto-Anteil“ der gesamten Reise echt verschwindend gering. Außer im letzten Jahr, wo es echt nur ein ausgedehnter Wochenend-Trip im Dienste von USED4 war (FinalBout). Schon klingt das ganze nicht mehr so nerdig.

 

Fährst du schon tanken, wenn der Tank noch viertelst voll ist? 

Wie bitte? Wenn die Tanknadel noch 1/4 zeigt, fahre ich noch 200 km. 😀 Ich warte schon auf den Tag, an dem ich mal mit leerem Tank stehen bleibe. Ich reize es nämlich echt jedes einzelne Mal aus und ich weiß gar nicht, wieso. Um etwas Thrill im Alltag zu haben, vielleicht.

 

Wäre es nicht manchmal gut, den ganzen Autoquatsch zu vergessen? 

Darüber denke ich echt oft nach und stelle mir diese „Was wäre, wenn“-Frage häufiger. Was wäre, wenn ich dieses Hobby nicht hätte? Am Ende komme ich immer zum selben Ergebnis: ich wäre nicht reicher oder ärmer, sondern hätte vielleicht ein anderes Hobby. Vermutlich wäre ich in manchen Situationen nicht so sehr mit Glück erfüllt. Andererseits: es gibt so viel wichtigeres, als Autos! Manchmal denke ich mir, dass Leute um mich herum, die im Leben ganz andere Ziele erreicht haben, oder keinen großartigen Bezug zum Auto haben, vermutlich über mich denken: Der wird auch nie erwachsen, mit seinen Spinnerkisten. Aber ehrlich gesagt interessiert es mich nicht wirklich, weil ich für mich etwas habe, worin ich voll und ganz aufgehe und mich für begeistern kann. So sollte das ja eigentlich mit jedem Hobby sein, egal ob es bunte Autos mit Flammen drauf und Unterbodenbeleuchtung sind, oder eben Golf spielen, tauchen, Bücher lesen, oder Fußball.

 

Wieviele Punkte hast du eigentlich in Flensburg? 

Jahrelang hatte ich gar keinen, ich bin ein echt ausgeglichener und ruhiger Autofahrer. Okay, ganz eventuell fluche ich beim fahren viel. Aktuell habe ich einen Punkt – ich wurde mit einem (Alltags-)Auto mit abgelaufenem Tüv erwischt.

 

Zum Schluss die wichtigste Frage: Wo ist die 10er Nuss?  

In meinem Baumarkt-Werkzeugkoffer natürlich! Mein eigenes Werkzeug ist echt armselig, aber die würde ich inzwischen immer wieder finden!