Jahresrückblick 2016

Der Blick zurück: Im Glück, in Liebe, in Zorn, in Dankbarkeit? Wie auch immer, die USED4-Jahresrückblicke haben erstens Tradition (seit 2011), zweitens Umfang (alle unsere Artikel des zurückliegenden Jahres) und drittens haben sie es auch in sich. Aber genug Einleitung, hier gehts per Direktlink zu den jeweiligen Autoren: Niels Kreischer Stefan Brencher (der Link führt zu allen Artikeln von Stefan in 2016. Einen separaten Rückblick gibt es aus Termingründen ausnahmsweise nicht.) Philipp Berndt Robert Kwiecien   Niels Kreischer 2016 – Was für 1 Jahr war das denn bitte? Um es ganz neutral auszurücken: Es ist wirklich viel passiert. Aber ich will nicht abschweifen, das ist mein USED4-Jahresrückblick und darum geht es jetzt auch direkt mit dem Januar und einem ganz besonderen BMW los: Dem scharfen Compact Individual von Benni Auf dieses Feature folgte eine längere Schaffenspause, die erst im Mai endete. Allerdings stieg ich dann wieder gleich richtig ein: An einem Wochenende turnte ich bei Cars&Coffee in Frankfurt herum und hatte neben aller Begeisterung auch einige kritische Anmerkungen.   Am Wochenende darauf war ich schon wieder unterwegs, dann aber eher JDM-lastig, als ich ein Feature über die Sleeper-MK3-Supra von Felix vor beeindruckendem Hintergrund erstellte. Nach dem Schaulaufen der Supersportwagen bei C&C und dem 2JZ-Porn in der Supra, standen im Juni dann zwei Events auf dem Plan, an denen ich mit meinem eigenen Auto teilnehmen konnte. Anfang Juni ging es in den wilden Osten, als ich mit einigen guten Freunden und USED4-Kollege Philipp eine tolle Tour durchs Fichtelgebirge unternahm. Das Wetter war unbeschreiblich. In der einen Minute schönster Sonnenschein und sommerliche Temperaturen, in der nächsten Sekunde Schnefall und bittere Kälte. Am gleichen Wochenende stand auch noch das harmonische und abwechslungsreiche Season Opening in Leipzig auf dem Programm. Nur eine Woche später war bereits Jacatu-Zeit, dem bekannten JDM-Treffen in Speyer mit seiner über zehnjährigen Tradition. Wir nahmen erstmals sowohl mit unseren Wagen als auch mit einem eigenen USED4-Merchandise-Stand teil und genossen das feucht-fröhliche Meeting sehr. Wiederum nur ein Wochenende darauf wurde es wild, laut und dreckig. Kurz gesagt: Allstedt! Die zweite Ausgabe dieses Driftevents auf einem alten Flugplatzgelände zog noch einmal mehr Fahrer und Zuschauer an und wir würdigten das Ganze mit einem ausführlichen Feature, in dem auch Fabelwesen wie Feen eine gewisse Rolle spielen.   Im Juli lieferte ich dann ein Feature nach, das usprünglich auch in Allstedt entstanden war (die filmreife Kulisse vor Ort bot sich einfach an): Der EE9 von Phil als dezente Hommage an die Kanjo-Racer aus Osaka   Mitte Juli wurde es dann wieder ÜBER! Nach einer Pause im Vorjahr kam es nun zur dritten Ausgabe dieses (gar nicht mal so) kleinen, aber feinen Auto-Festivals. Auch waren wir selbstverständlich wieder mit einem Stand vertreten.   Auf meiner Hochzeitsreise im August hatte ich dann (neben vielen weiteren schönen Erlebnissen) am Gardasee eine Begegnung der ganz besonderen Art: Einen echten Impreza 22B sieht man ja nicht alle Tage. Genauer gesagt kann man froh sein, wenn man überhaupt jemals einen zu Gesicht bekommt, bei nur 424 produzierten Exemplaren. Markus, der Mechaniker meines Vertrauens, eröffnete Anfang August seine neue Werkstatt und ich war mit der Kamera und großem Appetit dabei: Petrolheads Germany – Pulled Pork und Power People   Ganz traditionell und altbekannt für mich dagegen der Termin im September: Nürmeet – Das Treffen der S-Chassis am Nürburgring Meine allererste Drifterfahrung sammelte ich dann mit meinem speziell dafür gekauften MX5 Mitte Oktober beim Wet and Wild – Heckschwingen in Steißlingen Veranstaltet vom SXOC e.V., dem Motorsportverein, der auch bereits Allstedt auf die Beine gestellt hatte und in 2017 weiter expandieren wird, war das Nassdriften in Steißlingen eine rundum gelungene Sache. Obwohl der MX5 das Driften eigentlich schadlos überstanden hatte, holte ich Ende Oktober noch einmal die S13 raus und fuhr mit den Kumpels der Tengoku Garage die traditionelle Saison-Abschlussfahrt durch die Wälder des Spessarts.   Wie üblich, endete mein USED4-Jahr im November mit der Essen Motor Show, die auch 2016...

