REISBRENNEN 2015

Wozu legt man sich jede Woche drei Stunden lang auf den dreckigen Boden einer Garage und verbaut viel zu teure Autoteile in ein viel zu altes Auto? Warum geht man am Wochenende nicht in die Disco und versäuft bequem 70.- € ohne zu wissen was man davon überhaupt hatte? Warum recherchiert man im Internet stundenlang nach seltenen und gebrauchten Fahrzeugteilen zum möglichst besten Preis? Warum sehen einen Freunde und Bekannte schief an, wenn man sich über einen Verbrauch von weniger als 12 l / 100 km freut? Viele Fragen, eine Antwort: GEMEINSCHAFT!   Sicher mag es eine große Anzahl an Menschen geben die nachts um 3 Uhr besoffen in der Disco liegen und dann behaupten sie hätten eine genau so gute Zeit wie wir, die Autoenthusiasten mit einer Vorliebe für alles was schön und schnell ist, aber genau diese Leute hört man auch behaupten, dass man mit einem frontangetriebenem Fahrzeug driften könnte… REISBRENNEN 2015 – beste Zeit, beste Gegend!   Schon bei der Ankunft auf dem Eurospeedway Lausitz am Freitag war klar, dass hier ist das größte Autoevent für Japansportler deutschlandweit. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag reihten sich die Japansportler bereits in langen Schlangen auf den Zufahrtsstraßen rund um die beliebte Rennstrecke in Brandenburg. Zu sehen gab es alles was in der Szene Rang und Namen hat. Von extrem, sinnlos, laut bis schlicht und dezent waren alle Modifikationsstufen vertreten. Das REISBRENNEN ist aber viel mehr als nur ein Autotreffen, es ist das Highlight im Kalender eines jeden JDM-Fan. Neben der Drift United Drift-Show gab es auch einen Lauf der German Time Attack Masters, ein Viertelmeile Rennen und ein Show & Shine Contest im prall gefüllten Rahmenprogramm. Wer mich kennt weiß, dass Driften für mich das Größte überhaupt ist. Dem ist auch mal wieder geschuldet, dass ich ganz vergessen habe mir auch die anderen Highlights auf dem diesjährigen Reisbrennen genauer anzusehen… Aus diesem Grund nun meine Eindrücke auf das Reisbrennen 2015 aus der schönsten Perspektive überhaupt: Quer! Eine Woche vor dem Event habe ich erfahren, dass neben dem australischen Pro-Drifter Stewy Bryant (Inertia MS) auch die beiden US Gaudi-Burschen Ryan Tuerck und Chris Forsberg vor Ort sein werden. Mit Blick auf diese drei Fahrer zeigt sich auch mal wieder der enorme Gemeinschaftsgedanke im Driftsport. Ryan Tuerck (Bild oben) pilotierte den Nissan S14 der Fail Crew, wohingegen Chris Forsberg sein bärtiges Gesicht hinter das Lenkrad von Rene Portz‘ Lexus IS200 vom GT RADIAL Drift Team klemmte. Stewy Bryant machte den Sideways-Gangbang als Fahrer des Nissan R32 Skyline von Team Nightspeed perfekt! Im Rahmen der Drift United Drift-Show wurden mal wieder alle Driftenthusiasten mit unwahrscheinlicher Action rund um den sich drehenden Reifen versorgt. Das Drift-Areal wurde zur Arena und tausende Zuschauer feierten die Matadore des nervösen Gasfuß! Battles, Twin-Action, schnelle Entrys und extreme Winkel – all das und noch viel mehr gab es an diesem Wochenende auf dem Parkour zu sehen. Hier Christoph Krämer vom GT RADIAL Drift Team in seinem Nissan 200SX S13. Die Action dauerte bis spät in die Nacht und an diesem Toyota Corolla AE86 kann man erkennen, Leistung ist nicht alles, denn hier sind gerade mal ca. 130 PS am Werk. Bevor es dann weiter zum High-Speed Drift ging, besuchte ich noch die Boxengasse des Lausitzring um mir ein paar der Track-Cars anzusehen. Oben im Bild der Nissan 200SX S13 von Kilian Mayr. Dieser Wagen wurde von ihm über viele Jahre modifiziert und nun seinem gerechten Einsatzzweck zugeführt. Viel Erfolg weiterhin! Am Ende der Boxengasse angelangt erwartete mich dieses Bild. Die Drifter machten sich bereit für den High-Speed Drift auf dem Lausitzring. Durch Turn 3 ging es dabei über die gesamte Strecke. Für die Drifter und Zuschauer ein absolutes Highlight. Kurz bevor das systematische vernichten von Reifen begann, wechselte ich noch ein paar Worte mit Ryan Tuerck. Auf meine Frage hin wie viel der Driftsport denn mit seriösem Motorsport zu tun hätte antwortete er: „Nein, sehr wenig um ehrlich zu sein....

Tuner Check: Garage-D

Bei einem unserer Trips nach Großbritannien haben wir unter anderem auch einen Abstecher zu Garage-D gemacht, um uns mal bei einem der bekanntesten britischen Tuner aus der Drift-Szene umzusehen. Wer die JDM Allstars kennt, dem dürfte Garage-D womöglich ein Begriff sein. Garage-D hat sich voll und ganz dem Aufbau von Drift-Autos verschrieben und ist ein Spezialist wenn es um flotte Turbo-Sportler von Nissan geht. Vom S13 bis zum Skyline finden sich auf dem Gelände stets einige flotte JDM-Geschosse, die Lust auf mehr machen. Ein besonderes Highlight ist hierbei ein D1 Streetlegal R34, der laut Garage-D von keinem geringeren als Ken Nomura bewegt wurde und auch in einigen Drift Tengoku Episoden zu sehen war. Weiterhin sieht man auch allerhand interessanter Umbauten auf dem Hof. Der Tuner an sich macht auf den ersten Blick einen kuriosen Eindruck. Man fragt sich selbst wie solche Fahrzeuge in einer Halle entstehen können, in der reihenweise Ersatzteile auf Regalen herumliegen die teilweise bis an die Decke reichen. Ein Blick auf die Technik zeigt dabei, dass hier kaum Kompromisse eingegangen werden und beweist wieder einmal, dass gerade in den vermeintlichen Hinterhof Garagen oft enormes Knowhow steckt. Was wir hier bei zwei freiliegenden Motoren an technischen Details gesehen haben, hat uns jedenfalls zustimmenden mit dem Kopf nicken lassen. Ebenso hat ein Blick auf die Fahrzeuge vor dem Shop einen guten Eindruck gemacht und gezeigt, dass Garage-D nicht nur reine Rennstrecken- und Drift-Kisten zaubert, sondern seine Technik natürlich auch auf die Straße bringt. Insgesamt hat sich der kleine Abstecher zu Garage-D bei unserem UK Trip gelohnt und wir können jedem empfehlen auch mal vorbei zu schauen, falls man im Nordwesten Londons unterwegs ist. Die Jungs und Mädels von Garage-D haben stets einige interessante Kisten vor der Halle, die selbst bereits den Besuch wert sind. Für uns steht jedenfalls fest, dass bei unserem nächsten Trip nach Großbritannien ein weiterer Abstecher zu diesem Tuner fest eingeplant ist. Robert Kwiecien –...