My Flo Rida: Von Krokodilen und Klischees Teil I

Ich war noch niemals in New York. Ich war noch niemals auf Hawaii. Um ehrlich zu sein, hatte ich bislang überhaupt noch keinen US-amerikanischen Boden betreten. It’s a shame. Ein Umstand, der mich tatsächlich schon seit Jahrzehnten wurmte. Obwohl der USA-Trip seinerzeit bereits fest für nach dem Abi eingeplant gewesen war, dauerte es noch geschlagene 20 Jahre, bis ich mit meiner Frau wirklich den Flieger in Richtung Vereinigte Staaten betrat. Unser Ziel: die südliche Ostküste, offiziell auch „Florida – The Sunshine State„ oder von bösen rationalen Zungen auch „Trumps Wochenendclub“ genannt. So landeten wir nach insgesamt vier aktuellen Kinofilmen, die nur so aus der Rückenlehne meines Vordermanns gesprudelt kamen, in Sunny Miami und bezogen unser nettes Hotel in Miami Beach, ganz in der Nähe des legendären Ocean Drive (Art-déco, Miami Vice, Scarface,Versace, just to name a few). Dieser Boulevard direkt am Strand ist die Flaniermeile schlechthin, nicht zuletzt auch für die florierende Autoszene Miamis. Sorry, der musste einfach sein. Hier rollt das Leben. Ganz gleich, ob tagsüber oder in der Nacht. In Miami gibt es einfach sehr viel zu sehen. Ob er auch beleuchtete Kolbenrückholfedern hat? Die amerikanische Art, eine Straßensperre zu errichten. Und hier, in der pulsierenden Metropole Floridas, zerplatzte auch direkt das erste Klischee, das ich aus Good Old Germany mitgebracht hatte: Die Straßen in den USA (zumindest die in Florida) sind viel besser als ihr schlechter Ruf. Egal ob Highway, Freeway, Interstate oder auch größtenteils innerstädtisch: Teilweise makellose Fahrbahnen oder zumindest erstklassig ausgebessert. Die leichten Längsrillen, die man auf den folgenden Bildern sieht, spürt der Fahrer überhaupt nicht. Dafür gibt es aber so gut wie keine Schlaglöcher oder Bodenwellen. Und das bei den hohen Temperaturen, die hier bekanntlich herrschen können. Simply Amazing. Seit 17 Jahren auf der verzweifelten Suche nach dem nächsten einsamen LKW, der DVD-Player geladen hat. Final Destination? Nein, nur eine wunderschöne Coke-Bottle-Corvette C3… …die zugegebenermaßen gleich an einem Kran vorbeirollt, auf dem ein Mann steht, der an einem Elektrizitätswerk arbeitet. Es kam aber zu keinem Feuerball, niemand ist gestorben. Ehrlich. Kennzeichen FURIOUS. Ein Auftritt des Transformers Bumblebee im nächsten F&F-Teil? Wer weiß das schon… Interessant wäre es auf jeden Fall, wenn sich auf der Viertelmeile der Konkurrent plötzlich in einen Kampfrobotor verwandelt. It doesn’t matter if you win by an inch or a mi(ssi)le Winning is Winning Straßen, eben und glatt wie Marmor. Seid umarmt. Würde ich hier leben, wäre meine S13 deutlich tiefer, soviel steht verdammt nochmal fest. Highway to Heaven. Or just to Miami Beach. Welche Szene erleben wir hier? Bei diesem kapitalen Exemplar handelt sich um ein ausgewachsenes Bentley Continental-Männchen auf der Pirsch. Dieser tag-  und nachtaktive Jäger operiert in seinem natürlichen Lebensraum rund um Venice, an der Westküste Floridas. Ist er nicht putzig, der prächtige Bursche, wie er sich beim CarWash zurechtgemacht hat und jetzt dem ausgetretenen Tamiami-Trail folgt, stets auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen? Nicht zuletzt Dank seines prachtvollen Gefieders scheint er auch prompt Erfolg zu haben! Das Ziel seiner Avancen ist eine gerade erst volljährig gewordene Porsche Boxster-Dame, in aufreizendem Rot lackiert. Es wirkt, als würde sie dem Bentley-Bullen zurufen: „Fang mich doch! Und wenn du mich hast, bewirf mich mit Kohle!“ Es ist einfach zu drollig, dieses ewige Spiel von Gucken, Lenken und Protzen. Mexican Flush an diesem Impreza auf dem Ocean Drive. Ay Caramba! Aber die Vierrohr-Titanoptik-Anlage macht alles wieder gut. Okay, beinahe. Weitere Impreza-Impressionen finden sich deutlich weiter unten im Text. Das ging bei diesem Impreza leider nicht. Dafür war er einfach zu hoch. Ha Ha. Drive-by-Looking Dirty South: Die für Miami so typischen Donks, also Autos auf >20″-Felgen und mit Highrisern ausgestattet. Böse Blicke vom Fahrer gibts gratis dazu. TOP GUN mit Air Force-Kennzeichen: Also das was Tom Cruise* als Maverick wahrscheinlich heutzutage auf der Straße fahren würde… Diese Corvette C7 Grand Sport hat immerhin mehr Luftein- und auslässe als eine F16. *Jaja, er war eigentlich bei der Navy, nicht bei der...