Nürmeet 2016: Eifelsüchtig

Werden gute Dinge eigentlich besser, wenn man sie wiederholt? Aus Sicht des Nürmeets, dem jährlichen privat organisierten Treffen der S-Chassis-Szene in einem abgelegenen Eifeltal in der Nähe des Nürburgrings, gilt dieser Grundsatz uneingeschränkt. Die Routiniertheit und Professionalität bei der Organisation und im Ablauf sind mittlerweile höher als bei so manchem kommerziellen Treffen. Es wird alles geboten: Von A wie All-Inclusive über I wie Indoor-Camping, S wie Schnitzeljagd, bis zu Z wie Zum Vorstellen bitte Aufstehen. Vielen Dank dafür an das engagierte Team und die vielen Helfer. Umso bedauerlicher war es bei der diesjährigen Ausgabe, dass die Teilnehmerzahl gegenüber des Massenansturms der letzten Jahre etwas zurückgegangen ist. Die Ursachen hierfür sind meiner Meinung nach vielfältig: Die wachsende Anzahl von Events für Fahrer asiatischer Fahrzeuge in ganz Deutschland Das vorhergesagte schlechte Wetter (was nur zu einem kleinen Teil auch wirklich zutraf. Typisch Eifel eben) Viele unfertige Großprojekte und kurzfristige Ausfälle durch Schäden Die bereits angesprochene Routine ist für manche möglicherweise eher ein Malus als ein Bonus, ständige Abwechslung ist erwünscht Aber trotz der überschaubaren Massen traf man auch wieder neue Gesichter und hörte neue, interessante Geschichten. Dass das Level der Autos von Jahr zu Jahr steigt, ist unbestreitbar. Auch wenn dieses Jahr einige der besonders edlen und schnellen S-Chassis zu Hause geblieben waren, spricht meiner Meinung nach aber für Lebendigkeit der Szene, dass das Angebot an gut gemachten Projekten dennoch vorhanden war. Woran das liegt? Die Preise steigen und die Stückzahl der vorhandenen Wagen sinkt, sodass sich mittlerweile sogar aufwändige Restaurationen lohnen. Dass ein Auto selten wird, ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass auch sein Wert steigt. Unbeliebte Exoten bleiben daher günstig. S12 (wie die weiße Grand Prix aus den Niederlanden auf dem Bild oben) und S15 sind sowohl selten als auch begehrt und befinden sich bereits in höheren Preisregionen, als noch vor ein paar Jahren. Aber auch S13 und S14 haben eine wachsende Fangemeinde, die stetigen Nachwuchs verzeichnet. So gibt es 20-Jährige Neuanmelder im SXCE.de, die sich gerade eine S13 vom ersten Geld gekauft haben und sich mit dem Satz vorstellen, dass der 200SX ihr Traumauto und Ziel war, seitdem sie 13 Jahre alt sind. Die Ursache hierfür mag man zu recht beim Internet, der weltweiten Drifterei und den gängigen Autosimulationen suchen, aber dass der Reiz, ein mehr oder weniger analoges, ehrliches, hinterradgetriebenes und turboaufgeladenes Fahrzeug sein Eigen zu nennen, überhaupt noch bei der Generation App(le) vorhanden ist, macht Hoffnung. Der Morgen in Niederheckenbach ist in der Regel frisch und kalt. Gelegentlich ist er zusätzlich auch noch sonnig und dann entstehen Bilder wie diese hier.     Ob Zenki, Chuki oder gar Kouki: Wir lieben sie alle.   Aber auch andere Modelle sind herzlich willkommen. Für viele ehemalige S-Chassis-Besitzer ist das Nürmeet eben auch ein Treffen mit Freunden, unabhängig davon, welches Logo das eigene Auto ziert.   Mein ganz persönliches Fazit zur 2016er-Ausgabe: Kleiner aber feiner. Mehr Zeit für Gespräche, weniger Hektik. Und selbst wenn das Treffen noch weiter schrumpfen sollte (wovon ich aber keinesfalls ausgehe, wenn ich an die tollen Projekte in der Pipeline denke), ich werde weiter in die Eifel fahren. Ganz nach dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles, mit SX ists aber noch besser.“ Denn wie für das Nürmeet selbst, gilt auch für die obligatorische Vorstellungsrunde: jedes weitere Jahr macht es wertvoller. Besonders, wenn man sagen kann: „Bei wie vielen Nürmeets ich dabei war? Na bei allen.“ Eben Eifelsüchtig durch und durch. Niels Kreischer –...